Freitag, 24. Februar 2012

Nach Niederlage gegen Pauli und Sieg gegen Union - Klappt's in Fürth mit dem Ersten Top-5 Sieg?

Aufgrund von Zeitmangel konnte der Blog die letzten beiden Partien des VfL in Hamburg und gegen Berlin leider nicht behandeln.

Zu Buche stand eine unnötige und spielerisch schwache Niederlage beim FC St.Pauli, und ein glücklicher, fast leichtfertig verspielter Sieg gegen Union Berlin.

Am kommenden Samstag nun darf die Mannschaft von Andreas Bergmann ihr Glück in Fürth versuchen. In der Trolli-Arena, wo man in der Vorsaison leichtfertig zwei am Ende nicht unentscheidende Punkte verspielt hat, trifft man auf den aktuellen Tabellen-Dritten und Pokalhalbfinalisten. Eine derzeit schier unlösbare Aufgabe, ist Fürth doch dieses Jahr gewillt wie noch nie endlich den Sprung ins Fußball-Oberhaus zu schaffen.

Der VfL muss auf Kapitän Dabrowski und Mimoun Azaouagh verzichten, beide verletzten sich im Spiel gegen Union. Zudem ist Torwart Luthe (Schulter) angeschlagen. Zurück im Aufgebot ist der zuletzt gesperrte Paul Freier.

Unter der Woche trat das Gerücht auf, Galatasaray Istanbul hätte ein  3mio Angebot für Spielmacher Takashi Inui abgegeben. Der Japaner, der nächste Woche erstmals seit zwei Jahren für sein Heimatland auflaufen wird, winkte jedoch ab. Freilich wird das letzte Wort in diesem Fall noch nicht gesprochen worden sein.


Konnte die Reise nach Fürth nicht mitantreten: Kapitän Christoph Dabrowski

Montag, 6. Februar 2012

Mühsamer Arbeitssieg gegen Angstgegner Rostock - Gelashvili mit Einstandstreffer

Der VfL Bochum ist erfolgreich ins neue Spieljahr gestartet. In einem abwechslungsreichen, wenngleich durchschnittlichem Zweitligakick siegte das Team von Trainer Andreas Bergmann gegen die höchst abstiegsgefährdete Truppe von Hansa Rostock mit 2:1 (1:0).

Am Ende wurde es zur Zitterpartie. Gegen in der zweiten Halbzeit verbesserte Rostocker mühte sich der neu geformte VfL zu einem klassischen Arbeitssieg, der nicht unverdient, aber etwas glücklich zu Stande kam.

Trotz blödem Gegentreffer mit gutem Debut: H.Eyjolfsson
Die Bochumer, bei denen Holmar Eyjolfsson in der Innenverteidigung als Vertreter von Marcel Maltritz sein Startelf Debut feierte, dominierten zumindest den ersten Spielabschnitt nach Belieben und hielten die harmlosen Gäste fast vollständig vom eigenen Tor fern. Die jüngste Bochumer Defensive seit Jahren (Luthe 24 Jahre, Toski 24, Acquistapace 22, Eyjolfsson 21, Kopplin 22, Kramer 20) stand ordentlich, nach vorne kurbelte natürlich der Techniker Inui das Spiel an.
Der VfL setzte sich nach einer ruhigeren Viertelstunde in der Rostocker Hälfte fest. Inui hatte frei im Rostocker Strafraum die Chance zur Führung (13.), wenig später ging der VfL dann in Führung. Eine feine, selten gesehene, Freistoßvariante von Azaouagh und Toski ermöglichte Giovanni Federico den Ball aus gut 8 Metern ins Tor zu schieben (19.)
In Folge der Führung spielte der VfL gefällig nach vorne, Aydin hatte mehrfach, speziell nach den an diesem Sonntag gut getretenen Ecken, die Möglichkeit die Führung auszubauen, sein knappster Versuch landete nach feiner Vorarbeit von Inui am rechten Rostocker Torpfosten (34.).

Doch diese schwache Chancenverwertung sollte sich noch rächen: Der ehemalige "Bundesliga-Kollege" Rostock, zuletzt 2008 aus der Bundesliga abgestiegen und sogar zwischenzeitlich bis in die dritte Liga durchgereicht, kam kurz vor der Halbzeitpause erstmals vors Bochumer Gehäuse: Nach einer Ecke bekam der VfL den Ball nicht gut genug geklärt, ehe Ex-Phantom und Bundesligatorschützenkönig Marek Mintel Jonas Acquistapace im Strafraum anschoss, und nach einigen Sekunden sehr überraschend einen Elfmeter zugesprochen bekam. Das vermeintliche Handspiel Acquistapaces verursachte einen weiteren der vielen Elfmeter in dieser Saison gegen den VfL. Mintal trat selbst zum Strafstoß gegen Elfmeter-Killer Andi Luthe an, und Luthe guckte den Elfmeter auch dieses mal neben das Tor: Auch ohne Einschreiten zu müssen verschießen die Gegenspieler Elfmeter gegen Luthe, wie schon letzten Mai Tyrala in Osnabrück. Der erste Torschuss der Rostocker strich einen halben Meter am linken Pfosten vorbei - der VfL ging hochverdient mit der Führung in die Pause.

Aus dieser kam jedoch ein viel zu passiver, ungenau agierender VfL wieder, während die Rostocker an dem Tag des 46. Super-Bowls jetzt eine andere Zweikampfaggressivität an den Tag legten. Und trotz des stärker werdenden, aber im ganzen arg limitierten Gegners, hätte der VfL in der 58.Minute die Entscheidung erzielen müssen. Ein Konter ermöglichte Inui eine Überzahlsituation im Rostocker Strafraum, doch anstelle auf den blank stehenden Aydin querzulegen zog der kleine Japaner eigensinnig ab und vergab die Riesenchance. Durch den verschenkten K.O. Schlag baute man den angeschlagenen Gegner weiter auf, der dann fünf Minuten später zum Ausgleich kam. Eyjolfsson, der insgesamt gut spielte, verlängerte unglücklich auf Rostock-Neo-Stürmer Borg, der volley den Ausgleich erzielte (63.) Der glatzköpfige Schwede war an diesem Nachmittag der Rostocker Sturmführer und kann noch eine ganz wichtige Verstärkung des behebigen Angriffsspiel der Ostdeutschen werden.

Tor Nika Gelashvili - daran kann man sich gewöhnen
Daraufhin kam dann der Bochumer Neuzugang Nika Gelashvili in die Partie, die dieser nur wenig später entscheidend prägen sollte: Wieder war es eine Ecke, die für Gefahr vor dem Rostocker Tor sorgte, Aydin erkämpfte sich im Strafraum den Ball, Acquistapaces Flanke auf den langen Pfosten konnte Dabrowski nicht erreichen, Federicos Nachschuss wird abgeblockt, Eyjolfssons ungenauer Volleyversuch kullerte in Richtung des Georgiers, der gedankenschnell mit der Hacke den Ball ins Tor leitete. Ein kurioses Tor, jedoch ein spektakulärer Einsand für den Neuen Stürmer, der in seinen übrigen Aktionen noch etwas wackelig wirkte, aber seinen Torinstinkt schon unter Beweis stellte.
Ermöglicht hat dieses Tor der heute viel gescholtene Takashi Inui. Die Ecke, die zum Tor führte, enstand durch Inuis lobenswertes Nachsetzen. Denn: Dabrowski schlampiger Pass in den Fuß eines Rostockers hätte beinahe einen gefährlichen Gegenangriff eingeleitet, doch Inui eroberte sich den verloren geglaubten Ball im Zweikampf zurück und schaltete mit einem Pass auf Gelashvili schnell in den Angriff um, ehe Federicos abgeblockter Schuss einen Eckstoß einbrachte.

Am Ende begann dann das große Zittern weil der VfL ohne Souveränität zu Ende spielte, einmal jeweils Acqusitapace und der eingewechselte Freier in höchster Not einspringen mussten, und die Konter vertendelt wurden. Die offensichtlichen konditionellen Probleme Dabrowskis und Federicos waren der Verteidigungsleistung am Ende nicht förderlich.

Trotz allem steht am Ende ein verdienter Bochumer Arbeitssieg, der speziell in der zweiten Halbzeit fast verspielt wurde. Der VfL hat nun 27 Punkte auf der Habenseite, Rostock schließt die Tabelle mit derzeit zwölf Punkten ab.

Trauriger Nebenschauplatz: Am Rande des Spiels kam es zwischen Fans von Rostock und der Bochumer Polizei zu Auseinandersetzungen mit 42 verletzten Personen. Es kam zu 19 Festnahmen und sogar einem Hubschraubereinsatz. Leider bestätigte sich wieder einmal das Bild der Rostocker "Problemfans".


 VfL Bochum 1848 - FC Hansa Rostock   2:1 (1:0)

1-0 Federico 19.
1-1 Borg 63.
2-1 Gelashvili 76.


Luthe - Kopplin(74.Freier), Eyjolfsson, Acqusitapace, Toski - Kramer - Azaouagh(67.Gelashvili), Dabrowski - Federico - Aydin, Inui(81.Vogt)


Torschüsse: 13 - 16
Ballbesitz(%): 57 - 43
Zweikämpfe(%): 54 - 46
Ecken: 8 - 9
Fouls: 23 - 19
Abseits: 6 - 0
Laufleistung(km): 112.64 - 113.05
Alter der Teams(Jahre): 25.7 - 25.9

Meiste Torschüsse: Aydin,Federico,Inui je 3
Meiste Ballkontakte: Eyjolfsson, Acquistapace je 91
Meiste Fehlpässe: Federico, 13!

Zuschauer: 12.819