Samstag, 22. September 2012

Trotz Offensivfeuerwerk: Torloses Remis gegen 60 München



Dem VfL Bochum gelang es am Freitagabend nicht, eine seiner besten Leistungen der vergangenen Jahre in drei
Punkte umzusetzen. In dem spielerisch hochklassigen Aufeinandertreffen zweier starker Mannschaften liessen die
Bochumer mehrfach beste Gelegenheiten aus und mussten sich nach überlegen geführter Partie mit einem
0:0 Unentschieden abfinden.

Die Bochumer begannen im Vergleich zum spiel in Regensburg unverändert, auch zlatko dedic, wenig
erfolgreich in den beiden Qualifikationsspielen für Slowenien, war an der Spitze der Truppe mit dabei.

Beeindruckend und selten gesehen war die Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft im Offensivspiel. Das junge
Mittelfeld, angekurbelt vom heimlichen Chef der Mannschaft, Christoph Kramer, und von Leon Goretzka, Marc
Rzatkowski und Yusukue Tasaka spielstark unterstützt, wirbelte und kominierte, freilich geleitet vom
Meister der Ballbehandlung persönlich, Alexander Iashvili. Der Georgier, der leider mit einer Grosschance
an Löwen-Keeper Kiraly scheiterte, ist ein Instinktfussballer, einer, den die VfL-Offensive seit Jahren
in dieser Form nicht in seinen Reihen hatte.

Doch da der VfL nach 20, 25 Minuten nicht im Stile einer Spitzenmannschaft zwei, drei null führte, muss
auch erwähnt werden, woran es zumindest im Spiel gegen die Münchener ab deutlichsten haperte: Am
Abschluss.
Vielleicht fehlt der dieses Jahr deutlich spritzigeren und aktiveren Mannschaft für den ganz grossen
Wurf ein echter Mittelstürmer. Zlatko Dedic ackerte und mühte sich auch gegen 60 erfolglos, hatte
bei einem beeindruckenden Lattenknaller zudem noch Pech. Trainer Andreas Bergmann verspricht sich durch die
hoffentlich baldige Rückkehr der beiden "Raketen" Aydin und Delura eine schnelle Lösung dieses
Problems.
Freilich sind Aydin und Delura für Zweitligaverhältnisse aussergewöhnliche Spieler, doch beide
weilen eben auch schon seit dem Fürth-Spiel vom Februar im Krankenstand.
Dedic' erster Nachrücker, Kevin Scheidhauer, Siegtorschütze in Regensburg, erhält bislang noch
keine längeren Einsatzzeiten. Und Nika Gelashvili, der Stürmer, der durch Alexander Iashvilis Hilfe
näher an die Mannschaft heran geführt werden sollte, wird wohl keine Verstärkung mehr
darstellen.
Wäre da noch Daniel Engelbrecht zu nennen, der Mittelstürmer der stark in die Saison gestarteten
zweiten Mannschaft, und wie Sören Bertram nahe dran an einer Berufung in den Kader der Ersten Mannschaft.
Der Ex Aachener konnte auch schon in der vorbereitung mit Treffern für die Profis auf sich Aufmerksam
machen.

Aber trotz der Mängel im Abschluss, auch einem herausragenden Gabor Kiraly und dem brutal langem
Verteidigerbeins Valloris geschuldet, überwog doch das positive. Zwar hatten auch die "Sechzger" ihre
Möglichkeiten da sie mitspielten und auch Andreas Luthe zu mehreren Paraden zwangen, dennoch machte der
VfL einen gefestigten Eindruck. Der sehr offensiv ausgerichtete Carsten Rothenbach absolvierte seine beste
Leistung in blau-weiss, und auch Lukas Sinkiewicz muss erwähnt werden. Sinkiewicz war in den beiden
letzten Partien nicht zu überwinden, konnte seine gesamte Wucht in die Zweikampfe einbringen und ist in
dieser Verfassung eine grosse Absicherung. Man möge hoffen, dass die einzigen Schwachpunkte des 90Kilo
Baums, die beiden Knie, weiterhin halten werden!

Wohin geht es diese Saison?

Es wird spannend zu sehen sein, wohin die Reise dieser nun sichtbar "spannenden" Mannschaft diese Saison
gehen wird. Der Start war mittelmässig, dennoch der beste seit sieben Jahren. Braunschweig, der
Tabellenführer, hat zwar bereits mehr als doppelt so viele Punkte eingespielt, die
Hauptaufstiegsfavoriten, zu denen man ruhig auch 1860 München zählen darf, sind in der Tabelle im
direkten Umfeld anzutreffen.

Vieles, da ist sich wohl jeder VfL-Insider aus gemachten Erfahrungen sicher, wird vom kommenden Spiel in
Duisburg abhängen. Hier wird sich wohl zeigen, wie hoch hinaus es dieses Jahr gehen könnte an der
Castroper Strasse, oder ob Duisburg der Knackpunkt für eine ähnlich zähe Saison wie im Vorjahr
wird.
Der MSV, noch immer punktlos, hat ja bereits den Trainer gewechselt, und mit Neo-Coach Runajic (Ex-Darmstadt)
trotz starker Leistung in Kaiserslautern 1:2 (Traumtor Azaouagh) verloren. Für Duisburg beginnt die
Saison nun von Neu, man wird an der Wedau alles daran setzen, das Derby gegen den VfL zu gewinnen. Somit
heisst es für den VfL in dieser giftigen Partie gegen zu halten, seine vorhanden Qualität
einbringen, und das Spiel unbedingt für sich zu entscheiden!

Gewinnt man in Duisburg, so kann man sicher sein, dass auch die direkt darauffolgenden beiden Heimspiele
gegen Kaiserslautern und Ingolstadt erfolgreich bestritten werden. Andernfalls werden diese Partien wieder
einmal zur Nervenprobe...

Vielleicht schadet es nicht, dass diese Woche die Champions League Saison beginnt. Denn Duisburg-Coach
Runajic arbeitet in einem "Nebenjob" für das ZDF seit gut zwei Jahren die Spielanalysen für
TV-Experte Olli Kahn aus. "Kein Problem" laut MSV-Sportchef Ivo Grlic - doch zumindest eine Trainingseinheit
wird in Duisburg diese Woche ohne den Cheftrainer stattfinden müssen.


Glück Auf!


VfL Bochum 1848 - TSV 1860 München 0:0


Luthe - Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Chaftar - Kramer - Tasaka(90.Freier), Rzatkowski -
Goretzka(86.Ortega) - Iashvili, Dedic(76.Scheidhauer)

Dienstag, 11. September 2012

Marcel Koller: "Der Feinschliff ist erledigt"

Es ist in den letzten Jahren fast zur Gewohnheit geworden - ein Duell mit dem Lieblingsnachbarn Österreich. Seit 2008 spielte man bereits drei mal gegen einander, freilich gewann jedes mal Deutschland. Dass es heute, am 11.September 2012, dem Geburstag des Fußball-Kaisers Franz Beckenbauer, anders aussehen könnte, daran könnte auch ein ehemaliger Bochumer Trainer seinen Anteil haben.

Marcel Koller wurde vor einem knappen Jahr überraschend zum Österreichischen Teamchef berufen und hat dem lange Zeit vor sich hin vegetieren Verband Ruhe und Professionalität vermittelt. Trotz starkem Gegendwind aus den heimischen Lagern hat Marcel Koller in weniger als einem Jahr das Nationalteam soweit gebracht, dass es optimistisch in die Partie gegen Deutschland geht. Die Österreicher wollen dieses Spiel gewinnen!

Zunächst im Abseits, mittlerweile akzeptiert: Marcel Koller
Marcel Koller, in Bochum nach über vier Jahren nach schleichendem Abwärtstrend vom Hof gejagt, ist der erste Schweizer Nationaltrainer Österreichs. Er bracht zweifelsohne fachliche Kompetenzen in das Skifahrer-Land, das sich noch immer ihren 78er (Krankl, Prohaska, etc.)- und 98er (Vastic, Polster, Konsel)-Helden hingibt, seit Jahren schon kein Bein mehr auf internationalen Fußball-Boden gebracht hat und in der heimischen Liga nach den Launen eines Energy-Drink-Moguls dominiert wird.

Dass der österreichische Nachwuchs seit Jahren auf höchstem Niveau agiert wird dabei oft unter den Tisch gekehrt. Zu oft verschleuderten österrerichische Talente ihr Talent, weil sie in der heimischen Liga in Spielen gegen Mattersburg, Ried oder Kapfenberg nicht ausreichend gefordert wurden, oder viel zu früh den beliebten Weg nach Deutschland, Holland oder England suchten. Dass heutzutage die Deutsche Bundesliga voll von starken österreichischen Kickern ist, ist deshalb nur die logische Folge.

Duell auf Augenhöhe?
Marcel Kollers Aufgabe wird es nun sein, das definitiv vorhandene Potential zu bündeln. In den Testspielen gegen die Türkei oder Ukraine konnte man bereits eine neue Kompaktheit und Sicherheit im Offensivspiel erkennen. Katastrophale Aussetzer, die das österreichische Team in entscheidenden Qualifikationsspielen immer wieder böse zurück warfen (1-1 Farör '08, 0-2 Litauen '08, 0-2 Belgien '11, 0-2 Türkei '11) müssen der Vergangenheit angehören. Dann wird Österreich zumindest um den zweiten Tabellenplatz in dieser Qualifikationsrunde mitspielen.


Vorgestellt:

ÖFB-Team:

Christian Fuchs (unten links) holte Koller 2008 zum VfL
Herz des Teams ist der Münchener David Alaba. Alaba fehlt jedoch heute in der Partie gegen Deutschland. Neben Martin Harnik und Kapitän Christian Fuchs ist sicherlich Marko Arnautovic der auffälligste Spieler. Das Team, das sich heute gegen Deutschland versuchen wird, besteht ausschließlich aus Legionären. Nicht einmal ein Spieler des Dauermeisters Red Bull Salzburg schafft den Sprung in die A-Mannschaft. Als Einwechselspieler gelten Guido Burgstaller (Rapid) und Patrick Bürger (Mattersburg) als erste Kandidaten aus der heimischen Liga.


Aufstellung AUT:

Almer (Düsseldorf) - Garics (Bologna), Prödl (Werder), Pogatetz (Wolfsburg), Fuchs (Schalke) - Baumgartlinger (Mainz), Kavlak (Besiktas) - Arnautovic (Werder), Junuzovic (Werder), Ivanschitz (Mainz) - Harnik (Stuttgart)






Montag, 10. September 2012

VfL siegt in der Oberpfalz - Heute Jahreshauptversammlung

Der VfL Bochum hat das wenig attraktive Auswärtsspiel beim SSV Jahn Regensburg knapp aber letztlich verdient 1:0 (0:0) gewonnen und somit Revanche genommen, neun Jahre nach dem blamablen Ausscheiden in der 1.Hauptrunde des DFB-Pokals.

Der VfL agierte wieder etwas verändert - die Stammformation ist immer noch in der Findungsphase - diesmal mit einer Mittelfeldraute, an deren Spitze erstmals Leon Goretzka den "Spielmacher" gab. Links hinten feierte der technisch beschlagene Mounir Chaftar sein Startelfdebut.

Die Bochumer kontrollierten in der Anfangsphase den Ball, ohne jedoch überraschende Spielzüge nach vorne zustande zu bringen. Das doch recht behäbige Spiel in die Breite verhinderte ein schnelles Spiel in die Tiefe. So sahen die gut 5.000 Zuschauer ein chancenarmes Spiel zwischen ideenlosen Bochumern und arg limitierten Regensburgern. Einzig Marcel Maltritz brachte mit unsauberen Abspielen das eigene Tor in Gefahr, der Regensburger Angriff in Person von Sembolo vergab aber die einzige Chance kurz vor der Halbzeit kläglich (42.).

Wenngleich unverändert aus der Kabine gekommen, zeigte der VfL in der zweiten Halbzeit gegen etwas offensiver agierende Oberpfälzer ein besseres Spiel, gewann mehr Zweikämpfe im Mittelfeld und spielte zielstrebiger nach vorne. Besonders Christoph Kramer, der heimliche Chef des Teams, konnte seine enorme Zweikampfpräsenz besser ins Spiel bringen und gewann etliche Bälle im Zentrum. So kam der VfL vermehrt zu Halbchancen, Stoßstürmer Zlatko Dedic blieb aber weiter harm- und glücklos. Es dauerte bis zur 60.Minute, ehe der VfL eine kleine Drangphase starten konnte, Rzatkowski (62.) per Kopf und Goretzka (63.) vergaben beste Einschussgelegenheiten.

Doch kurze Zeit später setzte Jahn-Kapitän Laurito einen Kopfball nach einer Ecke knapp neben den Bochumer Kasten. Die Bochumer Abwehr, bis dahin besonders in Form von Lukas Sinkiewicz abgeklärt, offenbarte abermals Schwächen beim Defensivkopfball.

Erlöste die VfL-Fans: Kevin Scheidhauer
Trainer Bergmann wechselte jedoch offensiv, brachte Freier für den technisch starken Tasaka und Scheidhauer für Dedic. Die Joker sollten stechen. Freier leitete den besten Angriff des Nachmittags ein, der ansonsten wenig überzeugende Rothenbach flankte ideal auf den Kopf Scheidhauers, der den Ball perfekt ins Regensburger Tor verlängerte (82.).

Die Erleichterung bei den knapp 300 Bochumer Fans war spürbar, Torwart Luthe musste zwar noch einmal eingreifen, doch der Sieg war gesichert. In der Nachspielzeit holte sich Jahn-Verteidiger Ziereis noch eine Rote Karte ab. Das Nachtreten gegen Rzatkowski bedeutet für Ziereis vier Spiele Sperre.


Nach Länderspielpause kommen die Löwen


Der VfL hält nun in der Länderspielpause nach fünf Pflichtspielen bei sechs Punkten und dem Erreichen der Zweiten Pokalrunde. Auf der Habenseite stehen ein starkes Spiel gegen Dresden, ein Pflichtsieg in Regensburg sowie ein finanziell wichtiger Sieg beim starken Pokalgegner Heidenheim (Tabellenführer 3.Liga). Leider verlor man aufgrund schwacher Leistungen die Spiele in Paderborn und völlig unnötig zu Hause gegen Aalen. Es deutet sich wieder einmal an, dass in der Zweiten Liga einzig und allein die eigene Leistung über das Ergebnis entscheidet.

Mit Alexander Iashvili war ein Neuzugang die prägende Figur der Ersten Wochen. Iashvili zählte in allen Partien zu den besten Spielern der Mannschaft, erzielte jedoch noch kein Tor. Zlatko Dedic traf zwar in Heidenheim, blieb aber ansonsten blass. Im Angriff wartet man immer noch sehnlichst auf Mirkan Aydin. Doch auch Kevin Scheidhauer zeigt mit seinem Tor in Regensburg auf. Sorgenkind bleibt nach wie vor Flopeinkauf Nika Gelashvili.
Im Mittelfeld haben sich Christoph Kramer und Leon Goretzka längst einen Stammplatz erspielt. Der 17-jährige Goretzka wurde bereits auf vielen verschiedenen Positionen eingesetzt, was mit Sicherheit nicht ideal für den jüngsten Spieler der Liga sein kann. Dennoch überzeugt Goretzka durch Spielverständnis, Zweikampfstärke und Schnelligkeit.
Yusukue Tasaka konnte noch nicht ganz an Takashi Inuis Leistungen anknüpfen, spielt mittlerweile auf der rechten Seite im Mittelfeld, wird jedoch von Spiel zu Spiel stärker im Pass- und Kombinationsspiel.
M.Ortega
Die Länderspielpause wird auch genutzt werden, um Michael Ortega näher an die Startelf zu bringen. Besonders im Offensiven Mittelfeld liegt beim VfL noch viel Potential bracht, sind neben Ortega doch noch Faton Toski und Michael Delura in der Aufbauphase, zudem wartet Sören Bertram noch auf seinen ersten Einsatz in der Ersten Mannschaft.
Die dünn besetzte Abwehr, vielleicht das Sorgenkind, in der Marcel Maltritz und Lukas Sinkiewicz die Nase vor Holmar Eyjolfsson haben, bringt sich durch Eigenfehler immer wieder in Gefahr, konnte aber auch immerhin bereits zwei Spiele zu Null absolvieren. Carsten Rothenbach, der Rechtsverteidiger, bereitete bereits zwei Tore mustergültig vor, besticht aber nicht durch technische Fähigkeiten und kann in Sachen Einwürfen nicht mit seinem Vorgänger Kopplin konkurrieren.

Es bleibt abzuwarten, wie der VfL am 14.9. gegen die Löwen aus München auflaufen wird.



Hans-Peter Villis wohl neuer Aufsichtsratschef


H.-P. Villis
Wenn am heutigen Montag die Jahreshauptversammlung des VfL ansteht, wird sich Aufsichtsratsvorsitzender Ernst-Otto Stüber nicht erneut zur Wahl stellen. Der ehemalige Oberbürgermeister, der 2010 nach dem unrühmlichen Abgang Altegoers einsprang, wird den Weg frei machen für einen jüngeren Nachfolger. Dieser heißt aller Voraussicht nach Hans-Peter Villis. Der Castrop-Rauxler und Aufsichtsratsmitglied seit 2010 scheidet zum Monatsende als Vorstand der EnBW aus und könnte somit den Posten des "Präsidenten" beim VfL mit Leben füllen.


Glück Auf.



SSV Jahn Regensburg - VfL Bochum 1848   0:1 (0:0)

0-1 Scheidhauer   82.


Luthe (C) - Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Chaftar - Kramer - Tasaka(77.Freier), Rzatkowski - Goretzka(86.Eyjolfsson) - Iashvili, Dedic(74.Scheidhauer)


Torschüsse: 10 - 11
Ballbesitz(%): 46 - 54
Zweikämpfe(%): 53 - 47
Ecken: 5 - 3
Fouls: 17 - 15
Abseits: 0 - 4
Laufleistung(km): ? - ?
Zuschauer: 5.912

Alter der Teams(Jahre): 25.3 - 26.6

Alter der Startelf VfL: 26.3


Samstag, 1. September 2012

Nach dem Tiefschlag gegen Aalen - was holt der VfL in Regensburg?

Es hätte ein ganz netter Saisonstart werden können für den VfL Bochum: Nach dem so hoffnungsvollen Auftaktsieg gegen Dresden schien die deftige Pleite in Paderborn durch das doch ordentliche Pokalspiel in Heidenheim wieder vergessen. Denn: Mit zwei folgenden Siegen gegen die Aufsteiger aus Aalen und Regensburg würde man sich schon zum Saisonauftakt weit oben in der Tabelle festsetzen können. Doch der Theorie folgte am vergangenen Sonntag die ernüchternde Praxis gegen den VfR Aalen.

Kevin Kampl schoss den VfL ab und wechselte jetzt zu Red Bull
Das letztendlich späte 0:1 durch Kevin Kampl, heute schon Spieler von Weltauswahl Red Bull Salzburg, war doch sehr entmutigend. Der VfL erspielte sich im Dauerregen von Bochum, was in diesem Spiel sicherlich ein Nachteil für den VfL war, einfach zu wenige Torchancen und offenbarte zum Ende abermals gravierende Konzentrationsschwächen und Aussetzer. Da halfen auch keine 117! Ballkontakte von Lukas Sinkiewicz, der wohl einen persönlichen Rekord in dieser Kategorie aufstellte, aber das Gros seiner über 80 Pässe zu Nebenmann Maltritz schob. Der unglaublich behäbige Spielaufbau aus der Defensive war der eine Grund, der grobe "Doppelbock" von Maltritz' und Sinkiewicz' beim Gegentor der andere für diese schlechte Leistung der Bochumer Abwehr.
Die tief stehenden Aalener, die mit Kampl einen herausragenden Offensivspieler die ersten drei Spieltage in ihren Reihen hatten, wurden viel zu selten vor Probleme gestellt, der VfL stellte sich mit seiner Spielweise erneut zu sehr auf den Gegner ein als der Gegner auf den VfL, was normalerweise für einen Aufsteiger gegen einen ehemaligen Bundesligaclub angebracht gewesen wäre.

Die Bochumer raubten sich fast jeglicher Offensivpower, lediglich Leon Goretzka setzte einzelne Offensivakzente. Nur kann es Ziel einer Mannschaft sein, sich auf einen 17-jährigen, freilich hoch veranlagten und schon jetzt gefestigten Stammspieler, zu verlassen, der zudem von Position zu Position geschoben wird und (bislang) noch nicht auf seiner Hauptposition eingesetzt wurde.

Früher in der Führungsrolle als angedacht?
Letztendlich hängt das ständige Positionsgeschiebe von Goretzka auch damit zusammen, dass aufgrund einiger Verletzungen sich die endgültige Stammaufstellung noch längst nicht gefunden hat, andererseits aber auch durch die längst nicht mehr vorhandene Leistungsfähigkeit ehemaliger Bundesligaspieler zusammen, die über kurz oder lang aus der Mannschaft des VfL verschwinden werden.

Nur: Auch wenn der erneute Black-out gegen Aalen, gegen das man ja trotz mangelnder Offensivpower auch mal gerne einen Punkt mitnehmen darf, die Hoffnungen auf eine bessere Saison erstmal dämpfen, muss der Blick nach vorne gerichtet werden. Auf einen ähnlichen Gegner, Mitaufsteiger Regensburg.

Die No-Name-Truppe aus der Oberpfalz wird am Sonntag zum zweiten Mal gegen den VfL auflaufen, das erste Aufeinandertreffen im August 2003 gewann der Jahn. Es war damals die 1.Runde des DFB-Pokals, der VfL enttäuschte an der Donau auf ganzer Linie, spielte im Anschluss aber die erfolgreichste Saison seiner Vereinsgeschichte.

Auch diesmal wird die eigene Leistung über das Ergebnis entscheiden. Die Regensburger werden den VfL sicherlich nicht an die Wand spielen, nur macht dieser wieder haarsträubende Individualfehler, so wird auch das vermeintlich nächste "leichte" Spiel zur Nervenprobe. Der VfL muss in Bayern wichtige drei Punkte einfahren, um nicht früh in der Saison in den Tabellenkeller gedrückt zu werden. Nicht teilnehmen an der Aufgabe Regensburg können Christoph Dabrowski und wahrscheinlich Carsten Rothenbach. Erstmals im Kader auftauchen werden aller Voraussicht nach Michael Ortega und Sören Bertram.

Der VfL wird in Regensburg auch von einer mehrköpfigen Fan-Delegation aus Passau unterstützt!

Glück Auf!



Aufstellung VfL:


Luthe - Brügmann(Rothenbach), Maltritz, Sinkiewicz, Chaftar - Goretzka, Kramer - Tasaka, Rzatkowski - Iashvili, Dedic

Brach sich 2003 in Regensburg den Fuß: Slawo Freier