Mittwoch, 31. August 2011

31.August - Alle kaufen ein, nur der VfL schaut zu

Es ist mal wieder soweit, der 31.August ist angebrochen und schon verpflichten Vereine aus aller Welt Spieler, ob sie sie brauchen oder auch nicht. Kollege Magath aus Wolfsburg ist so jemand, der an diesen Tagen das Festgeldkonto seines jeweiligen Vereins um ein paar Euros erleichtert.

Aber es finden auch immer wieder interessante Exoten Unterschlupf in der Bundesliga, Pukki auf Schalke könnte so jemand sein. Andererseits werden auch Transfers mit Weitblick getätigt, Mertesackers Wechsel nach London zählt zu den "logischen" Wechseln für alle beteiligten Parteien, oder aber auch Hannovers geschickter Deal mit Talent Daniel Royer von der SV Ried. Der Steirer, aus Schladming stammend, zählt als Fußballer auch eher zu den Exoten einer weltberühmten Alpinstadt.

Ein Verein, der dringend neues Personal gebrauchen könnte, guckt dem Transfergeschehen aber nur gelassen zu. Unser VfL. Und das, obwohl der VfL schon so oft mit "Panikkäufen" gepunktet hat.

Im Gegenteil, man zeigt mal wieder allergrößtes Verhandlungsgeschick und verleiht Stürmer Zlatko Dedic zu Ligakonkurrenten und kommenden Gegner Dynamo Dresden, um zugleich seinen bis 2012 laufenden Vertrag um ein Jahr zu verlängeren.
Wer kann einem diese schwer nachvollziehbare Aktion erklären? Steht es um unseren Verein wirklich schon so schlecht um solche "Transfers" tätigen zu müssen?
Die eigene Mannschaft weist auf diversen Positionen ausreichend Schwächen auf, u.a. auf der Position des linken Außenstürmers, die auch Dedic im Vorjahr des öfteren bekleiden durfte, dennoch macht man keine Anzeichen dies verbessern zu wollen sondern schwächt sich noch weiter, indem ein Spieler, der wohl keinesfalls schwächer als jener ist, der derzeit auf dem linken Flügel vor sich hin stolpert, innerhalb der Liga verliehen wird.

Die Transferliste gibt leider keine Namen wie Korkmaz her, so dass man wohl auf keine Verpflichtung mehr hoffen darf, wenn auch der ein oder andere brauchbare Rechtsverteidiger der Liste enthalten ist.

Aber die wechseln dann wohl wieder nach Duisburg oder Düsseldorf.

Wird zum Modell Sestak/Fuchs: Zlatko Dedic

Freitag, 26. August 2011

VfL läuft gegen Fürth in Debakel - wie geht es weiter?

Man hätte sich einen schöneren Einstieg für diesen Blog gewünscht. Aber wer Fan unseres VfL ist weiß dass es nie so kommt wie man es sich vorstellt. Der Abend des 26.8.2011 war jedoch mal wieder ein weiterer Tiefpunkt, den man zu gerne nie erlebt hätte.

Schon vor dem Spiel konnte man aufgrund der Wichtigkeit des Spiels erahnen, dass der VfL entweder einen überzeugenden Sieg einfahren würde oder so richtig Haue bekommt. Leider ist letzteres Szenario eingetreten und zwingt den Fan schon Ende August, so früh wie wohl noch nie, zur Resignation.

Dieser Beitrag, der ursprünglich einen ausführlichen Spielbericht enthalten sollte, muss aufgrund des niederschmetternden Ergebnisses einem Artikel über die Gesamtsituation des Vereins weichen.

Der VfL, im Mai durch die Relegationsspiele von der großen Fußballwelt wiederentdeckt, steht nach 6 Spielen bei mageren 4 Punkten. Wohlgemerkt in der 2.Liga. Zielsetzung Platz 1 oder 2. Das überlebt kein Trainer dieser Welt. Aber wieso musste es wieder soweit kommen?

Unser Verein wurde von Friedhelm Funkel vor der Selbstzerfleischung gerettet. Funkels für Bochumer Verhältnisse radikale Maßnahmen (Herausnahme diverser Spieler, Reaktivierung Azaouaghs) brachten Anfang des Jahres den gewünschten Erfolg. Mit verdammt vielen Punkten konnte man sich wieder nach oben spielen, erreichte trotz sehr guten 65 Punkten "nur" den 3.Platz und scheiterte extrem unglücklich an Borussia Mönchengladbach. Was ist dann passiert? In der kurzen Pause wurde das Ziel Aufstieg strikt weiterverfolgt. Mit Jens Todt verpflichtete man einen vielversprechenden Fachmann, der uns allen mit Takashi Inui schon ein herausragendes Fußball-Talent ins Ruhrstadion gezaubert hat. Die Mannschaft, die bis auf ein kurze Schwächephase im April eine lobenswerte Rückrunde spielte wurde den Wünschen des Trainers verstärkt, man schien diesmal wirklich von Beginn an vorbereitet und eingespielt.
Heute, 6 Wochen nach dem Saisonstart, ist alles dahin.

Was ist dazwischen passiert? Es liegt einerseits an Kleinigkeiten, die in der Rückrunde funktionierten (System, Leistung einzelner Spieler), andererseits an vielen Versäumnissen. Dass unsere Abwehr derzeit derart durchhängt war nicht zu erwarten, jedoch sind 3/4 der Abwehr-Positionen von den Verantwortlichen auch nicht mit Back-Ups besetzt worden. Ursprünglich hieß es, man möchte mit 3 Innenverteidigern in die Saison gehen, später nach Yahias Abgang wurden uns dann Johansson und Vogt als "Absicherung" für die bisher katastrophal agierenden Maltritz und Sinkiewicz verkauft.

Freilich liegt es nicht an einzelnen Mannschaftsteilen wenn du von sechs Ligaspielen nur eines gewinnst. Dennoch agieren die genannten Spieler und auch weitgehend der Rest weit unter dem Niveau der Relegationsspiele. Die Leistung aus der Relegation war aber der Maßstab für die neue Saison. Mit dieser Leistung würde man die Liga dominieren können, davon war jeder überzeugt.

Waren es aber Maltritz, Dabrowski, Freier und co auch? Du verlierst denkbar unglücklich die große Chance wieder Bundesliga zu spielen, ja auch der Trainer wollte nach seinem Berliner Abstiegsjahr wieder bei den "großen Jungs" mitspielen. Maltritz' Vertrag wurde zwar verlängert, dennoch ist es nach dieser kurzen Pause für die Spieler Ü30 schwierig, den Reiz weiterer 12 Zweitligamonate zu erkennen. Ein Motivationsproblem? Als Spieler sieht man die Entwicklung von Hannover 96, von Borussia Mönchengladbach, den Tabellenführern der 1.Bundesliga. Gegen beide Teams zog man in den beiden Jahren zuvor den Kürzeren und steht deshalb wieder gegen den FSV Frankfurt vor 12.000 Zuschauern auf dem Platz. Auch wenn man nicht sagen kann inwieweit die zum Teil überraschenden Leistungen von Hannover oder nun auch Gladbach auf unsere Stärke Einfluss haben, als Extramotivation indem man sieht, dass man gegen den Tabellenführer der Bundesliga mithalten konnte scheint es nicht gedient zu haben.


Wie soll es nun weitergehen? Die Situation ist schwieriger als vor knapp einem Jahr. Der Verein ist bereits neu aufgestellt, man hat eine gewisse Entwicklung (z.B. Mitgliederforum) nicht übersehen können, sportlich schien man gut aufgestellt zu sein. Wie im Profifußball üblich wird es letztlich den Trainer erwischen. Wenn du deinen Zielen soweit hinterherhinkst ist es kein Wunder wenn der Trainer als erster von Bord muss.

Und das hätte es diesmal wirklich nicht gebraucht.



Zitat des Tages:

"Wir haben eine furiose erste Halbzeit abgeliefert." J.Todt, Vorstand Sport VfL Bochum