Der Auftakt ist geglückt
Torschütze Haberer |
Der VfL Bochum begann die Partie mit lediglich zwei Neuzugängen: Der ehemalige Bundesliga-Spieler Tim Hoogland soll fortan das Mittelfeld verstärken, Janik Haberer, ausgeliehen aus Hoffenheim, die Offensive beleben. Der kurzfristig, aber sich lang anbahnende Wechsel von Michael Gregoritsch zum Hamburger SV ist ja drei Tage vor Saisonstart dann doch noch zur Realität geworden.
Ohne seine ehemaligen Offensivspieler Michael Gregoritsch, Yusueke Tasaka, Stanislav Sestak und Thomas Eisfeld (wobei dieser noch bis zum Ende des Transferfensters zurück kommen soll) muss der VfL in diesen Tagen auf eine stark geschwächte Offensive zurückgreifen. Während die Abwehr um Torwart Andy Luthe, Innenverteidiger Patrick Fabian und Felix Bastians, sowie den beiden soliden Außenspielern Stefano Celozzi und Timo Perthel unverändert in die Saison geht, setzt sich die Offensive derzeit doch deutlich anders zusammen als über weite Strecken der abgelaufenen Spielzeit: Vor Anthony Losilla, dem zentralen Spieler im System, agieren mit Tim Hoogland und Janik Haberer derzeit zwei sogenannte "8er", wobei der sehr laufstarke Haberer hierbei den offensiveren Part einnimmt. Die Angriffsreihe besetzen neben dem zum Glück gebliebenen und unumstrittenen Simon Terodde im Moment Marco Terrazzino und Allzweckwaffe Onur Bulut.
Nach einer flotten, aber fehlerhaften Anfangsphase konnte der VfL nach gut 25 Minuten das Spiel an sich reißen. Ein möglicher Treffer von Simon Terodde wurde von Neu-Paderborn Verteidiger Niklas Hoheneder unfair durch einen Schubser im Strafraum verhindert, die wie zumeist wenig überzeugenden Zweitliga-Schiedsrichter ahndeten dieses Vergehen jedoch nicht. In der dann stark umkämpften und spannenden Zweiten Halbzeit konnte der VfL mit dem best gespieltesten Angriff des Tages den Siegtreffer erzielen: Simon Terodde konnte sich nach der vielleicht einzig zielführenden Aktion Marco Terrazzinos über links flanken, Onur Bulut nahm den Ball auf der gegenüberliegenden Spielseite auf und flankte zielgenau auf den Kopf Janik Haberers. Entscheidend abgefälscht von Paderborn-Kapitän Uwe Hünemeier fand der Ball den Weg ins Tor.
Trotz einer nervenaufreibenden Schlussphase hielt der VfL dem Paderborner Druck bis zur Nachspielzeit stand. Dann hätte Janik Haberer nach feinem Zuspiel von Piotr Cwielong alles klar machen müssen, als er den Paderborner Torwart Kruse umkurvte und den Ball nicht im Tor unterbrachte. Die letzte Aktion des Spiels hatte der Ex-Bochumer Saglik, der mit der letzten Aktion des Tages noch einmal Andreas Luthe prüfte.
Gelingt es beim VfL, in jedem Spiel diese Attribute in den Ring zu werfen, dann wird es in Zukunft sicherlich weniger ernüchternde Auftritte wie in den vergangenen Spielzeiten geben, als es immer wieder zu krassen Formschwankungen und Rückschlägen gekommen ist. Und vielleicht kann man auch einmal eine kleine Serie starten. In der letzten Spielzeit gab es lediglich einen einzigen "Doppelsieg", als man hinereinandere Heidenheim und Nürnberg besiegen konnte. Schon am kommenden Spieltag würde sich eine optimale Gelegenheit bieten, um einen solchen "Doppelsieg" einfahren zu können: Im Revierderby zuhause gegen den schwach gestarteten Aufsteiger aus Duisburg, der in seinem ersten Spiel gegen Kaiserslautern doch noch erhebliche Mängel offenbarte. Und noch dazu erst dazu vor zweieinhalb Wochen gegen den VfL ein Testspiel verlor - in Duisburg mit 1:2. Der VfL dominierte diese Partie voll und ganz, und gelingt es, dieses Ergebnis zu wiederholen, könnte sich der VfL vor dem dann folgenden Pokalspiel schön an der Tabellenspitze festsetzen.
Glück Auf!
SC Paderborn - VfL Bochum 1848 0:1 (0:0)
0:1 Haberer (Vorarbeit Bulut) 60.
Luthe - Celozzi, Fabian (78.Simunek), Bastians, Perthel - Losilla - Haberer, Hoogland - Bulut (78.Cwielong), Terodde (63.Rafael), Terrazzino