Samstag, 28. Januar 2012

Der VfL ist wieder in Deutschland - Rückblick auf das Trainingslager in Belek

Am vergangenen Freitag flog die Delegation des VfL Bochum wieder zurück ins kalte Deutschland. Eine Woche verbrachte man in der wärmeren Türkei, nachdem kurzfristig noch Hotel und Ort getauscht wurden, schlug man seine Zelte im Fußballerdomizil Belek auf. Das 40km von Side entfernte Belek war zuletzt zu Zeiten Peter Neururers Anlaufstation für die Wintervorbereitung der VfL-Profis.

Hotel Cornelia Diamond
In Belek fand der VfL-Tross hervorragende Bedingungen vor, im 4*-Palast Cornelia Diamond, einem riesigen Hotelkomplex direkt am Strand, logierte die Mannschaft in der 6.Etage. Auch die Trainingsplätze, die ja den Wechsel nach Belek forcierten, konnten Trainer Andreas Bergmann überzeugen. Und trotz aller Perfektion und Luxus sind die Kosten eines Türkei-Trainingslagers weitaus geringer als die Spanien Ausflüge zu fetteren Bundesligajahren.

Es wurde fleißig trainiert auf den bestens vorbereiteten Trainingsplätzen, besonders viel Wert wurde auf das Spiel gegen den Ball im wohl festgespielten 4-4-2 Rautensystem gelegt, was in der Hinrunde nicht immer perfekt funktionerte. Teilnehmen am Training der Profis konnten auch wieder Matias Concha, und zum Ende der Woche, auch Philipp Bönig. Desweiteren erlebten Dritter Torwart Markus Scholz(23) und Top-Talent Leon Goretzka(16) ihr erstes Profi-Trainingslager, auch wenn beide in den Testspielen nicht zum Einsatz kamen/kommen durften (Goretzka).


Bittere Verletzungen in den Testspielen

Wenig erfreulich verliefen jedoch die in der Türkei angesetzten Testspiele. Waren schon die beiden Partien in Deutschland die Woche zuvor (0:0 gegen Wuppertal, 0:5 in Mainz) ernüchternd, wurden die Spiele in der Türkei zudem noch durch Verletzungen überschattet. Im Testkick in Side gegen die von Ex-Coach Friedhelm Funkel betreute Aachener Alemannia (1:2), verletzte sich Patrick Fabian schwer am Kreuzband. Der nächste Kreuzbandriss im rechten Knie Fabians, der sich erst im vergangenen März bei einem Testspiel in Essen (1:0) ebenfalls ohne Fremdeinwirkung einen solchen zuzog. Fabian flog daher bereits vergangenen Montag mit Funkel und Aachen zurück nach Deutschland und wurde mittlerweile erfolgreich im unweit von Passau entfernten Bad Griesbach operiert.
Auch der zweite Test sollte die Stimmung im VfL-Lager trüben. Gegen den russischen Champions-League Teilnehmer Rubin Kasan setzte es die nächste Pleite (1:2), doch das war das geringste Übel an diesem Tag. Leih-Stürmer Daniel Ginczek riss sich kurz vor Spielende das Innenband im Knie ab und muss ebenfalls einige Monate aussetzen.
Bereits im ersten Training des Jahres riss sich Jungprofi Selim Gündüz das Kreuzband, somit war die Verletzung Ginczeks bereits die dritte schwere Knieverletzung innerhalb weniger Wochen. Eine deprimierende Quote.


Bewegung im Kader

Von den 3 Bochumer Jungs ist nur noch Kevin Vogt übrig
Nachem sich Andreas Johansson noch unmittelbar vor dem Abflug in die Türkei vom VfL verabschiedet hatte (er wechselt in seine Heimat Schweden zu Norköpping), Philipp Heerwagen bereits bei St.Pauli untergebracht werden konnte, und sich eine Ausleihe Patrick Fabian an den österreichischen Bundesligisten Superfund Kapfenberg nach dessen Verletzung zerschlagen hatte, traten am letzten Trainingslagertag neue Gerüchte auf. Demzufolge wird Mattias Ostrzolek (21), gebürtiger Bochumer und U-21 Nationalspieler Deutschlands, den Verein Richtung Augsburg und 1.Liga verlassen. Ein sehr überraschender Transfer des sich zuletzt im Leistungstief befindlichen Ostrzoleks, der ursprünglich vor hatte, sein ein Jahr brach liegendes Wirtschaftsstudium an der Fern-Uni Hagen neu aufzunehmen. Ostrzolek, Linksverteidiger, wurde von Friedhelm Funkel Ende 2010 aus dem Hut gezaubert, und entwickelte sich in der Rückrunde zur absoluten Stammkraft hinten links. Vor gut einem Jahr stattete man den schnellen Linksfuß mit seinem ersten Profivertrag aus, nachdem er in der Zweiten Mannschaft nicht einmal Erste Wahl war. Ostrzolek dankte das Vertrauen mit starken Auftritten, besonders seine stärkste Leistung beim so wichtigen Heimsieg gegen Energie Cottbus Ende März sollte nicht unerwähnt bleiben.
Zuletzt hing der Spieler in einem sportlichen Loch, wirkte überspielt und fehleranfällig. So wurde Ostrzolek erstmals beim 6-0 Heimsieg gegen Aue von Faton Toski ersetzt und fand sich seitdem nicht mehr im Kader wieder. Das Vorhaben, in der Winterpause neu angreifen zu wollen, zerschlug sich nun schlagartig. Der VfL Bochum wird eine Ablöse im sechsstelligen Bereich kassieren - aber einen jungen, einheimischen Spieler verlieren und damit etwas vom zuletzt eingeschlagenen Weg abweichen.


Ausblick

Am kommenden Sonntag steht noch ein Testspiel in Bochum gegen den FSV Frankfurt an bevor es dann am 5.2. wieder ernst wird. Mit Hansa Rostock kommt ein schwer angeschlagener Ex-Bundesligagefährte ins rewirpowerSTADION. Will man den Schwung aus dem Jahresende nicht gleich wieder abstechen, muss dieses Spiel gewonnen werden. Für den gelbesperrten Marcel Maltritz könnte Holma Örn Eyjolfsson erstmals in der Startformation stehen.


Alle Gute Matthias Ostrzolek (Foto: Saison 06/07 B-Jugend)

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