Freitag, 30. September 2011

Schanzer Schlagen - Maltritz fällt aus

Am morgigen Samstag, den 1.Oktober, tritt der VfL somit zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte beim FC Ingolstadt an. Die bisherigen beiden Spiele gegen die Oberbayern, die vor 5 Jahren sogar noch vom FC Passau mit 2-0 besiegt werden konnten, wollen lieber verschwiegen werden.

Um nun nach dem misslungenen Rückspiel im April, das am Ende wohl auch den Bundesliga Aufstieg gekostet hat, endlich den Schanzern einen einzuschenken, muss an die kompakte und deutlich verbesserte Leistung aus dem Duisburg-Spiel angeschlossen werden.

Mögliche Aufstellung
Der FC Ingolstadt, mit acht Punkten ebenfalls sehr schwach gestartet, verlängerte unter der Woche mit Leistungsträger Stefan Leitl. Zu beachten auf Seiten des VfL-Schrecks sind neben Leitl noch der ehemalige Bochumer Marvin Matip und Mittelstürmer Edson Buddle.

Umso schmerzlicher ist der kurzfristige Ausfall von Abwehrchef Marcel Maltritz. Der ehemalige Kapitän und noch immer Leistungsträger des Teams kann wegen einem eingeklemmten Brustwirbels den Flug nach Bayern nicht mit antreten. Auch Kevin Vogt blieb in Bochum, der VfL hat somit nur 17 Spieler mit an Board. Wer Maltritz ersetzen wird ist noch unklar, die Skandinavier Andreas Johansson und Holmar Eyjolfsson dürften die ersten Alternativen sein.

Übrigens: Marcel Maltritz erzielte heute vor 7 Jahren seinen ersten Pflichtspieltreffer für Blau-Weiss: Er köpfte das 1-0 beim bisher letzten Europokalauftritt des VfL, dem dramatischen Spiel gegen Standard Lüttich....Ergebnis und Folgen bekannt.


Könnte für Maltritz ins Team rücken: Der zuletzt wenig beachtete Björn Kopplin

Dienstag, 27. September 2011

Bochum siegt im Derby - Ginczeks Last Minute Tor der Startschuss zur Wende?

Sie können es also doch noch: Mit dem 2-1 Sieg des VfL Bochum 1848 am Sonntagnachmittag gegen den MSV Duisburg hat die Mannschaft von Trainer Andreas Bergmann die Serie von fünf Niederlagen am Stück beendet und den ersten Sieg seit dem 22.Juli eingefahren.

Die Bochumer, auf mehreren Positionen umgestellt, begannen engagiert und konzentriert. Andreas Johansson, der nach längerer Startelf-Pause überraschend als rechter Verteidiger aufgeboten wurde, machte seine Seite von Beginn weg dicht. Das Mittelfeld, das in Person von Dabrowski und Freier zu Beginn durchhing, biss sich in die Partie, sodass der VfL endlich mal wieder eine kompakte Einheit bildete und auch im Mittelfeld zeitig an seinen Gegenspielern dran war. "Griffig sein" ist neuerdings der Lieblingsausdruck vieler Trainer für diese Tatsache, dass die eigeneMannschaft "ins Spiel gefunden hat" und Raum und Gegner richtig abdeckt.

Nach einem Freistoß viel dann das 1-0. Seit Bergmann Trainer ist wurde Slawo Freier vermehrt vom Freistoßsschießen befreit, Mimoun Azaouagh übernimmt nun wieder größtenteils die ruhenden Bälle - was sich auszahlte. Azas Freistoß überflog diesmal die Mauer und auch die Spielertraube, der clever durchgelaufene Acquistapace legte den flatternden Ball höhe Fünfmeterraum quer, Kapitän Dabrowski schloss den Standard erfolgreich ab!

Jonas Acqusiatpace dürfte Sinkiewicz den Rang ablaufen
Eine Führung, das tat gut. Der VfL lief in Folge dessen den Gegner auch weiter mutig an, Tese erkämpfte sich so den Ball von Sukalo, spielte einen idealen Pass auf den Japaner Inui, der frei vor Torwart Fromlowitz anstelle auf den mitgelaufenen Freier querzuspielen sich im Dribbling versuchte und diesen "Sitzer" kläglich vergab. Nur wenige Minuten nach der Führung wurde somit die Vorentscheidung verpasst. Der untröstliche kleine Japaner sollte das Spiel später aber noch im positiven Sinne mitentscheiden können.

Nach der Halbzeit spielte Duisburg mutiger, offensiver und strukturierter. Der VfL stand aber insgesamt gut wie lange nicht, dennoch fiel nach einem rustikalen Foul des ansonsten wieder einmal starken Acquistapace, welches mit Gelb geahndet wurde, der vermeidbare Ausgleich. Einen simplen hohen Ball in den 16m-Raum konnte der Duisburger Bajic im Luftkampf mit Maltritz verlängeren und Torwart Andi Luthe machte ebenfalls keine gute Figur. Ein Gegentreffer, der sich in die Reihe der in letzter Zeit viel zu vielen billigen Gegentore einreiht.

Nachdem das Spiel in der Zweiten Halbzeit vor sich hin plätscherte und der VfL es verpasste, mit einem frischen Stürmer vielleicht etwas mehr Druck auf die Ballführenden MSV-Verteidiger auszuüben, erlang der MSV gegen Ende des Spiels noch einmal den Mut zur Offensive, Torhüter Luthe musste jetzt das ein oder andere Mal das 1-1 festhalten - erfolgreich.
In dieser Schlussphase, in der die Gäste dem Siegtreffer näher waren, gelang den Bochumern dann der so befreiend wirkende Siegtreffer. Maltritz entschied sich trotz später Uhrzeit den Ball nicht wild nach vorne zu pöhlen, sondern spielte einen kontrollierten Pass auf Inui, der technisch perfekt auf den eingewechselten Ginczek durchspitzelte und für die Duisburger nicht mehr zu stoppen war.

Siegtorschütze Daniel Ginczek lies den Emotionen freien Lauf (erhielt dafür wie gegen Frankfurt seine 2.Gelbe Karte)

Dem VfL gelang somit der so lang ersehnte Sieg, in einem Spiel, das noch viel Luft nach oben frei lässt, aber die Hoffnung zulässt, den Abstiegsplätzen für den Rest der Saison nicht mehr begegnen zu müssen.



VfL Bochum 1848 - MSV Duisburg   2:1 (1:0)

1-0 Dabrowski 17.
1-1 Bajic 53.
2-1 Ginczek 89.


Luthe - Johansson, Maltritz, Acquistapace, Ostrzolek - Freier, Kramer, Dabrowski, Azaouagh(78.Federico) - Tese(85.Ginczek), Inui(90.Aydin)


Torschüsse: 11 - 14
Ballbesitz(%): 49 - 51
Zweikämpfe(%): 48 - 52
Ecken: 4 - 6
Fouls: 19 - 19
Abseits: 6 - 3
Laufleistung(km): 111.13 - 114.00

Meiste Torschüsse: Tese, 3
Meiste Ballkontakte: Acquistapace, 76
Meiste Fehlpässe: Luthe, 12!


Zuschauer: 13.227

Dienstag, 20. September 2011

Friedhelm Funkel neuer Trainer von Alemannia Aachen

Bochums Ex-Trainer Friedhelm Funkel und Christoph John wurden am Montagabend vom VfL Bochum freigestellt und übernehmen ab sofort nicht ganz überraschend das Zepter am Aachener Tivoli.

Wechseln das Outfit auf gelb/schwarz: John und Funkel
Alemannia Aachen, einst Aufstiegspartner des VfL 2006, steht punktgleich mit den Bochumern auf Tabellenplatz 17 und hat in der Vorwoche Chefcoach Peter Hyballa entlassen. Der 35-jährige Hyballa, nicht unbedingt Funkels liebster Trainerkollege, hatte die Mannschaft wie Funkel den VfL zu Beginn der letzten Saison übernommen. Nach einer ordentlichen, z.T. offensiv begeisternden Premierensaison musste Hyballa seinen Platz bei den noch sieglosen Alemann räumen. Immerhin: Aachen holte am vergangenen Sonntag bereits das vierte Torlose Remis in Folge! Doch Benny Auer und Co. stehen noch immer erst bei einem einzigen Saisontreffer.

Für alle beteiligten Parteien ist die Verpflichtung Funkels eine gute Lösung. Der VfL muss im Gegensatz zu den letzten Jahren keine weiteren Zahlungen an beurlaubte Trainer zahlen, Funkel selbst bleibt im Geschäft, gerät nicht wie Koller in Vergessenheit, der schon viel zu lange aus dem Geschäft raus ist und hat in Aachen mit dem Kontrakt bis 2013 zugleich die Spielzeit 12/13 vertraglich abgesichert. Und natürlich haben die Aachener einen neuen Trainer gefunden.

Wollen wir hoffen, dass Aachen am wenigsten von dem Deal profitiert.

Sonntag, 18. September 2011

Peter Neururer Schalalalala - Bochum läuft in erneutes Debakel

Der VfL Bochum 1848 hat am Sonntagnachmittag die Premiere von Andreas Bergmann als neuer Cheftrainer vergeigt und kassierte eine in der Höhe verdiente 0:4 (0:1) Heimklatsche gegen den SC Paderborn. Die Gäste feierten gegen grottenschlechte Bochumer ihren bereits dritten Auswärtssieg der Saison.

Nur was ist los beim VfL? Ohne genauer auf das Spiel eingehen zu wollen, in dem weder die Einzeleistung mehrerer Spieler (Sinkiewicz!) noch eine Mannschaftsleistung zu erkennen waren, wird sich das 0-4 gegen Paderborn wohl in die Kategorie der düstersten VfL Niederlagen einreihen, welcher z.B. das letztjährige 1-4 gegen Ingolstadt oder jeweils ein 2-6 gegen Mainz und TEBE Berlin angehören.

Der kurzfristige Trainerwechsel konnte die seit Wochen vorhandene Blockade (noch) nicht lösen. Die Mannschaft, die noch im Mai ans Tor zur Bundesliga klopfte, ist bereits zwei Monate nach Saisonstart ein Trümmerhaufen. Konnte schon Vorgänger Friedhelm Funkel den andauernden Leistungs- und Ergebnisabfall nicht mehr stoppen, muss Andreas Bergmann nun insbesondere mentale Blockaden lösen. Anders sind die einfachsten Abspielfehler, die auch noch auftretenden Fehler Luthes und die in dieser Form nirgendwo anders zu findenden Individuellen Aussetzer zu erklären. Letztlich war es der VfL, der das 4-0 für eine grundsolide agierende Paderborner Zweitligatruppe zustande brachte.

Erstmals seit Mai wieder am Ball: Mimoun Azaouagh
Was bleibt als Hoffnung? Die heutige Niederlage sollte der negative Höhepunkt der bereits fünf Spiele andauernden Niederlagenserie gewesen sein. Im nächsten Heimspiel gegen Duisburg muss die Wende gelingen. Im Vorjahr war das Ingolstadt-Drama auch der erste Teil eines Doppelheimspiels - damals wurde dann das darauffolgende Heimspiel klar - gegen Paderborn - gewonnen.

Die immer weniger werdenden Ruhrstadion-Gänger werden Andreas Bergmann bei dessen schweren Aufgabe vorerst zur Seite stehen. Die heutigen, überraschenderweise lauten, "Peter Neururer Schalalalala"-Gesänge waren eher dem Selbstmitleid geschuldet, gingen weniger gegen den erst neu installierten Trainer Bergmann. Dass er jedoch für diese Aufgabe der Richtige ist wird sich freilich erst zeigen. Ob Peter Neururer jedoch sein erstes Spiel bei einem neuen Verein auch 0-4 verloren hätte, darf ebenfalls bezweifelt werden.


VfL Bochum 1848 - SC Paderborn 07     0:4 (0:1)

0-1 Brandy 44.
0-2 Brandy 64.
0-3 Proschwitz 78.
0-4 Proschwitz 79.


Lutthe - Kramer, Maltritz, Sinkiewicz, Ostrzolek - Freier(81.Kefkir), Vogt, Dabrowski, Azaouagh(74.Aydin) - Ginczek(63.Federico), Tese

Torschüsse: 12 - 17
Zweikämpfe(%): 43 - 57
Ecken: 8 - 6
Fouls: 23 - 18
Abseits: 1 - 5


Meiste Torschüsse: Azaouagh, 3
Meiste Ballkontakte: Ostrzolek, 69
Meiste Fehlpässe: Kramer, 9!

Zuschauer: 10.407

Samstag, 17. September 2011

8.Spieltag: BO - PB: Gelingt mit Bergmann endlich die Wende?

Eine turbulente Woche steht hinter den handelnden Personen an der Castroper Straße. Nach der desaströsen Niederlage am Montag in Dresden folgte die erwartete Trainerentlassung Funkels am späten Dienstag Abend, Donnerstag dann die Bekanntgabe Bermanns als neuer Cheftrainer sowie dessen Vorstellung am Freitag.

Viel Zeit hatten Andreas Bergmann und sein neuer Co-Trainer Karsten Neitzel, ehemals Co-Trainer Finkes in Freiburg und mit einer interessanten Biographie ausgestattet, nicht, die Mannschaft kennen zu lernen. Desöfteren sprach Bergmann ihm (noch) unbekannte Spieler im Training mit "Junge" an. Bis zum Spiel am Sonntag sollte er aber zumindest seine ersten Elf Spieler namentlich kennen.

Der Gegner, der SC Paderborn, kommt wie im Vorjahr zu einem stark angeschlagenen VfL Bochum. Die Ostwestfalen, nach dem Abstieg Bielefelds die Nummer 1 in der Region, starteten trotz des Abgangs von Erfolgstrainer Schubert (-> St.Pauli) und Einsparmaßnahmen im Lizenzspieleretat sehr ordentlich in die Saison. Mit 9 Punkten steht die Mannschaft von Neo-Trainer Roger Schmidt auf einem guten Mittelfeldplatz.

Trotz allem wird den VfL am Sonntag kein übermächtiger Gegner erwarten. Paderborn scheint zwar auch im dritten Zweitligajahr in Folge gut gerüstet zu sein, hat aber keinesfalls die individuelle Klasse um langfristig um mehr als gegen den Abstieg spielen zu können. Das Ergebnis des Spiels wird allein von der Bochumer Leistung abhängen.

Und vielleicht kann wie im Vorjahr gegen Paderborn die Wende eingeleitet werden. Damals gewann man an einem kalten Freitag Abend nach der Herausnahme diverser Spieler der Ingolstadt-Katastrophe mit 3-0. Ein Ergebnis, das es den VfL-Fans ermöglichen würde, doch wieder optmistischer in die Zukunft zu blicken


VfL Bochum 1848 - SC Paderborn 07, Sonntag, 18.9.2011, 13.30h. rewirpowerSTADION Bochum.


Voraussichtliche Aufstellung:

Luthe - Kopplin, Maltritz, Acquistapace, Ostrzolek - Freier, Vogt, Dabrowski, Azaouagh - Aydin, Tese


Trafen im Vorjahr: Chong Tese und der an Bielefeld verliehene Marc Rzatkowski

Donnerstag, 15. September 2011

Andreas Bergmann neuer Trainer des VfL Bochum 1848

Es ist dann doch alles ziemlich schnell um komplikationsfrei verlaufen. Seit Donnerstag Nachmittag steht fest: Andreas Bergmann (52) wird neuer Trainer des stark angeschlagenen Ex-Bundesligisten VfL Bochum und folgt damit auf Friedhelm Funkel (57), der von Juni 2010 bis September 2011 an der Castroper Straße tätig war.

Soll den Laden wieder zum Laufen bringen: Andreas Bergmann

Andreas WER? Es mag sein, dass Bergmann in der deutschen Fußballlandschaft nicht allzu bekannt ist, jedoch ist er auch kein völlig Unbekannter Fußballlehrer. In der Bundesliga trainierte Bergmann für mehrere Monate Hannover 96, war Trainer in der Phase von Robert Enkes Freitod, wurde dann nach anhaltender Erfolgslosigkeit gegen Mirko Slomka ausgetauscht, der damals im Mai 2010 durch einen 3-0 Erfolg in Bochum Hannover rettete und den VfL in die vielleicht noch lange andauernde Zweitklassigkeit schickte. Aber wer weiß schon, vielleicht wäre Andreas Bergmann heute noch 96-Chefcoach, hätte es die Tragiödie um Nationalkeeper Enke nie gegeben.

Ebenfalls unglücklich war Bergmanns Gastspiel als Cheftrainer St.Paulis. Mit Bergmann dümpelte der Kultclub zweieinhalb Jahre durch die Regionalliga Nord, erreichte aber sensationell das DFB-Pokal-Halbfinale 2006, nachdem Bergmann u.a. den VfL Bochum in der 2.Runde mit 4-0 abfertigte.
Trotz der Pokalerfolge verfassten St.Pauli-Fans eine Petition gegen Trainer Bergmann und forderten dessen Ablösung. Nach Bergmanns Abgang ging es für den FC St.Pauli steil bergauf. Nach zwei Aufstiegen unter Trainer Stanislawski fand man sich 2010 in der Bundesliga wieder und ist auch jetzt als Zweitligakonkurrent des VfL Bochum um längen besser aus den Startlöchern gekommen.

Seit letzter Saison war Bergmann dann wieder U-23 Coach von Hannover und zugleich Leiter der Nachwuchsabteilung. Bergmann gilt als intelligenter, fachlich hochqualifizierter Fußballlehrer, dem eine große Trainerkarriere aus diversen Gründen bisher verwehrt blieb. Ob er der richtige Mann für Bochum sein wird muss sich zeigen.
Dass der VfL sich wieder einmal auf einen Zwei-Jahresvertrag geeinigt hat, ist mittlerweile aber keineswegs mehr nachzuvollziehen. War es zuerst der wahnwitzige knapp Dreijahresvertag für Herrlich, während man parallel Marcel Koller noch ein knappes Jahr bezhalen durfte, wird die Doppelbezhalung auf dieser Position schon fast Tradition. Als Funkel Coach war, durfte man eben noch gut für Herrlichs Unterhalt aufkommen, jetzt nachdem man erst kürzlich mit Funkel verlängert hat, bindet man sich wieder langfristig. In der kritischen und ungewissen Situation, in der sich der Verein befindet, ein mehr als großes Risiko.

Bergmann zusammen mit einem Trainer, den der VfL hoffentlich nie unterhalten muss
Bergmann als Hannover-Trainer

Mittwoch, 14. September 2011

Das Ende für Funkel - Bochum wieder mal auf Trainersuche

Es kam wie es kommen musste. Nach der erneuten desaströsen 1-2 Niederlage bei Aufsteiger Dynamo Dresden musste der VfL Bochum Cheftrainer Friedhelm Funkel sowie dessen Assitenztrainer Christoph John entlassen. Nach 4 Niederlagen in Folge und der erbärmlichen Punktausbeute war jeglicher Kredit des noch vor Monaten als Glücksfall für den Verein deklarierten Coach Funkel aufgebraucht. Sportlich hätte diese Entlassung schon vor der Länderspielpause nach der zu hoch ausgefallenen 1-4 Niederlage gegen den ehemaligen Konkurrenten Greuther Fürth stattfinden müssen, jetzt schien vor den beiden Heimspielen gegen Paderborn und Duisburg die Angst vor weiteren Niederlagen vor fast leerem Stadion zu groß.

Friedhelm Funkel sah sich und den Verein bereits auf einem sehr guten Weg. Mit einer selten zuvor dagewesene Siegesserie rettete er im Winter einen am Abgrund stehenden Verein vor der Selbstzerfleischung. Nach einer beeindruckenden Aufholjagd qualifizierte man sich am Ende der Saison mit 65 Punkten für die Relegation. Obwohl diese ausgezeichnete Punktzahl zuvor immer für den Aufstieg reichte, musste der VfL nach aufopferungsvoller Relegation für ein weiteres Jahr 2.Liga planen. Was danach passierte kann man sich rund um Bochum immer noch schwer erklären. Jedenfalls führte Funkel den Verein, den er vor einem knappen Jahr aus dem Loch gezogen hatte, in eben dieses wieder zurück. 

Ein Bild aus besseren Tagen: Friedhelm Funkel mit Publikumsliebling Bobbi Bolzer
Mit Friedhelm Funkel verbrauchte der Verein in den letzten 10 Jahren 4 Trainer. Während Kult-Trainer Neururer sowie Marcel Koller über mehrere Jahre an der Castroper Straße arbeiteten durften, waren die Gastspiele Heiko Herrlichs sowie Friedhelm Funkel doch eher kürzerer Natur. Ganz klar: Der nächste Schuss in der Trainerfrage muss beim sportlich angezählten und finanziell von besseren Tagen meilenweit entfernten Ex-Bundesligisten sitzen. Vom Aufstieg muss diese Saison aber schon im September Abstand genommen werden.

Aber wer soll es nun machen? Der Trainer muss einen anderen Fußball vermitteln können, die Fans sehnen sich nach Toren. Das erscheint mit dem vorhandenen Spielermaterial ja prinzipiell auch möglich zu sein. Zudem sollte der Gesuchte jünger als Funkel, aber auch mit einer gewissen Erfahrung im Profibereich ausgestattet sein. Und wenn er dann auch noch ein leicht positiv verrückter Typ ist, dem die Fans seine Art abnehmen und er den Verein in die seit Jahren gesuchte, aber nie gefundene "Nische" führt, hat der VfL seinen Supertrainer gefunden.


War er der verkannte Supertrainer?
Das Problem dabei: Man hat kein Geld, die meisten Trainer einen Job und der VfL schon lange nicht mehr den Namen von einst. Wer es am Ende wird? Hannovers Nachwuschs-Chef Andreas Bergmann? Man weiß es nicht. Der Supertrainer soll jedenfalls beim Spiel gegen Paderborn bereits in der Coaching-Zone stehen.