Montag, 28. Oktober 2013

Jahreshauptversammlung nach Pleite in Aue: Eingeschlagener Weg alternativlos

Nein, auch bei Angstgegner Wismut Aue konnte der VfL Bochum seinen rapiden, aber alljährlich bekannten, sportlich Abwärtstrend voerst nicht stoppen. Trotz früher Führung, nervösen und vor allem fußballerisch limitierten Gegner, verbockte man sich den möglichen Auswärtssieg zu Beginn der Zweiten Halbzeit durch zwei kapitale Aussetzer innerhalb von zwei Minuten. Am Ende in einem nicht weiter zu analysierenden Spiel stand die vierte Pflichtspielniederlage in Folge, diesmal hieß es 1:2 (1:0) aus Bochumer Sicht.
Immerhin: Sorgenkind Richie Sukuta-Pasu gelang endlich sein erster Saisontreffer! Dass er dennoch weiterhin nicht auf Glücksgöttin Fortuna hoffen darf bewies sein unglücklicher Pfostentreffer in Halbzeit zwei, der im Gegenzug das 1:1 durch Guido Kocer eröffnete.


Jahreshauptversammlung lieferte interessante Zahlen

Das für die Zukunft wegweisendere VfL-Event der vergangenen Woche fand am Montag im RuhrCongress Bochum statt, als der VfL zur alljährlichen Mitgliederversammlung lud. Gut zehn Prozent (609) der mittlerweile über 5.000 Mitglieder folgten dem Ruf des Vereins und wohnten der dieses mal ohne Wahlen stattfindenden Veranstaltung bei.

Die wichtigsten Neuigkeiten waren neben der Bekanntgabe des sich andeutenden Ausscheidens Bernd Wilmerts (Stadtwerke Bochum; Reduzieren des Sponsorings beim VfL der Stadtwerke in den folgenden Jahren in Folge des Steinbrück-Skandals) aus dem Aufsichtsrat des VfL und der 42-jährigen Betriebszugehörigkeit von Christa Ternow sowie weiteren Ehrungen für langjährige Vereinsmitglieder (Helmut Niedringhaus (91) wurde für 80 Jahre Vereinstreue ausgezeichnet!) doch die spannend erwarteteten Zahlen rund um den im Sommer stattgefundenen Transfer von Leon Goretzka zu Schalke 04.

Die Verantwortlichen bestätigten, dass der VfL im Winter 2012 mit einem dem Verein nahestenden Investor ein Darlehen über 2,4mio Euro in Form eines "Transferpartizipationsvertrages" abgeschlossen hatte, was zu diesem finanziell kritischen Zeitraum den Verein vor Punktabzügen und den damit wohl verbundenden Abstieg bewahrt hatte. Dieses Darlehen konnte mittlerweile wieder aufgelöst werden, was natürlich an der Tatsache liegt, dass man mit Leon Goretzka seinen mit Abstand wertvollsten Kicker veräußern musste. Ob Goretzkas Abgang aufgrund des Darlehens tatsächlich schon im Dezember 2012 feststand konnte nicht erörtert werden, weil keine genaueren Details bezüglich des Vertrags offen gelegt wurden.
Dass Leon Goretzka dem Verein aber finanziell mehr Plus erwirtschaftet hat als in den Medien zunächst spekuliert, dürfte wohl auch die entspannte Atmosphäre der Versammlung erklären: Zwar wurde keine endgültige Summe genannt, die Schalke an den VfL bis 2016 überweisen wird müssen, aber allein die Spielerabgänge von Takashi Inui (Nachzahlungen) und Leon Goretzka spulten dem Verein im abgelaufenen Geschäftsjahr vorerst 5,5mio Euro in die Vereinskassen. Es darf davon ausgegangen werden, dass Leon Goretzka bereits jetzt dem Verein fünf Millionen Euro eingebracht haben dürfte. Desweiteren profitierte man von Nachzahlungen durch Transferweiterbeteiligungen für Spieler wie Chong Tese, Ilkay Gündogan (Champions League Erfolge) oder Kevin Vogt. Ilkay Gündogan könnte dem VfL im Falle eines lukrativen Wechsels ins Ausland ähnlich wie im Falle Mesut Özil und Rot-Weiß Essen noch weitere interessante Ablösegelder einspielen.

Plus von 1,25 Millionen Euro

Doch so positiv diese Zahlen auch scheinen - diese aufgelisteten Transfererlöse sichern dem VfL Bochum überhaupt das Fortbestehen im Profifußball. Insgesamt konnte Ansgar Schwenken zwar einen Gewinn von 1,25mio Euro im Geschäftsjahr 2012/13 aufweisen - dennoch lebte der Verein in den vergangenen Zweitligajahren weit über seinen Verhältnissen. Doch die Konsolidierung konnte vor allem in diesem Sommer, als man an der Hauptkostenstelle, die einen Zweitligisten plagen, die hohen Spielergehälter, drehte, nach vorne getrieben werden: So plant der Verein für die aktuelle Saison auch ohne Spielerverkäufe mit einem weiteren Plus und somit mit einer weiter Reduzierung der angehäuften Schulden (derzeit ca. 6,7mio Euro). Die Kehrseite der Medaille ist, dass für sportliche Verstärkungen vorerst kein Handlungsspielraum da ist. Die gerade erst durchgeführte Verringerung des Lizenzspielerkaders auf 7,1mio Euro ist alternativlos. Nur über eine drastische Kosteneinsparung ist ein Spielbetrieb in der Zweiten Liga auf Dauer möglich. So ist es erfreulich, dass man in Bochum bereits ein Jahr früher als geplant schwarze Zahlen schreiben konnte. Die Bundesliga mit ihren prall gefüllten Geldtöpfen enteilt freilich immer weiter - aber das ist ein anderes Thema.

Der eingeschlagene Weg, ohne "Starspieler", mit dem Fokus auf die Jugend (die dem Verein eine jährliche Unterdeckung von 1,5mio Euro wert ist) und auch mit Trainer Peter Neururer, der zuletzt aufgrund des Negativlaufs in Kritik geraten ist, ist stand heute alternativlos. Es wird noch eine Zeit lang dauern, bis sich der Verein wirtschaftlich wieder so aufgestellt sieht, dass ein Angriff auf die beiden Aufstiegsplätze möglich erscheint. Bis dahin muss man weiter kleine Brötchen backen, mit sportlich wenig (Klassenerhalt) zufrieden sein, die Aufwendungen weiter versuchen zurückzufahren, ohne zugleich sportlich komplett abzusacken. Dass dieser Ausblick wenig Lust auf die anstehenden Bundesligaspiele macht mag verständlich sein, doch nur mit guten Leistungen auf dem Platz, mit mehr Zuschauereinnahmen auf den Tribünen, wird es möglich sein, den Verein Schritt für Schritt wieder nach oben zu führen. Dass es sportlich gesehen in dieser Saison wohl erneut gegen den Abstieg gehen wird ist eine harte Prüfung für Fans, Spieler und Verantwortliche des VfL Bochum - doch muss sie auch 2013/14 erfolgreich bestanden werden.
Die aktuelle Mannschaft besitzt dennoch mehr Potential als die Mannschaften der vergangenen Jahre, ist deutlich jünger, entwicklungsfähiger. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Mannschaft nach der derzeitigen Krise noch erfolgreichere Zeiten für den VfL ermöglichen könnte. Am besten schon heute Abend, wenn es um 20.15 im rewirpowerSTADION gegen den 1.FC Kaiserslautern geht.

Glück Auf!


Montag, 14. Oktober 2013

Bochumer Herbst - die Vierte

War es früher die gewohnte Regelmäßigkeit, dass der VfL Bochum in der Bundesliga spielend sich Punkt für Punkt hart erkämpfen musste, in den nicht seltenen Zweitligajahren jedoch oftmals genüsslich durch das Fußballunterhaus spazierte, ist es heuer bereits das vierte Jahr, in dem es die Mannschaft des VfL den Fans nicht leicht macht, den ohnehin zur Depressivität neigenden Herbst, mit seinen immer kürzer werdenden Tagen, zu ertragen.

Dieser "Bochumer Herbst" entwickelt sich zur Gewohnheit, wenn draußen die ersten Blätter fallen, und die Bundesligen in die von Länderspielpausen permanent durchbrochenen September, Oktober und November-Spielwochen gehen. Dass sich in diesen tristen Fußballmonaten, in denen ein knappes Drittel der ganzen bis Mai dauernden Saison bereits gespielt ist, dem VfL dann allzuoft auch noch die eher unattraktiven, da mit Fußball wenig bis keine Tradition verbindenden Clubs, in den Weg stellen, mag mitunter auch ein Hauptgrund sein, wieso man heute Zweite Bundesliga spielt und trotz netter, bisweilen eleganter Überraschungssiege keine ernsthafte Konkurrenz zu den besiegten Top-Teams wie Greuther Fürth oder Union Berlin darstellt.

Nur was ist los beim VfL im Herbst? Nach dem Erreichen des vierten Tabellenplatzes Mitte September nach dem Auswärtssieg in Fürth, der einzigen Niederlage die die Franken bis dahin am Tag des Wahl-Triumphes Horst Seehofers hatten einstecken müssen, folgten trotz sportlich mutmachender Perspektive knallharte vier Niederlagen in Folge. Statt Aufstiegsrelegation, Abstiegsrelegation. Unfassbar. Ins Bild passt, dass die Leistungen bei diesen Niederlagen von Spiel zu Spiel abnahmen. Konnte man gegen Aalen und Frankfurt noch spielerisch gute Leistungen attestieren, baute die Truppe gegen Sandhausen und Ingolstadt komplett ab.

Ingolstadt - wieder Ingolstadt. Tabellenletzter, vier magere Pünktchen aus neun Partien - Heimniederlage. War da nicht mal was? Ja genau Ingolstadt, die Schanzer, die, mit ihren vier Ringen auf den Trikots und den vier Fans auf der Tribüne. Vor knapp drei Jahren, damals im Bochumer Herbst 2010, der VfL gerade frisch abgestiegen, in der Liga zwischen gut und böse im Niemandsland platziert, empfing den damaligen Aufsteiger FC Ingolstadt, bis zu diesem Zeitpunkt (13.Spieltag) hoffnunglos abgeschlagener Tabellenletzter, vier "Pünktal", auswärts sowieso ein "Schlachtopfer". Kam nach Bochum. Und gewann spielend leicht mit vier zu eins. Die Partie damals, wohl eine der katastrophalsten Fußballerischen Leistungen, die der VfL-Fan je ertragen musste, war zugleich das Ende für eine Reihe mehr oder weniger verdienter Spieler des VfL. Friedhelm Funkel mistete nach dieser Demontage gnadenlos aus, Milos Maric zum Beispiel, Mergim Mavraj, Marc Pfertzel und Dennis Grote machten in der Folge kein Spiel mehr für den VfL. Funkel ging Risiko, brachte statt den Abstiegsspielern junge, unverbrauchte Spieler. In Folge der Wechsel rückten die gänzlich unerfahrenen Kevin Vogt, Marc Rzatkowski und Matthias Ostrzolek ins Team - und wussten zu überzeugen. Der riskante Plan ging auf, Funkel gewann die acht darauf folgenden Spiele, blieb 15 Partien unbesiegt, und verpasste am Ende der Saison nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz im Vergleich zum FC Augsburg beziehungsweise aufgrund der unglücklich verlorenen Relegation gegen Borussia Mönchengladbach den verdienten Wiederaufstieg. Heute spielen die aufgelisteten Spieler Vogt, Ostrzolek, Rzatkowski längst nicht mehr beim VfL, die beiden erstgenannten hat es in die Bundesliga zum ehemaligen Konkurrenten Augsburg, Rzatkowski ans Hamburger Millerntor zu St.Pauli gezogen. Gegen Ingolstadt anno 2010 war immerhin Vogt auf dem Platz, er ersetzte damals Kapitän Christoph Dabrowski. Da doch der ein oder andere Spieler von damals mittlerweile eine Klasse oberhalb des VfL spielt lässt die Frage zu, ob man auf die falschen Spieler, soweit das möglich ist bei einem mehr als begrenzten Budget, gesetzt hat, oder in der heutigen Mannschaft noch immer ein paar Bremsklötze aktiv sind, deren Ableben erst die Kernsanierung des Vereins ermöglichen?
NEIN. Slawo Freier beispielsweise, "Ingolstadt-Experte", war er doch bei vier der fünf Niederlagen (in sieben Aufeinandertreffen!) gegen die Schanzer mit dabei, war am vergangenen Sonntag bei der 0-1 Niederlage genauso wie bei der 1-4 Pleite im Oktober 2010 bester Bochumer Feldspieler. Auch Marcel Maltritz erlebte beide Spiele, spielte 2010 unglücklich, nach Ingolstadt aber höchst konzentriert, er war ein Hauptfaktor für die gute Rückrunde mit 37 Punkten und den vielen zu Null-Siegen.

Wo also hat Peter Neururer anzusetzen, um nicht erneut aus einer noch aufzufangenden Herbstdepression eine existenzbedrohende Abwärtsspirale werden zu lassen, die dann irgendwann einmal nicht mehr so einfach mit einer Siegesserie zu Saisonende zu retten ist, wie es Neururer im April geschafft hat?
Ersetzte Luthe und unterschätzte den Ball: Bruno Esser
Sicherlich könnte eine Enspannung auf dem Verletzungssektor Abhilfe schaffen - konnte Neururer doch noch nie in dieser Saison auf seine favorisierte Formation zurückgreifen, der sicherlich die derzeit fehlenden oder angeschlagenen Andreas Luthe, Felix Bastians, Florian Jungwirth, Jan Gyamerah, ein fitter Christian Tiffert und Heiko Butscher angehören würden. Doch dass es den VfL in Sachen Verletzungen oft heftiger tifft als die Konkurrenz, ist auch nicht erst seit dieser Spielzeit so. Bereits in den vergangenen Jahren hatten Bochumer Spieler länger als erwartet mit Muskel- und Bänderverletzungen zu kämpfen, ganz abgesehen von den vielen Langzeitknieverletzten Spielern um Fabian, Sinkiewicz und Gündüz. Immerhin ist ein Comeback von Linksaußen Felix Bastians, der nachdem er beim Eröffnungsspiel in Berlin die Linke Abwehrseite sehr souverän im Griff hatte, drei Monate pausierte, in Aussicht gestellt, und Lukas Sinkiewicz, der sich im Pokalspiel Ende Februar aufopferte, feierte wie Selim Gündüz diese Woche sein Comeback im Mannschaftstraining. Dass die Rückkehr von Leistungsträgern dem zwar diese Saison breiteren, wenn auch noch immer nicht vollkommen homogen gestalteten Kaders, der Sicherheit im VfL-Spiel dienen werden, dürfte unbestritten sein.

Die Länderspielpause konnte in Bochum somit produktiv genutzt werden und die Voraussetzungen für ein besseres Abschneiden in den kommenden Spielen gelegt werden - die Aussicht wird jedoch von der Tatsache getrübt, dass der kommende Gegner Erzgebirge Aue heißt. Hier meinte es der Spielplan nicht gut mit dem VfL, der die Bochumer ausgerechnet nach einer Länderspielpause und nach einer Heimniederlage gegen den FC Caiuby-Ingolstadt ins mittlerweile schon gefürchtete Erzgebirge reisen lässt. Am 1.5.2006 hat man dort zwar mit 1:0 gewonnen (Tor Czysczcon), danach aber eine Abfuhr nach der anderen erlitten. Negativer Höhepunkt war natürlich das Spiel im Vorjahr, welches zu einem ähnlichen Zeitpunkt der Saison stattgefunden hat wie in dieser Spielzeit (siehe: http://vfl-pa.blogspot.de/2012/11/erlebnisbericht-erzgebirge.html) und den kalten Winter 12/13 einleitete. Tags darauf wurde Trainer Bergmann zu recht entlassen - man möge hoffen, dass es diesmal anders laufen wird.


Glück Auf!



Samstag, 21. September 2013

So ist Fußball

Wo wird die Reise hingehen für den VfL Bochum in der noch so ausgeglichenen, aber gar nicht mehr so jungen Zweitligasaison 2013/14? Nach zwei aufeinanderfolgenden Siegen gegen Paderborn und Fürth mit dem damit verbundenen Sprung auf Rang 4 in der Tabelle - was dem ein oder anderen Printmedium schon wieder zu Aufstiegs-Träumereien ermutigte - setzte es nun in einem aus Bochumer Sicht gut geführten Spiel gegen Underdog VfR Aalen eine Niederlage.

Auch aufgrund der Gefahr hin, nach zwei Siegen am Stück, was aus Bochumer Sicht in den vergangenen Jahren schon zur absoluten Seltenheit mutierte, gedanklich vom harten Zweitligaboden abzuheben, setzte dieser Blog mit Nachberichterstattungen der beiden vorangegangenen Partien aus - um rechtzeitig nach dieser höchst ungerechten und unglücklichen Niederlage gegen Aalen wieder mit einem Situationsbericht einzusteigen.

Jungs können kicken

Zugegeben, dies ist kein ganz neue Erkenntnis, verfügt der VfL Bochum in dieser Saison über eine Mannschaft, die für die zweite Liga außergewöhnlich viele gute Fußballer in ihren Reihen hat. Fußballerisch befinden sich die meisten Spieler auf einem hohen Niveau, von den Verletzten potentiellen Stammkräften um Bastians oder Tiffert ganz zu Schweigen. Das ist sicherlich der größte Unterschied zur Vorsaison, als man nur in ganz wenigen Spielen eine schlagkräftige Truppe aufbieten konnte, da es zu wenige Spieler im Kader gab, die verletzungsbedingte Ausfälle von Stammkräften der Spielklasse entsprechend hätten kompensieren können. Aus dem Spiel heraus, kann die Mannschaft jederzeit ihre Konkurrenten unter Druck setzen. Genau wie aus dem ruhenden Ball, sicherlich einer neuen Stärke des VfL unter Peter Neururer.


Mangelnde Reife Grund für verlorene Punkte?

In Fürth spielte der VfL eine grundsolide, hochkonzentrierte, praktisch fehlerfreie Partie. Natürlich wurde man vom Gegner Fürth nicht sonderlich gefordert, doch das wurde die Mannschaft auch gegen Paderborn und Aalen nicht, praktisch gegen bislang keinen Gegner. Doch sowohl gegen Paderborn als auch gegen Aalen schafften es die Bochumer nicht, ihren "Matchplan" durchzuziehen, brachten sich selbst in Schwierigkeiten, die gegen Paderborn noch korrigiert, gegen Aalen aber für die erste Heimniederlage verantwortlich waren. Paderborn, spielerisch arg limitiert, kam die ersten 44 Minuten kein einziges Mal vors Bochumer Tor, um dann zur Halbzeit mit 2:0 zu führen. Ein unnötiger Elfmeter und eine nicht verteidigte Ecke waren die Auslöser. Gegen Aalen war es Startelfdebütant Zahirovic, der in der zweiten Minute einen Rückpass schlampig in den Lauf der Aalener spielte, den dann Lechleiter locker verwandelte. Diese Aussetzer, in diese Reihe sind auch das Gegentor in Düsseldorf und die beiden Kontertore gegen St.Pauli zu setzen, komplizieren die an sich gute Spielanlage des VfL und kosteten jetzt gegen Aalen wertvolle Punkte. Das Spiel gegen Paderborn konnte ja in der zweiten Halbzeit nach atemberaubender Aufholjagd noch mit 4:2 gewonnen werden. Doch woran liegt es, dass, obwohl die Mannschaft um einiges besser auftritt als in der Vergangenheit, immer noch altbekannte krasse, in dieser Form in der Liga selten vergleichbare, Fehler in ihr Spiel einbaut?
Andreas Luthe hinter der Abwehr spielt bislang eine tadellose Saison, war bei jedem Gegentor schuld- und machtlos, er musste gegen Aalen nicht zum ersten Mal in dieser Saison den Ball aus dem Tor holen, um diesen erstmals zu berühren. Der Innenverteidigung um den soliden Marcel Maltritz und Patrick Fabian ist neben Fabians oftmals etwas hüftsteifer Bewegungen höchstens vorzuwerfen, hin und wieder kalt aus dem Nichts heraus geprüft zu werden - was wieder an einem etwas zu löchrigen Mittelfeld liegen könnte, in dem aber der derzeit verletzte Florian Jungwirth und Danny Latza ein enormes Arbeitspensum abspulen.


Der Blick nach Vorne muss optimistisch sein

Blüht unter Neururer auf: Slawo Freier
Leider hat es der VfL mit dem 1:2 gegen Aalen verpasst, auf einen Aufstiegsplatz zu springen. Die Entwicklung der Mannschaft muss aber im Vordergrund stehen, schließlich ist der Aufstieg erst für 2015 das Ziel. Andererseits ist Spielern wie z.B. Slawo Freier der Wille anzumerken, der wohl seine letzte Saison spielt, unbedingt noch einmal Erfolg zu haben - Freier spielte zuletzt überragend, dribbelstark, aktiv wie in früheren Jahren, vielleicht erlebt Freier derzeit seine besten Spiele in seiner zweiten VfL-Karriere. Auch Mirkan Aydin scheint jetzt wieder auf dem Niveau anzukommen, aus dem ihn damals Gerald Asamaoah gegrätscht hat.
Die folgenden Zweitligapartien gegen Sandhausen, Ingolstadt und Aue könnten den VfL Punktgewinne ermöglichen - wenn man denn aus den eigenen Versäumnissen lernt und seine herausragenden Offensivmöglichkeiten wieder besser nutzt.


Glück Auf!






VfL Bochum - SC Paderborn   4:2  (0:2)
Siegtorschützen vs Paderborn: Malte und Patty

0-1 ten Vorde 44.

0-2 Bertels 45.+1
1-2 Aydin 46.
2-2 Fabian 71.
3-2 Ilsö 78.
4-2 Maltritz 84.

Ciwelongs 1-0 in Fürth

Greuther Fürth - VfL Bochum   0:2 (0:2)

0-1 Cwielong 3.
0-2 Tasaka 25.






Aydin's letztlich ungekrönter Ausgleich gegen Aalen
VfL Bochum - VfR Aalen   1:2 (1:1)

0-1 Lechleiter 3.
1-1 Aydin 13.
1-2 Valentini 70.



Mittwoch, 28. August 2013

"Einlochproblematik" setzt VfL Bochum unter Druck

Man wollte diese Saison ja blos nicht wieder "unten rein rutschen", in die Tabellenregionen der zweiten Liga, mit denen man zukünftig nichts mehr am Hut haben wollte. Und trotz ordentlicher Leistungen zu Saisonbeginn steht die Mannschaft von Trainer Peter Neururer im kommenden Heimspiel gegen den SC Paderborn sogesehen unter Druck, eben den Anschluss an die oberen Tabellenplätze nicht bereits wieder frühzeitig zu verlieren.

Mannschaft besitzt großes Potential

Denn eigentlich gehört diese Mannschaft in die obere Tabellenhälfte. Peter Neururer, der sicherlich der Star der Mannschaft ist, hat eine wirklich vielversprechende Truppe aufgestellt, man bedenke, dass sich die Mannschaft aus 16 neuen Spielern zusammensetzt. Allesamt der Neuzugänge bewiesen bereits ihre Tauglichkeit, eine Tatsache, die in den vergangenen Jahren leider nur selten der Fall war.

Doch leider ist natürlich noch an etlichen Stellschrauben zu drehen, um eine erfolgreiche Saison spielen zu können: Stellschrauben, die schon wieder früh in der Saison heftigst kritisiert werden und alles erreichte in Frage stellen. Sukuta-Pasu, der Mittelstürmer, ist so jemand, der sich in der Kurve und dem Internet aufgrund seiner mangelnden Trefferquote, trotz vorbildlichem Einsatzes, immer mehr, teils berechtigter, oftmals unberechtigter, Kritik stellen muss. Und das, obwohl er bislang lediglich eine Großchance selbstverschuldet ausgelassen hat. Bei den übrigen Chancen pfiff entweder der Schiedsrichter zu unrecht ab, oder aber ein Gegenspieler rettete heldenhaft auf der eigenen Torlinie.

Doch muss dieses Pech Sukuta-Pasus nicht gänzlich an ihm allein liegen, sondern auch an dem Fakt, dass es die Mannschaft, die von Neururer nachhaltig verbessert wurde, es besonders in den Auswärtsspielen zu selten schafft, druckvoll auf das gegnerische Tor zu spielen. Ein Problem, dass sich schon unter Friedhelm Funkel eingeschlichen hat und in den letzten beiden Spielzeiten zur Gewohnheit geworden ist. Der VfL kann zwar im Mittelfeld das Spiel dominieren, agiert aber zu umständlich und in der Folge nicht konsequent genug in der Offensive. Das einfache, schnelle, direkte Spiel, was vielleicht auch nicht mehr jeder Spieler der "alten" Mannschaft um Freier und Co. ablieferen kann, kommt dabei zu kurz. So mag es stimmen, dass die Siege am Ende der letzten Saison auch wie bislang zu Beginn dieser Saison auch aufgrund der verbesserten Standards geglückt sind, es aber auch viele positive spielerische Ansätze gab, auf denen es aufzubauen gilt. Viele vergessen, dass vor vier Monaten Peter Neururer eine völlig hilflose, profifußballuntaugliche Mannschaft übernommen, in Rekordtempo gerettet und dann innerhalb von acht Wochen auf 16 Positionen verändert hat! Dem Trainer, der in dieser Zeit nicht nur das Niveau verbessert, sondern auch einen ganzen Verein wachgeküsst hat, schon wieder in Frage zu stellen ist somit Nonsens - wenngleich das Spiel gegen Paderborn mal wieder so eines aus der Kategorie "Richtungsweisend" ist.


Neururer fordert Tore

Doch Neururer findet auch für die derzeitige Situation, die eigentlich noch alle Chancen für eine mitreißende Saison bietet, die von ihm bekannten klaren Worte: Die überregionale Tageszeitung mit vier Buchstaben titelt: "Neururer vergleicht Torflaute mit Petting". Um einen Tag darauf Stürmer Sukuta-Pasu zu fragen, wie ihm seine Freundin bei der "Einlochproblematik"denn helfe.

Der VfL wird, auch auf eine konzentrierte Abwehr hoffend, sein Angriffspiel gegen Paderborn nochmal deutlich intensivieren. Spieler, die dafür geeignet sind, hat man ja wie lange nicht mehr. Richie Sukuta-Pasu ist als erster zu nennen, der die Torflaute der Angreifer beenden soll, aber auch Ken Ilsö, Mirkan Aydin, Yusuke Tasaka oder Christian Tiffert sind reif für ihr erstes Tor.


Nicht mit Flanken und einem temporeichen Flügelspiel dienen können wird noch Felix Bastians, der verhinderte Linksaußen, der wohl erst in Fürth wieder ins Team rücken wird. Dass Bastians' Vater Werner, ehemaliger Top-Leichtathlet der SG Wattenscheid und Orthopäde, derzeit die "Krankenaufsicht" über Sohn Felix dem Bochumer Team-Doc Bauer abgenommen hat, erfreut Neururer da wohl weniger. Wie sehr Bastians dem VfL fehlt wurde in den vergangenen beiden Partien deutlich, nicht auszuschließen dass diese Personalie schon den ein oder anderen Punkt gekostet hat. 


Glück Auf!


Killerinstinkt? Breaking Richie

Sonntag, 25. August 2013

VfL Bochum schlägt sich mal wieder selbst

Und wieder ist es nichts geworden mit dem zweiten Saisonsieg für den VfL Bochum. Am 5.Spieltag der 2.Fußball-Bundesliga setzte es in der Düsseldorfer-Song-Contest-Arena eine unnötige 0:1(0:1)-Niederlage gegen Bundesligaabsteiger Fortuna Düsseldorf.

Mal wieder jubelte die völlig falsche Mannschaft: 1-0 Fortuna
Dabei machten sich die Bochumer einmal mehr das Leben selbst schwer. Wie auch beim Auswärtsspiel in Frankfurt verschlief man die Anfangsphase, hatte vor allem auf den Außenbahnen große Probleme, technischer wie läuferischer Art, und musste nach einem nicht final geklärten Eckball einen Elfmeter gegen sich einstecken. Butscher soll Reisinger gefoult haben - eine fragwürdige Entscheidung. Den fälligen Elfmeter setzte Reisinger an den Pfosten, der Ball schien geklärt - doch dann ereignete sich mal wieder eine Fehlerkette nach Bochumer Art, die zu dem Verein gehört wie die blauen Trikots: Freier schien längst den Konter eingeleitet zu haben, als er einen leider schon zur Gewohnheit gewordenen "tödlichen Pass" in die Düsseldorfer Füße spielte, anstatt z.B. den einfachen Ball auf Onur Bulut zu suchen. Düsseldorf, eigentlich vom verschossenen Elfmeter geschockt, schaltete sofort um, agierte in dieser Situation wacher, der Ex-Schalker Levan Kenia setzte sich gegen Florian Jungwirth durch, der viel zu früh zur Grätsche ansetzte, und tunnelte dann auch noch gekonnt Patrick Fabian, der in dieser Situation einen amateurhaften Fehler beging und viel zu aggressiv als letzter Mann auf den ballführenden Kenia zustürmte. Kenias Querpass konnte von Heiko Butscher nicht mehr abgegrätscht werden, Reisinnger schob ein zur kuriosen Führung (8.).

Nicht zum ersten Mal in den letzten Spielen war es die mangelnde Souveränität in der Verteidigung, die das Spiel frühzeitig komplizierte. Besonders Patrick Fabian, trotz aller Freude über seine Rückkehr in den Profifußball, hat sich in den letzten Spielen als Sicherheitsrisiko herauskristallisiert, der schon in Franfkurt, gegen St.Pauli Dresden sowie im Pokalspiel gröbere Abwehrschnitzer in seinem Spiel hatte. Hier wird wohl zeitnah der Wechsel zu Jonas Acquistapace erfolgen, der den spritzigeren, technisch besseren Eindruck hinterlässt.


 Siegtorschütze Reisinger und der schmerzlich vermisste Felix Bastians
Aber auch wenn der VfL derzeit über ein von Neururer selbst propagiertes "Luxusproblem" verfügen mag - die Bochumer Bank setzte sich aus Mirkan Aydin, Christian Tiffert, Yusuke Tasaka, Adnan Zahirovic sowie Jonas Acquistapace und Holmar Eyjolfsson zusammen! - die Schwachstellen konnten bislang noch nicht vollends ausgemerzt werden. Und dabei ist die fehlende Konstanz in der Abwehrzentrale zuallererst zu nennen. Denn neben Patrick Fabian spielte auch Marcel Maltritz alles andere als vorzeigenswert, behäbig im Spielaufbau, der sowieso lediglich aus langen Bällen bestand. Fast hätte Maltritz abgefangener "Spielaufbau-Befreiungsschlag" kurz vor der Halbzeit das 2-0 von  Benschop begründet, doch Luthes linker Torpfosten rettete für den VfL.
Wie auch der Pfosten für Fortuna Düsseldorf einmal rettete, als Slawo Freier nach gekonntem Zuspiel von Ken Ilsö bereits sechs Minuten nach dem Führungstreffer nach feinem Sololauf den Pfosten traf (15.).
Düsseldorf stellte an diesem Sonntagmittag keineswegs die bessere Mannschaft, war, von der Führung bestärkt, aber im ersten Durchgang das aktivere Team. Dennoch hätte der VfL auch durch Sukuta-Pasu den Ausgleich erzielen können (23.), doch einmal mehr blieb der Bochumer A-Stürmer torlos.

In der zweiten Halbzeit drängte der VfL dann wie in Frankfurt mit viel Ballbesitz auf den Ausgleich, es mangelte gegen einen dann tiefer stehenden Gegner aber erneut an der finalen Durchschlagskraft. Die Bochumer agieren auswärts keineswegs hilflos, man hat etliche starke Fußballer in seinen Reihen, doch hapert es aus dem Spiel heraus an der finalen Aktion vor dem Tor. Funktionieren dann die Standards nicht so gut wie im heimischen Stadion - bleibt man erneut torlos.
Hart umkämpftes Derby
Positiv im Vergleich zum parallel verlaufenden Spiel beim FSV Frankfurt bleibt festzuhalten, dass man sich trotz offensiver Aufstellung in Halbzeit zwei schon kompakter präsentierte und keine so gefährlichen Konter wie in Bornheim zulies. Dennoch: Will mann auswärts punkten bzw. gewinnen, muss man die erste Halbzeit endlich einmal konzentriert ohne Gegentor überstehen, um sein Spiel dementsprechend aufziehen zu können.
Leistungstechnisch muss man sich nämlich in Liga 2 vor keinem Gegner verstecken.


Nach fünf Spielen lässt sich ein kleiner Rückblick auf den Saisonstart machen: Nach dem tollen Auftaktsieg in Berlin mangelte es in den darauffolgenden Partien definitiv an Punkten. In Frankfurt und heute in Düsseldorf, was beide klassische Remis-Partien waren, liess man jeweils einen Zähler, im dominanten Heimspiel gegen St.Pauli sogar zwei liegen. Folglich stehen statt den möglichen neun nur fünf Punkte auf dem Konto. Macht in toto Rang 13 - was keineswegs ein Grund zur Panik sein sollte, aber in Hinblick auf das kommende Heimspiel gegen den SC Paderborn in "positiven Druck" umgewandelt werden sollte.
Die Liga insgesamt ist wahnsinnig ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Bestes Beispiel dafür war das klare 4-0 vom VfR Aalen gegen Aufstiegskandidat 1.FC Kaiserslautern. Erzgebirge Aue, im Vorjahr fast abgestiegen, steht mit neun Punkten auf Tabellenplatz zwei.
Will der VfL Bochum oben dran bleiben muss die Partie gegen Paderborn gewonnen werden. Und um dann dem Potential der Mannschaft einen ansprechenden Tabellenplatz gerecht zu werden, der sicherlich unter den ersten neun Mannschaften einzuordnen ist, sollte mal ein kleiner Siegeslauf gestartet werden. Dann wird man nach zehn Spielen wieder ein kleines Zwischenfazit ziehen und bis dahin sicherlich mehr als zehn Punkte gesammelt haben.


Glück Auf!


Fortuna Düsseldorf - VfL Bochum 1848   1:0 (1:0)

1-0 Reisinger 8.


Luthe - Freier, Maltritz, Fabian, Butscher(59.Acquistapace) - Bulut(59.Aydin), Jungwirth, Latza - Ilsö(80.Tasaka), Sukuta-Pasu, Cwielong



Mittwoch, 21. August 2013

Rzatkowski steht Sieg gegen St.Pauli im Weg


Nichts ist es geworden mit dem ersten Heimsieg der Saison. Auch im zweiten Flutlichtheimspiel der neuen Saison mussten sich die Schützlinge von Trainer Peter Neururer mit einem Unentschieden zufrieden geben. Gegen den FC St.Pauli reichte es trotz drückender Überlegenheit in der zweiten Halbzeit nur zu einem 2:2 (1:2).

Peter Neururer änderte die Startelf im Vergleich zur unnötigen 0-1 Niederlage in Bornheim auf drei Positionen, verletzungsbedingt musste Christian Tiffert zusehen, Piotr Cwielong saß seine Sperre ab und Fabian Holthaus erhielt eine schöpferische Pause. Für dieses Trio feierten Onur Bulut, Mirkan Aydin und Heiko Butscher ihr Saison-Startelf-Debut.

Der Kleine im falschen Trikot: Rzatkowskis Abgang schmerzt
Vieles konzentrierte sich vor dem Spiel auf den Bochum-Rückkehrer Marc Rzatkowski, der schon im Winter seinen Wechsel nach Hamburg bekannt gab, diesen Wechsel aber wohl ein paar Monate später nicht mehr vollzogen hätte. Leider verpasst Jens Todt vergangenen Winter eine frühzeitige Verlängerung mit dem gebürtigen Bochumer, der mittlerweile zu den Top-Spielern der zweiten Fußball-Bundesliga gehört und noch eine erfolgreiche Karriere auf hohem Niveau vor sich haben
wird.

Das Spiel war ähnlich flott wie jenes vom 19.4.2013, dem letzten Aufeinandertreffen dieser beiden offensiv ausgerichteten Mannschaften. Damals gab es Chancen im Minutentakt, ein optimaler Spielverlauf und viele gute Abwehraktionen Andreas Luthes sicherten damals den klaren 3-0 Erfolg.
Auch dieses mal war die Partie geprägt von hohem Tempo, eines der besten Zweitligaspiele dieser noch jungen Saison war die Folge. Während der VfL den Ball führte, war St.Pauli besonders im ersten Durchgang mit irrsinnig schnellen Konterangriffen gefährlich. Besonders Marc Rzatkowski tat sich dabei als idealer Umschaltspieler hervor.

Der VfL ging dennoch planmäßig in Führung, bereits in Minute 18, nach einer gut getretenen Tasaka-Corner verlängerte Patrick Fabian mit dem Hinterkopf punktgenau auf den anlaufenden Heiko Butscher! Das nächste Comeback-Tor eines Bochumers, noch dazu im 100.Zweitligaspiel. Der Allgäuer, der mit Knieproblemen zum Saisonstart aussetzen musste, konnte sich jedoch nur bis zur Halbzeit über sein Comeback freuen, danach wurde er vorsichtshalber ausgwechselt.
Verhoek - immer wieder Verhoek
Leider gelang es dem VfL nicht, nach der Führung ruhig weiterzuspielen und die sich in der Folge sich ergebenden Räume gekonnt auszunutzen. Wieder einmal stellten sich Leichtsinnsfehler ein, so wie bei dem nicht notwendigen Foul von Slawo Freier kurz hinter der Mittellinie, bei dem zudem vergessen wurde den Ball zu blockieren, sodass Rzatkowski einen überraschenden Ball auf Thy spielen konnte, den die schlafende VfL-Defensive nicht in der Lage war zu kontrollieren. Die Folge war das sinnlose 1-1 durch John Verhoek, ein bekannter VfL-Gegenspieler...
Nach einem nicht idealen Abschlag Luthes, dem verlorenen Kopfballduell Freiers (der aber als Rechtsverteidiger eigentlich nicht in das Kopfballduell nach dem Luthe-Abschlag gehen hätte sollen), und einer insgesamt viel zu hoch stehenden Bochumer Mannschaft (sieben Feldspieler vor dem Ball), überspielte wiederum Rzatkowski gekonnte Maltritz und Fabian, und natürlich war es Verhoek, der gekonnt auf 2-1 stellte.

Ein harter Schlag für die offensiv gut agierenden Bochumer, die sich mal wieder durch individuelle Fehler um den verdienten Lohn gebracht haben. Und dennoch erlebten die VfL-Fans im zweiten Durchgang einen leidenschaftlichen VfL-Sturmlauf, der leider nur mit einem Punkt belohnt wurde.
Die zweite Halbzeit war läuferisch und kämpferisch mit das beste was die Mannschaft in den vergangenen Jahren gezeigt hatte, am Ende stand ein Torschussverhältnis von 25-7 auf der Bochumer Habenseite, eine ähnliche Torschussüberlegenheit dürfte der VfL zuletzt beim Saisonauftakt der Saison 09/10 beim 3-3 gegen Borussia Mönchengladbach erreicht haben, als man nach 0-3 Halbzeitrückstand aufdrehte und am Ende 30-9 Torschüsse verbuchen konnte.

Leistungsträger: Florian Jungwirth
Doch wie auch damals verpasste man trotz einer Vielzahl an Torchancen den Sieg. Mirkan Aydin, Richard Sukuta-Pasu, auch Onur Bulut machten ein ordentliches Spiel, doch der Torabschluss wollte wie so oft in dieser Saison nicht gelangen. So war es wieder einem Defensivspieler nach einer Ecke vorbehalten, das Tor zu erzielen. Diesmal war es nach Latza-Ecke und nicht idealer Torwart-Abwehr von Tschauer Florian Jungwirth, der artistisch per Seitfallzieher den sehenswerten Ausgleich erzielte. Jungwirth, mit sicher nicht mit dem Füßchen eines Zinedine Zidanes gesegnet, passt mit seiner Spielweise ideal in die deutlich verjüngte Bochumer Mannschaft: Einsatz bis zum Umfallen, den Mut, auf das Spiel einwirken zu wollen, immer auch wissend, wo es besser ist den Ball weiterzuspielen als selbst mit dem Kopf durch die Wand zu gehen: Florian Jungwirth ist derzeit drauf und dran die Rolle auszufüllen, die Christoph Kramer die letzten beiden Jahren eingenommen hat - auf, und neben dem Platz.

Dass am Ende Marc Rzatkowski "heldenhaft" die großen Chancen, jeweils nach gut getretenen Standards, die sich für Sukuta-Pasu und Eyjolfsson noch boten, auf der Linie stehend verhindert hat, passte zu diesem insgesamt kurzweiligen und gutklassigen Spiel, dass zwar beide Teams im Tabellenmittelfeld verweilen lässt, aber auch Mut auf gute Spielzeiten macht. Besonders beim VfL hat man noch einige potentielle Leistungsträger in der Hinterhand, Spieler wie Ken Ilsö, Felix Bastians, der auf der Linken Seite sehnlichst vermisst wird, Adnan Zahirovic, Christian Tiffert und vor allem Piotr Cwielong machen eigentlich Mut, jeden Gegner in dieser Liga die Stirn bieten zu können. Und dennoch werden vor allem die kommenden drei Spiele, auswärts in Düsseldorf, zu hause gegen Paderborn und dann auswärts in Fürth ganz klar zeigen, in welche Richtung es für den neuen VfL Bochum dieses mal gehen wird. Die Grundlagen für eine bessere Zukunft sind jetzt (eigentlich) gelegt.


Glück Auf!

VfL Bochum 1848 - FC St.Pauli Hamburg   2:2 (1:2)

1-0 Butscher 18.
1-1 Verhoek 23.
1-2 Verhoek 35.
2-2 Jungwirth 69.


Luthe - Freier(77.Eyjolfsson), Maltritz, Fabian, Butscher(46.Acquistapace) - Bulut, Jungwirth, Latza - Tasaka(59.Ilsö) - Aydin, Sukuta-Pasu





Samstag, 17. August 2013

Die Spielzeit 13/14 hat begonnen - ein Rückblick über turbulente Wochen

Aufgrund von anderweitigen Verpflichtungen in den vergangenen Wochen musste der VfL-Blog Passau über die Sommerpause hinweg ruhen.

Auch wenn man meinen möchte, die Sommermonate Juni/Juli seien die ruhigsten im Profifußball, zumal in einem Jahr ohne WM oder EM, sah man sich in Bochum getäuscht. Wenngleich es eher ruhig begann: Nach dem intensiven Saisonschlussspurt und der kurz darauf folgenden Vertragsverlängerung mit Cheftrainer Peter Neururer, der Rückholaktion von Funny Heinemann und Heiko Butscher, schien wirklich Ferienstimmung an der Castroper Straße einzutreten. Das Trainer- und Betreurteam bretterte größtenteils wie in alten Zeiten mit ihren Harley-Maschinen durch die Weltgeschichte, vor Ort in Bochum tat sich wenig.
Dies änderte sich dann Anfang Juni aber schlagartig: Zuerst konnte mit Christian Hochstätter der neuer Sportvorstand des VfL der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der ehemalige Gladbacher Bundesligaprofi übernahm die kommisarisch besetzte Position von Heinz Knüwe und wurde in seinen ersten Tagen als VfL-Chef sofort ins kalte Wasser geworfen. Denn zeitgleich mit Hochstätters Bestellung eskalierte das in Bochum und Gelsenkirchen bestimmende Thema des Sommers, der sich anbahnende Wechsel von Ausnahmetalent Leon Goretzka.
Der Wechselstreit zwischen Bochum und Schalke schlug deutschlandweit seine Wellen, im Bochumer Lager versuchte man alles, sich gegen den nicht vertragskonformen Wechsel Goretzkas zum ungeliebten Nachbarn zu wehren, ein wochenlangens Gerangel war die Folge. Goretzka, der ursprünglich betonte bis 2014 beim VfL bleiben zu wollen, besaß einen Vertrag bis 2016 mit einer ominösen Ausstiegsklausel, welche einer Geheimhaltungsvereinbarung unterlegen war. Niemand sollte von dieser Klausel bzw. der damit verbundenen Transfersumme erfahren. Goretzkas Manager, Spielerberater Jörg Neubauer, der auch weitere VfL-Kicker betreut, schien diesen Vertragspassus als irrelevant angesehen haben und mit S04-Manager Horst Heldt keine Zweifel an einem Transfer des 18-jährigen gelassen haben.
Das nervige und teilweise peinliche Transfer Hick-Hack der beiden Parteien endete erste Ende Juni. Zwischendurch trainierte Goretzka teils mit der Bochumer Mannschaft, Schalker Verantwortliche gaben ihr Vertrags-Halbwissen auf Mitgliedertreffen preis, VfL-Coach Neururer gab vom Golfurlaub aus Sky Telefoninterviews - doch letztlich wusste niemand genaueres. Die unnötige Schlammschlacht fand ihren Höhepunkt darin, dass der gebürtige Bochumer Goretzka seinen Stammverein verklagte. Wenngleich der VfL aus diesem möglichen arbeitsrechtlichen Rechtstreit nicht als Verlierer heraus gehen hätte müssen, war damit ein Punkt erreicht, an dem feststand, dass Goretzka nicht mehr zu halten sei. Kurz vor Anpfiff eines Testspiel gegen Preußen Münster verabschiedete sich Leon von seinen Mitspielern und wechselte nach Gelsenkirchen. Thema beendet.


Ein Kommen und Gehen bei den Profis


Insgesamt fand in Bochum ein sehr großer Spieleraustausch statt. Neben dem Verlust einzelner Leistungsträger gelang es dem Duo Neururer/Hochstätter, auch viele "Altlasten", zumeist erst kürzlich von Jens Todt verpflichtete Spieler, zu veräußern.
Dem Gegenüber stehen interessante Neuverpflichtungen, die allesamt schon im frühen Verlauf der Saison ihre Leistungsstärke angedeutete haben:



Abgänge:

Leon Goretzka - Schalke 04
Christoph Kramer - Borussia Mönchengladbach
Marc Rzatkowski - St.Pauli Hamburg
Michael Lumb - FC Vestsjaelland (DK)
Zlatko Dedic - Dynamo Dresden
Christoph Dabrowski - Karriereende
Nika Gelashvili - Qarabag Agdam (AZE)
Aleksander Iashvili - Inter Baku (AZE)
Michael Ortega - Atlas Guadalajara (MEX)
Sören Bertram - Hallescher FC
Heimkehrer Felix Bastians
Michael Delura - unbekannt
Florian Brügmann - Hallescher FC
Faton Toski - unbekannt
Kevin Scheidhauer - VfL Wolfsburg
Daniel Engelbrecht - Stuttgarter Kickers
Philipp Heerwagen - unbekannt
+ Smail Morabit (Neu aus Erfurt, jetzt 1.FC Heidenheim)



Zugänge:
Bundesligatransfer: Ken Ilsö

Jan Gyamerah - eigene Jugend
Fabian Holthaus - eigene Jugend
Heiko Butscher - Eintracht Frankfurt
Christian Tiffert - Seattle Sounders (USA)
Richard Sukuta-Pasu - Sturm Graz (AUT)
Felix Bastians - Hertha BSC
Ken Ilsö - Fortuna Düsseldorf
Adnan Zahirovic - Spartak Nalchik (RUS)
Danny Latza - Darmstadt 98
Piotr Cwielong - Slask Wroclaw (POL)
Joel Reinholz - eigene Jugend
Nationalspieler Adnan Zahirovic
Florian Jungwirth - Dynamo Dresden
Mario Jelavic - Slaven Belupo Koprivinca (CRO)
Felix Dornebusch - eigene Jugend 



Aufregender Saisonstart in Berlin

Da beim Saisonauftakt in Berlin mit Patrick Fabian ein Comebacker nach drei Kreuzbandrissen etwas überraschend in der Startformation stand, setzte sich die Mannschaft fast komplett aus Neuzugängen zusammen:

Luthe - Freier, Maltritz, Fabian, Bastians - Tiffert, Jungwirth, Latza - Tasaka, Sukuta-Pasu, Cwielong

Umso überraschender war das flüssige Bochumer Kombinationsspiel, das den Berliner Mitaufstiegsfavoriten in dieser Partie überlegen war. Der VfL verpasste es in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen, Tiffert verpasste eine große Chance, Sukuta-Pasu vergab sogar frei vor dem Tor kläglich.
Dennoch gewannen die Bochumer verdient mit 2-1, nach einer verrückten zweiten Halbzeit, als zuerst Danny Latza mit einem Traumtor aus 33 Metern die Bochumer Führung erzielte, die fünf Minuten vor Abpfiff von Union-Freistoßschütze Kreilach egalisiert wurde. Den Bochumer Sieg stellte wenig später Maltritz sicher, der einen von Mario Eggimann verursachten Handelfmeter sicher verwertete. Der Auftakt war geglückt, die ersten drei Punkt gesichert.


Union Berlin - VfL Bochum   1:2 (0:0)

0-1 Latza 64.
1-1 Kreilach 86.
1-2 Maltritz 88.


Flottes Remis gegen Dresden

Leider konnten die Bochumer den Sieg aus Berlin im womöglich leichteren Heimspiel gegen Dresden nicht vergolden. Trotz spielerischer Überlegenheit in Durchgang eins, gelang es den Dresdenern in der Folge das Spiel an sich zu reißen und beinahe zu drehen. Bochum zeigte erstmals grobe Lücken im Defensivverbund, im Angriff fehlte der entscheidende Punch, um den Dresderen nach der frühen Führung ernsthaft gefährlich zu werden. Am Ende stand ein gerechtes Remis.


VfL Bochum - Dynamo Dresden   1:1 (1:0)

1-0 Fabian 9.
1-1 Fiel 69.


Unnötige Pleite in Frankfurt

Nach dem problemlosen Pokalausflug in den Breisgauer Glutofen, als man den Bahlinger SC locker mit 3-1 eliminieren konnte, musste der VfL zum mittlerweile vierten mal an den Bornheimer Hang nach Frankfurt reisen. Leider leistete sich die Mannschaft dort einen Fehlstart, das zu einem frühen, leicht vermeidbaren Gegentor führte. Obwohl die Bochumer dann das Spiel dominierten, gelang es der Mannschaft nicht, aus dem großen Ballbesitzanteil einen Treffer zu erarbeiten. Frankfurt hingegen konterte gefährlich und zeigte den Bochumer Abwehrspielern ein ums andere mal bekannte Tempodefizite auf. Trotz alledem hätten die Jungs von Peter Neururer einen Punkt aus Bornheim mitbringen müssen, hatte Elfmeterspezialist Marcel Maltritz doch in der 95. Minute die Chance, mit einem erneuten Elfmeter zumindest den Ausgleich herzustellen. Doch Magic Malte vergab kläglich und so wurde das insgesamt verkorkste Spiel auch noch tatsächlich verloren.


FSV Frankfurt - VfL Bochum   1:0 (1:0)

1-0 Epstein 8.

Sonntag, 9. Juni 2013

Hochwasser in Passau - VfL-Fans zeigen sich solidarisch

Dass Zusammenhalt und Gemeinschaft beim VfL Bochum und seinen Fans schon immer eine ganz große Rolle spielte ist durfte in den vergangenen Tagen auch Maurice Cremers, der Wirt der Passauer Kneipe Zeche14 erfahren.

Da dieser Blog aus der Dreiflüssestadt Passau geschrieben wird muss auch an dieser Stelle an die dramatischen Geschehnisse der vergangenen Tage in der Stadt eingegangen werden.

Passau - die Dreiflüssestadt: Wunderschön gelegen zwischen Donau, Inn und Ilz, die sich an der Passauer Ortsspitze zur Donau vereinigen. Viel Wasser im Verhältnis zu wenig Land - das, was Passau zu einer stark frequentierten Touristenstadt macht kann andererseits eine große Gefahr bedeuten. Passau hat sich über die Jahrhunderte hinweg zu einer hochwassererprobten Stadt entwickelt- doch Katastrophen wie diese im Juni 2013 sind nicht zu verhindern. Passau erlebte in diesen Tagen die schlimmste Katastrophe seit dem Stadtbrand von 1662.

Passau von seiner schönen Seite (Bild von 2004): Links der Inn, mittig die Donau, und rechts die so harmlos wirkende Ilz

Pegelstand am Rathaus
Die Donau erreichte in der Nacht auf den 4.6.2013 ihren Höchststand von 12,89m - normal sind zu dieser Jahreszeit ca. 4m. Obwohl der Scheitel der Donau erst Tage später Passau erreichte und Regensburg und vor allem Deggendorf bedrohte, erreichte Passau eben schon an jenem 4.6. seinen Höchststand, da zu diesem Zeitpunkt der Inn gut 10m Pegelstand erreichte und durch seine Wucht die Donau zusätzlich zurückstaute. Das Wasser stieg in manchen Stunden teilweise über 20cm. Das "Jahrhunderthochwasser" von 2002 - als 10,83m gemessen wurden, wurde gewaltig übertroffen. Ja nicht nur 2002, auch das schlimmste Hochwasser Passaus der jüngeren Geschichte von 1954, als eine Woche nach dem WM-Triumph der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Bern die Donau 12,20m maß, und sogar der "Allzeitrekord" aus dem Mittelalter von 1501 wurden deutlich übertroffen. Dadurch wurden diesmal neben den nahe an den Flüssen gelegenen Wohnungen/Geschäfte/Lokale getroffen, sondern auch etliche Menschen, die mit bisherigen Hochwassern noch nie in Berührung gekommen waren. Große Teile der Stadt, die vom Hochwasser nicht tangiert waren, mussten zudem für gut 36 Stunden ohne Strom oder Trinkwasser auskommen.





 
Land unter in Passau - 3.6.2013



VfL-Fans helfen Maurice


Dass nun die Hochwasserkatastrophe in der niederbayerischen Kleinstadt auch Bochum und den VfL betrifft hängt damit zusammen, dass Passau so etwas wie die südlichste Außenstelle Bochums darstellt. In den vergangenen Jahren hat sich eine kleine, aber feine Fangemeinde gebildet, die von Ostbayern vor allem die Auswärtsspiele im Süd- und Ostdeutschen Raum ansteuert. Das Herz des Ruhrgebiets in Passau schlägt aber in der Zeche14, einer Musikkneipe, die vom gebürtigen Bochumer Maurice Cremers geführt wird und das Ruhrgebiet, und speziell Bochum und den VfL, in Passau repräsentiert. Hier bekommt man auch über 650km von Bochum entfernt 'ne frische Dönninghaus mit Fiege. Das "Bochumer Gedeck" hat sich in der Studentenstadt längst einen Namen gemacht.
Die Kult-Kneipe ist glücklicherweise, obwohl nahe des mächtigen Inns gelegen, von der Flut verschont geblieben, jedoch hat es Maurice' Wohnung, im Einflussbereich der eher harmlos wirkenden Ilz gelegen, aufs Schlimmste getroffen. Wie viele Passauer hat Maurice fast jeglichen Besitz verloren. Wände, Möbel und Elektrogeräte sind den Fluten meist schutzlos ausgesetzt. Ein schreckliches Szenario, das man niemanden wünschen würde.

Doch wenn die Not am Schlimmsten ist halten die VfL-Fans am stärksten zusammen: Das VfL-Forum "VfL4u" hat sich in kürzester Zeit organisiert, ein Spendenkonto für Ihren in Not geratenen VfL-Fan einzurichten, eine einzigartige Aktion, an der sich desweiteren der VfL, Ben Redelings, der die im Besitz von Jens Tampier befindliche Goretzka-Zeichnung versteigern konnte, Frank Goosen und die Bochumer Printmedien beteiligt haben. Dafür höchsten Respekt und Anerkennung für diese selbstlosen Taten! Jeder Spender, der die symbolische Summe von 18,48€ überweist, erweist Maurice beim Wiederaufbau seiner Wohnung eine große Hilfe!



Die Zeche 14 in der Passauer Löwengrube

"Bochumer Gedeck" in der Zeche


Bitte Spenden: Hilfe für VfL-Mitglied Maurice Cremers


Michael Berchner
Knr. 858953301
Blz. 30040000
Commerzbank
Betreff: Hilfe für Maurice Cremers


Damit auch weiterhin der Geschmack von Fiege und Dönninghaus in Passau erhalten bleibt!



Glück Auf Maurice!





Montag, 27. Mai 2013

VfL Bochum reloaded - Neururer setzt auf "Wir sind VfL"

Peter Neururer weiß was er will - und versucht gerade in Windeseile dem VfL Bochum ein neues altes Gesicht zu verpassen.

Man fühlt sich in diesen Tagen schon so etwas wie in einer Zeitmaschine als Fan des VfL Bochum. Nachdem Peter Neururer innerhalb weniger Wochen den Verein aus seinem Dornröschenschlag zum Ligaerhalt geführt hat und dann tatsächlich seinen Vertrag bis 2015 verlängern durfte, ist auch wenige Tage nach Saisonende der Weg vorgegeben, den Neururer mit seinem VfL in Zukunft gehen will: Den "Gemeinsam sind wir stark"- Weg, den Weg "Wir sind VfL".

"Gebt uns unseren Verein zurück" - das war vor knapp drei Jahren der Hilfeschrei vieler Fans, ja mehr oder weniger initiert von mittlerweile Co-Präsidenten Frank Goosen, nach einer Besinnung auf VfL-Tugenden, die in den Jahren zuvor, beginnend in der Koller-Zeit und in dem Abstieg 2010 gipfelnd, immer mehr entfremdet wurden. Ob damit damals ein Integrieren alter verdienter Bochumer flächendeckend auf entscheidenden Positionen im Verein gemeint war, ist nicht überliefert. Doch genau das ist heute, im Mai 2013 der Fall, und es ist wohl der einzige Weg, den VfL wieder dahin zu bringen was er einst war: Eine geschlossene Einheit auf und nebem dem Fußballplatz.

Neururer versucht konsequent ohne Inhilfenahme finanzieller Mittel die Stärken aus seinem Verein zu kitzeln. Die Fans, der wohl wichtigste Teil des Vereins, hat er in kürzester Zeit erreicht und von seiner Art, den VfL Bochum zu leiten, überzeugt. Die Mitarbeiter, die Spieler, ja auch den Aufsichtsrat schwor er zu einer Einheit zusammen, wie es wohl lange nicht mehr usus war an der Castroper Straße. Dass er diesen Weg nun auch mit menpower stärken will ist folglich der logische Schritt.

Während der Aufsichtsrat noch nach einem tauglichen Sportvorstand sucht, an dessen Suche sich Neururer angeblich nicht beteiligt, setzt Neururer mit seinen ersten Personalentscheidungen die Devise "Wir sind VfL" in die Tat um:


Mit Frank Heinemann kommt DER Bochumer Junge schlechthin zurück nach Bochum

Funny Heinemann
Neururers neuer Co-Trainer wird nämlich Frank Heinemann heißen. Der Bochumer Junge Heinemann, von 1976 bis 2011 ununterbrochen im Verein und 14 Jahre als Co-Trainer beim VfL tätig, kommt nach zwei Jahren "Ausleihe" vom Hamburger SV zum VfL Bochum zurück. Der VfL trennte sich 2011 im Rahmen einer Umstrukturierung des Jugendbereichs von Heinemann, nachdem dieser nach seiner Interimstrainertätigkeit im September/Oktober 2009 nicht mehr auf der Bochumer Bank gesessen hatte. Heinemann folgte als Co-Trainer Michael Oenning zum HSV, war auch unter Thorsten Fink zuletzt in dieser Position tätig. Nun der Schritt zurück zu seinem VfL, obwohl ihm anscheinend ein weiteres, wohl auch besser dotiertes Vertragsangebot der Hamburger vorlag.

Welcome Back, Heiko!
Auf dem Spielersektor konnte Peter Neururer auch einen alten Bekannten Willkommen heißen: Heiko Butscher, dem einst Neururer den Weg in den Profifußball geebnet hatte, obwohl er nie unter Neururer trainiert hat (Neururer verpflichtete Butscher vor seinem Abschied aus Bochum 2005), kehrt nach sechs Jahren Abstinenz zurück "anne Castroper". Butscher, der mit 25 relativ spät sein Debut im Profifußball feiern durfte, spielte von 2005-2007 in Bochum, wurde dann vom weniger glücklichen Mergim Mavraj abgelöst und zog nach Freiburg weiter. Dort stieg er als Kapitän 2009 in die Bundesliga auf, dies gelang ihm 2012 erneut mit Eintracht Frankfurt. Der Defensivspezialist und Führungsspieler trägt den VfL im Herzen, den Wechsel zurück zu Bochum ermöglichte auch die Anstellung seiner Frau Maren am Landesgericht Bochum.

Des weiteren verlängern mit Slawo Freier (33) und Patrick Fabian (25) zwei weitere Ur-Bochumer ihren Vertrag um ein Jahr.

C.Dabrowski
Und auch für Christoph Dabrowski (34) wird eine interne Stelle gesucht: Dass es für den Ex-Kapitän, der, das wird immer schnell vergessen, in erfolgreicheren Bundesliga-Jahren die Knochen für den VfL hingehalten hat und sogar vom geschassten Ex-Coach Heiko Herrlich als "Vorzeige-Profi" bezeichnet wurde, leider nicht mehr für den Profifußball reicht wurde in den letzten beiden Spielzeiten immer deutlicher. Seine letzten großen Spiele waren die Relegationsspiele gegen Mönchengladbach, als Dabrowski nochmal auf höchstem Niveau gegen Champions-League-Finalspieler wie Reus oder Dante seinen VfL anführte. Ein Job als Nachwuchstrainer, der ja auch Marcel Maltritz in Aussicht gestellt wird - beide arbeiten bereits seit längerem an ihrem Trainerschein - könnte hier für beide Parteien eine ausgezeichnete Lösung darstellen.

Mats Hummels verletzte Dabrowski im März 2008 beim 3:3 gegen Dortmund schwer
Neben diesen Personalentscheidungen, denen noch viele folgen werden, wird mit Felix Bastians (25) höchstwahrscheinlich ein weiterer Ex-VfLer ab Sommer für den VfL auflaufen. Der gebürtige Wattenscheider Bastians, soll für die linke Außenbahn kommen und den kniegschädigten Michael Lumb ersetzen. Bastians, einst mit Butscher in Freiburg aktiv und in der Jugend nach England gewechselt, kommt von Hertha BSC Berlin, wo seine Karriere in den letzten eineinhalb Jahren etwas ins Stocken geraten ist. Aber genau deshalb tut sich hier die Chance für Neururer und den VfL auf.


Es wird "spannend" sein, den BOCHUMER Weg weiter verfolgen zu dürfen. Die ersten Personalentscheidungen sind in sich stimmig und machen Hoffnung auf mehr. Dass sich nach den etlichen Transferflops von Jens Todt aus dem Niedersächsischen Flachland oder der Georgischen Wildnis etwas ändern müsste war klar - der Gedanke, die Spieler wieder mehr über die emotionale Verbundenheit dem Verein gegenüber zu scouten macht durchaus Sinn. Denn die Leistungsträger der jüngeren Vergangenheit waren nicht die zugekauften Spieler, sondern die, die das VfL-Logo nicht erst seit gestern auf dem Trikot trugen. Es wäre nicht verkehrt, mehr Luthes, Aydins, Goretzkas, Rzatkowskis, Freiers, Maltritz' oder auch Kramers zu haben. Letzter war zwar kein "gebürtiger" VfLer, doch hat er sich mit seiner Art zu spielen zu einem gemacht und vielleicht trotz seinem Abgangs den Weg für kommende Generationen vorgegeben! Dass Kramer nun die kommenden Jahre für Borussia Mönchengladbach auflaufen wird sei ihm verziehen - er selbst hätte ja Benfica Lissabon vorgezogen, das Leverkusener Veto jedoch machte seinen Traum zu nichte.


Glück Auf!
 
Alte, neue Innenverteidigung: Malte-Butscher

Freitag, 24. Mai 2013

Relegation - Wieso ein Abstieg Hoffenheims für den Fußball so wichtig wäre

Während ganz Fußball-Deutschland, und auch teile Deutschlands, die in den weniger entscheidenden Fußballmonaten eher weniger mit dem Fußball am Hut hat, in diesen Tagen nach Wembley/London blickt, finden in Deutschland für vier Vereine die wohl wichtigsten wie auch unnötigsten Spiele des Jahres statt: Es ist wieder mal RELEGATION.

Relegation - dieser unfaire Wettbewerb zweier klassenverschiedener Mannschaften gegeneinander, bei dem das Ergebnis einer ganzen Saison als Spieleinsatz herhalten muss, und bei dem immer ein Teilnehmer am Ende auf der Strecke bleibt. Seit 2009 wieder im Programm der DFL aufgenommen, ganz einfach aus finanziellen Gründen, weil sich eben zwei als "Schicksalsspiele" titulierte Begegnungen ziemlich nett vermarkten lassen. Nicht umsonst lautet ja die offziele Bezeichnung dieses Bewerbs: "Relegation - Die Entscheidung". Dass freilich "Spannung" als Hauptargument für die Wiedereinführung der Relegationsspiele herhalten musste verwundert da kaum, für den neutralen Fußballfan, der wohl auch am Samstag das Treiben in Wembley beobachten wird, mag das sogar zutreffen.

Dass ausgerechnet Hoffenheim, das gehypte Fußball-Projekt aus dem Hause SAP, in diesem Jahr die Rettung über die Relegation betreiben darf, ist wohl Ironie des Schicksals. Da Borussia Dortmund es am Wochenende verpasst hat, den Dorfverein nach nur fünf Jahren in der Bundesliga wieder in das Unterhaus zu schicken, dürfen die Kraichgauer gegen den Traditionsclub Kaiserslautern trotz einer desaströsen Saison auf den Klassenverbleib hoffen. Und hier liegt das Problem: So groß die Unterschiede, besonders im finanziellen Bereich, zwischen Bundesligisten und Zweitligisten auch sein mögen, war er nie größer wie in dieser Begegnung. Dass die finanziellen Rahmenbedingungen Hoffenheims nichts mit denen eines Zweitligisten vergleich bar sind ist allseits bekannt, dass sie sich gegen Zweitligisten behaupten dürfen somit doppelt ungerecht.

Könnten wie Gladbach von der Relegation eklatant profitieren: 1899 Hoffenheim



Die Liga klafft auseinander


Die Bundesliga strahlt derzeit so stark wie nie: Zwei Deutsche Teams begegnen sich vollkommen verdient im Champions League Finale, ein vor Jahren unvorstellbares Szenario. Die Liga boomt, das Produkt Bundesliga ist auf der ganzen Welt heiß begehrt, der Nationalmannschaft geht es gut wie lange nicht. Trotzdem lauert im Hintergrund eine große Gefahr: Das Jahrelang Plus der Liga, die intere Wettbewerbsfähigkeit, droht verloren zu gehen. Viele Verantwortliche scheinen das Problem der "spanischen Verhältnisse" erkannt zu haben - die Spanne innerhalb der Liga klaffte noch nie so weit auseinander wie in dieser Saison. Der Meister Bayern München holte 70 Punkte mehr als der letzte Fürth - eine Punktzahl, mit der man in vergangenen Jahren hätte Meister werden können. Auch Dortmund scheint dem Rest zu enteilen, während im Abstiegskampf ein Schneckenrennen um den Klassenerhalt stattfindet. So kann es auch sein, dass eine Mannschaft wie Hoffenheim, die mehrere eklatante Pleiten in dieser Spielzeit hat hinnehmen müssen, sogar die Liga hält - natürlich nur dank der Relegation - und dann im Folgejahr weiter in der finanziellen Wohlfühloase Bundesliga vor sich hin vergetieren wird.


Die Bundesliga braucht drei Aufsteiger!


Die Bundesliga verliert mit Düsseldorf und Fürth dieses Jahr wohl nur zwei Mannschaften, zwei Vereine, die erst im Vorjahr den Aufstieg in die Bundesliga feiern durften. Speziell Fürth überrante im Vorjahr die 2.Bundesliga, dominierte wie selten zuvor eine Mannschaft diese Spielklasse. Und ging in der Bundesliga gnadenlos baden. Die Bundesliga läuft derzeit große Gefahr, der Zweiten Liga zu enteilen. Es wird für Aufsteiger immer schwieriger sich in der Bundesliga zu etablieren bzw. überhaupt mithalten zu können. Diese traurige Entwicklung, die durch die extrem unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten zwischen Erster und Zweiter Liga begründet sind, wird durch die Relegationsspiele bestärkt. Die Relegation verhindert bei normalem Verlauf einen dritten Absteiger, sodass nur noch zwei Teams nach einer langen Fußballsaison "ausgetauscht" werden müssen. Die 16 anderen Vereine können sich festspielen, die Vorteile der Bundesliga genießen, und ein Fundament aufbauen, gegen das ein Zweitligist dauerhauft chancenlos ist. Stefan Kuntz, Vorstands-Vorsitzender des 1.FC Kaiserslautern und ehemaliger Vorstand des VfL Bochum erklärte einst, beim letzten Aufstieg der Pfälzer 2010, dass es vier Jahre Bundesliga benötigen würde, um den FCK auf die wirtschaftliche Stufe zu stellen, auf der er bei seinem Abschied aus Bochum mit dem VfL stand (2008). Es wurden nur zwei Jahre Bundesliga, es folgte 2012 der deutliche Abstieg. Schafft Kaiserslautern dieses Jahr nicht den Wiederaufstieg wird auch der "Betze" harten Zeiten in Liga2 entgegenblicken müssen...


Spanische Verhältnisse könnten verhindert werden

Es muss, nicht nur aus Sicht des Zweitligisten, auch aus Sicht der Erhaltung der Chancengleichheit bzw. Wettbewerbsfähigkeit der Bundesligavereine untereinander dringend wieder auf das alte System mit drei Aufsteigern umgestellt werden! Das bedeutet eine Abschaffung der Relegation. Die Gefahr der Etablierung von 16 Vereinen auf ihren jeweiligen Leistungsniveau bedroht die Spannung, ja auch das Niveau der Bundesliga. Findet kein Austausch zwischen den Ligen mehr statt, beziehungsweise nur noch sehr reduziert und auf die selben Vereine beschränkt, wird die Liga, ja auch der DFB-Nachwuchs an Klasse verlieren. Langeweile, ja auch Desinteresse an der Prozedur Bundesliga könnte eintreten, dem gilt es entgegen zu steuern.
Der klassische Abstieg: Hart aber ehrlich (Düsseldorf 2013)

Aus diesen Gründen wäre ein Abstieg Hoffenheims für die Liga so wichtig - denn man stelle sich vor, wie z.B. Sensationsaufsteiger Eintracht Braunschweig, neben dem SC Freiburg der einzige Underdog der Liga, überhaupt nur den Hauch einer Chance auf den Klassenverbleib haben soll, wenn man nur zusammen mit der Übermacht aus der Haupstadt, Hertha BSC, neu in die Liga eintritt und somit mit der Aufgabe vertraut wird, zumindest zwei seit Jahren etablierte Erstligisten hinter sich lassen zu müssen, um über eben jene Relegation überhaupt die Chance zu haben ein zweites Jahr im noblen Bundesliga-Oberhaus verbringen zu dürfen? Die Chancen für Braunschweig stünden bei einem zweiten Mitaufsteiger schon doppelt so gut.

Viel Erfolg Eintracht, viel Erfolg Bundesliga!


GEGEN RELEGATION!


Glück Auf!


Die bislang bitterste Stunde der Relegation: Die Ausschreitung von Düsseldorf 2012


Sonntag, 19. Mai 2013

Saison beendet - Klasse gehalten - Nach der Erleichterung folgt der Blick nach vorne

Aus.

Endlich.

Endlich hat diese Horror-Saison ein Ende gefunden. Die Klasse wurde ja bereits am letzten Wochenende in Frankfurt gehalten. Oder eigentlich schon bem Saisonhighlight, dem 2:1-Sieg gegen Köln acht Tage zuvor.


Ja, das Spiel gegen Köln, mittlerweile auch schon wieder 15 Tage alt, das war so ein Spiel, nachdem man sich in Bochum seit Jahren gesehnt hatte: Ein vollkommen ausverkauftes Bochumer Stadion, Stimmung wie in besten Zeiten, dazu noch ein Sieg gegen den in der Vergangenheit fast immer übermächtigen FC Köln. Dieser Tag war vielleicht der Lohn für monatelanges Leiden und etlichen Heimniederlagen. Nach diesem ersten Mai-Samstag erlebte die Euphorie, die Peter Neururer nach Bochum gebracht und dem Verein letztlich das Überleben gesichert hat, seinen absoluten Höhepunkt. Neururer hat den Verein mit einer Vier-Sieges-Serie vor dem Abgrund bewahrt, hat eine mit vielen Schwächen belegte Mannschaft endlich in die Spur gebracht, auch dazu, einmal am Stück zu punkten. Dass die beiden abschließenden Saisonspiele unglücklich verloren wurden ist natürlich ärgerlich, fiel aber durch das intensive Punkten nach Neururers Amtsantritt nicht mehr ins Gewicht. Auch die finale Pleite gegen Union Berlin änderte z.B. nichts mehr an einem besseren Abschneiden in der TV-Tabelle.

Es war zweifellos ein verrücktes Saisonfinish. Anfang April schien in Bochum alles zusammenbrechen. Innerhalb kürzester Zeit hat der Bochumer Aufsichtsrat mit der Installation Peter Neururers voll ins Schwarze getroffen. All das ist noch keine sechs Wochen her, doch die Intensivität dieser Zeit, auch verbunden mit der viel stärkeren Präsenz, die der VfL Bochum wieder in der bundesweiten Medienlandschaft einnimmt, lässt diese Saisonphase viel länger wirken. Was auch daran liegen mag, dass Peter Neururer ja keine neue Person in Bochum war, sondern allen bestens bekannt. Man fühlte sich wieder ein bisschen in die Vergangenheit, in bessere Zeiten zurückversetzt.

Erweckte den VfL wieder zum Leben: Peter Neuruer

Das Jahr in Bochum hat viele Opfer gefunden: Während Neururer in guter Laune und mit größtem Optimismus den Verein aus der Versenkung holte, waren seine Vorgänge Karsten Neitzel, Jens Todt und Andreas Bergmann allzuoft aufgrund von etlichen Misserfolgen deprimiert vom Platz gestrichen. Fazit nach Saisonende: Es hat einfach nicht gepasst. Die Verantwortlichen, allen voran Jens Todt, gerieten immer mehr in eine Negativspirale, aus der der Aufsichtsrat sie befreien musste. Auch die Trainer, Karsten Neitzel zeigte gewiss positive Ansätze, konnten der Mannschaft und dem Verein aber nie die Perspektiven aufzeigen, die es benötigt hätte, um gemeinsam eine erfolgreiche Saison spielen zu können. Deshalb musste der Aufstichtsrat Anfang April alles auf die Karte Neururer setzen, der auf diese Gelegenheit seit Jahren gewartet hatte und mit enormer Energie und Akribie das versuchte gut zu machen, was über Jahre hinweg versäumt bzw. kaputt gemacht worden ist. Peter Neururer war schon während seiner ersten Amtszeit ein Glücksfall für den Verein, doch war/kann er diesmal noch ein größerer sein/werden.

Kann werden? Wird! Auch wenn bis dato noch kein Vertrag unterzeichnet wurde: Peter Neururer wird auch in den kommenden beiden Spielzeiten Trainer des VfL Bochum sein. Neururer sprüht vor Angriffslust und Ideen, will dem VfL wieder ein Gesicht und Perspektiven geben. Und: Wer kann das besser als Peter Neururer? Wohl niemand.
Zudem gibt es auch niemand anderen. Die Position des Sportvorstands ist nach wie vor vakant, doch hinter den Kulissen hat Neururer bereits die Planung für die kommende Saison vorangetrieben. Wie in Bochum zumeist der Fall liegt dabei auch in diesem Sommer das Hauptaugenmerk auf der Kaderplanung, da den VfL wieder etliche Spieler verlassen werden/müssen.


Emotionaler Abschied Kramers


Damit wurde nach dem Abpfiff gegen Union Berlin begonnen: Die Spieler Zlatko Dedic, Philipp Heerwagen, Manuel Ortega, Alexander Iashvili, Marc Rzatkowski und leider auch Christoph Kramer wurden mit einem Bochumer Spezialtäten-Korb verabschiedet. Besonders der Abschied Kramers schmerzt: Der Leihspieler von Bayer Leverkusen hat bis zuletzt seine Verbundenheit mit dem VfL bekundet, sich letzten Endes aber der großen Karriereaussichten und des Vetos Bayer Leverkusens beugen müssen. Kramer wird entweder zum SC Freiburg weiterverliehen oder Kramer darf sogar den großen Schritt zu einem internationalen Top-Klub wagen: Benfica Lissabon und Inter Mailand wollen Kramer verpflichten. Gut möglich, dass ein Teamplayer wie Kramer, der gegen Union Berlin nochmal mit Einsatz und fußballerischer Leidenschaft brillierte, in einer Top-Mannschaft seine Stärken noch viel besser zur Geltung bringen kann. Und nach Bochum darf er auch gerne wieder heimkommen! Wenngleich das wohl erst in gut zehn Jahren passieren könnte...

Emotionaler Abschied - aber er konnte nicht bleiben: Christoph "Zinedine" Kramer

Viele offene Fragen also beim VfL Bochum und keine Zeit sich nach der Anspannung der vergangenen Monate entspannt zurückzulehnen. Sehr viele Entscheidungen müssen in den kommenden Tagen/Wochen an der Castroper Straße getroffen werden, die Hoffnung, dass man dabei glücklicher agiert als in den vergangenen Jahren ist auch durch Neururer gegeben. Die Fans jedenfalls, hat der Verein wieder auf seine Seite gezogen. Und wie schön wäre es denn, wenn ein neuer VfL mit Trainer Peter Neururer ab Juli vor ähnlich großem Publikum wie zuletzt wieder genau so erfrischend aufspielt wie bei diesem so umjubelten Sieg gegen den 1.FC Köln........?

Alles ist möglich!


Glück Auf!


Zitat der Woche:

"Was ist der Unterschied zwischen Gott und Peter Neururer? Gott schickt seinen Stellvertreter, Pedda kommt selbst."
          F.Goosen, Aufsichtsratsmitglied des VfL Bochum