Sonntag, 30. Oktober 2011

Wer hat im DFB-Pokal nix zu feiern? - FC Bayern, FC Bayern!

Nadine Angerer hat für den VfL Bochum 1848 am Sonntag in der ZDF Sportreportage das Los der Lose gezogen. Am 20./21.12.11 werden die Münchener Bayern den Weg an die Castroper Straße finden und somit für einen außergewöhnlichen Abschluss des Jubiläumsjahres "100 Jahre anne Castroper" sorgen.



Freilich hätte man aus sportlicher Sicht ein Heimspiel gegen einen Gegner auf "Augenhöhe" besser gebrauchen können beim VfL, doch wäre man wohl in jedem Spiel als Außenseiter angesehen worden. Finanziell hätte vielleicht ein Auswärtsspiel sogar mehr Einnahmen generiert, in Dortmund z.B., doch trotz allem bietet die Partie gegen Bayern auf anderen Ebenen enorme Qualitäten.

Beim letzten Aufeinandertreffen überfordert: M.Azaouagh
Das Bayern-Spiel (fraglich ob im Free-TV zu sehen) wird sicherlich das Highlight einer Saison werden, die von Beginn an in eine völlig falsche Richtung lief und auch nicht mehr großartig zu reparieren sein wird. Erstmals seit dem graumsam unglücklichen Relegations-Aus wird das Stadion an der Castroper mal wieder so richtig beben und einen in gute alte Bundesliga-Zeiten zurückerinnern. Wer konnte schon ahnen, dass man damit das Kalenderjahr 2011 doch noch mit einer Partie gegen Bayern München füllt?
 

Traumtorschütze Dennis Grote 2007
Und groß zu verlieren haben die Bochumer auch nicht - eine Klatsche wäre auch gegen Nürnberg immer möglich und wie man gesehen hat ist man auch gegen Paderborn vor solchen nicht gefeit. Sollte der VfL an diesem Abend die notwendige Leidenschaft an den Tag legen, die Fans mit ins Boot holen, könnte auch bei einem erwartungsgemäßen Ausscheiden der Neustart für eine erfreulichere Zukunft ab 2012 gelegt werden.

Übrigens: Den letzten Sieg gegen die "Bazis" feierte man vor gut Siebeneinhalb Jahren. Von der damaligen Mannschaft heute noch dabei sind die derzeit verletzten Philipp Bönig und Slawo Freier.

Glück Auf!



Letzte 10 Heimspiele gegen Bayern München:

12.12.2009 VfL - FCB 1:5 (Tor: Fuchs)
14.03.2009 VfL - FCB 0:3
20.10.2007 VfL - FCB 1:2 (Tor: Grote)
20.08.2006 VfL - FCB 1:2 (Tor: Fabio Junior)
14.11.2004 VfL - FCB 1:3 (Tor: Lokvenc)
14.02.2004 VfL - FCB 1:0 (Tor: Madsen)
15.03.2003 VfL - FCB 1:4 (Tor: Christiansen)
19.08.2000 VfL - FCB 0:3
04.12.1998 VfL - FCB 2:2 (Tore: Hofmann, Kuntz)
04.10.1997 VfL - FCB 2:3 (Tore: Gülünoglu, Juran)

Freut sich auf die Rückkehr zum VfL: Hermann Tiger Gerland

Luthes Elfmeterwahnsinn beschließt die Woche der Ex-Trainer - Anschluss ans Tabellenmittelfeld in Reichweite

Der VfL Bochum 1848 hat es wieder spannend gemacht an diesem Freitag Abend, mal wieder zu spannend. Es war mal wieder so eine Situation am Ende des Spiels, bei der, wäre das Spiel zwei Stunden später angepfiffen worden, man seinen Nachbarn aus dem Bett geschrien hätte. Und das, obwohl man nur einen hart und glücklich erkämpften 1:0 (1:0) Arbeitssieg gegen Friedhelm Funkels Aachener Alemannia errungen hatte. Welch Ironie.

Der VfL begann ident zum Poakspiel in Unterhaching, die Mittelfeldraute konnte unverändert aufgeboten werden, in der Innenverteidigung hat sich der beste Zweikämpfer der Liga Jonas Acquistapace festgespielt und im Angriff erhielten erneut Chong Tese und Daniel Ginczek den Vorzug vor Mirkan Aydin.
Die Bochumer übernahmen auch das Kommando, hatten schon in der ersten Minute eine gute Kopfballchance durch Federico, und versuchten durchgängig flach und konzentriert nach vorne zu spielen. Die Raute ermöglichte hin und wieder ein flüssiges Kombinationspiel, erfodert aber auch offensiv starke Außenverteidiger, was weder Ostrzolek noch Kopplin derzeit erfüllen können, letzterer konnte nach stärkerer Leistung im Pokal gegen Aachen mit den sich bietenenden Räumen wenig anfangen und fiel nur bei weiten Einwürfen positiv auf.

Trotz optischer VfL-Überlegenheit hatte die Alemannia nach einer direkt auf's Tor gezogenenen Achenbach-Ecke durch Olajengbesi die Großchance zur Führung, doch der Innenverteidiger stocherte den Ball über das Tor (14.). Die Bochumer versuchten es meistens durch die Mitte, daraus resultierte nur eine gute Torchance, als Tese technisch stark auf Federico weiterleitete, welcher im Strafraum ungewohnt statt den Ball aufs Tor zu schießen, auf Dabrowski querlegen versuchte. Das misslang, die Aachener-Abwehr konnte dem läuferisch überragenden Bochumer Kapitän gerade noch am Torerfolg hindern (17.).

Die Partie verflachte in der Folge etwas, die Bochumer wussten die vorhandenen Räume auf den Außen nicht zu nutzen,und liefen sich an der Aachener Innenverteidigung fest.
Der kleinste war mal wieder der Größte: Takashi Inui
Es dauerte bis zur 38.Minute, als nach Eckball Aachen der VfL sehr flink über Kopplin, Federico und Inui konterte. Kopplin kontrollierte fein den Ball am eigenen Strafraum, Federico schuf sich mit einer geschickten Körpertäuschung Raum und platzierte einen 40m Pass genau in den Lauf des bis dahin unglücklich agierenden Japaners Takashi Inui, der trotz Bedrängnis in vollem Lauf in den Strafraum eindrang, das Leder aber unglücklichst knapp am Linken Pfosten vorbeisetzte. Aber nur eine Minute später machte das 59-kg Leichtegwicht aus Osaka dann alles richtig: Wieder spielte man durch die Mitte, Tese hielt den Ball mit dem Kopf geschickt im Spiel, Ginczek leitete auf engstem Raum auf Inui weiter, der zwei, drei kurze Ballberührungen später voll drauhielt und den Aacher Torwart Waterman mit seinem krachenden Vollspanschuss überwand (39.). Ein schönes Tor, bereits das dritte Inuis für den VfL. Es sollen noch viele weitere folgen!
Im Anschluss vergab der VfL über Federico noch eine ordentliche Konterchance, man führte aber keineswegs unverdient zur Halbzeit.

Die Zweite Halbzeit fiel dann aus Sicht der Bochumer leider gewaltig von der Ersten ab, Aachen übernahm von Beginn an das Kommando und es entwickelte sich mehr oder weniger ein Spiel auf ein Tor. Ex-Nationalspieler David Odonkor war da auf Seiten der Aachener nicht mehr dabei, da er gelb-rot gefährdet ausgewechselt wurde. Sein Foul zu Beginn des Spiels an Ostrzolek erinnerte in abgeschwächter Form an die Körperverletzung an Peter Madsen vor gut sieben Jahren im Derby gegen Dortmund.
Die Hoffnung des VfL, früh den entscheidenden Konter zu setzen, trat nicht ein, da es einfach kaum welche gab. Lediglich Dabrowski und der später eingewechselte Aydin kamen zu Halbchancen.
Die Alemannia hingegen, von Funkel wie allgemein immer vermutet, keineswegs nur defensiv eingesetellt, war insbesondere am Linken Flügel besser aufgestellt, Aachenbachs Flanken brachten immer Gefahr, doch konnte Andreas Luthe alle heiklen Situationen verhindern. Die Aachener hatten trotz großem Aufwand kein Glück im Abschluss, Sibum, Junglas und immer wieder Achenbach brachten den Ball nicht im Tor unter. Beim VfL stimmte Ende zweiter Halbzeit nicht mehr viel, z.T. wurde auch zu offensiv gewechselt, es mussten zuweilen Inui und Azaouagh an der eigenen Grundlinie ausputzen - die Ordnung war dahin.


Und dann kam Luthe

Die Nachspielzeit im rewirpowerSTADION war bereits angebrochen, als Takashi Inui am Boden liegen blieb, die Bochumer Jungen aber vergeblich darauf vertrauten, Aachen würde den Ball ins Aus spielen, Maltritz verlor einen wichtigen Kopfball, riss dabei ein Loch in der Abwehr auf, die VfL-Defensive musste den Ball ein zweites Mal springen lassen, sodass Aachen Innenverteidiger Feisthammel freispielte, der auf Luthe zuging und vom angehenden Bochumer-Kult-Keeper abgegerätscht wurde. Elfmeter in der 91.Minute und Gelb für Luthe - schon wieder Elfmeter. Wie bereits am Dienstag zweimal. Eine neue Bochumer Krankheit.
Als dann kurz vor 20h Ortszeit der ehemalige Kaiserslautern-Akteur Demai zum Strafstoß anlief sah man die schönen Punkte schon wieder dahingleiten, doch Teufelskerl Luthe rettete einmal mehr in einer entscheidenden Situation unseren VfL. Der Elfmeter war flach geschossen, aus Torwartsicht nach rechts, Luthe antizipierte das und rettete somit den eminent wichtigen Sieg gegen Abstiegskonkurrent Aachen. Beim letzten Aufeinandertreffen wurden Aachen sogar zwei Elfmeter zugesprochen - getroffen haben sie keinen. Andreas Luthe ist wieder auf dem Weg zur Form, mit der er unsere Mannschaft bereits letzte Saison mehrfach in entscheidenden Situationen im Spiel gehalten hatte und auch eine überragende Relegation spielte.

Elfmeterkiller Andi Luthe

Glück auf!


VfL Bochum 1848 - Alemannia Aachen   1:0 (1:0)

1-0 Inui 39.



Luthe - Kopplin, Maltritz, Acquistapace, Ostrzolek - Kramer - Federico(64.Aydin), Dabrowski - Inui - Ginczek(77.Azaouagh), Tese(84.Sinkiewicz)


Torschüsse: 13 - 12
Ballbesitz(%): 51 - 49
Zweikämpfe(%): 46 - 54
Ecken: 5 - 6
Fouls: 11 - 15
Abseits: 2 - 4
Laufleistung(km): 113.74 - 111.51

Meiste Torschüsse: Dabrowski, 4
Meiste Ballkontakte: Kopplin, 84
Meiste Fehlpässe: Kopplin, 19!

Zuschauer: 14.286

Luthe kann die lange Tradition großer Bochumer Torhüter fortstetzen



Zitat des Tages: "Er will nur seinen Marktwert steigern." (M.Voss über Luthes Elfmeter, die er bisweilen selbst verschuldet, aber auch selbstständig wieder entschärft.)

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Pokalerfolg in Haching - und weiter geht's

Der Erfolg war nur kurz gefährdet. Tese mit Dabrowski
Die weite Pokalreise nach München, genauer gesagt nach Unterhaching, war für den VfL Bochum am Dienstag ein voller Erfolg. Mit 4:1 (2:0) behielt man gegen den Drittligisten souverän die Oberhand und stellte schon früh im Spiel die Weichen auf Sieg. Lediglich ein zwischenzeitlicher Elfmeterwahn von Schiedsrichter Petersen brachte den Erfolg für kurze Zeit in Gefahr, die mutigen Hachinger trafen glücklicherweise nur einen der beiden Elfmeter, sodass die Bochumer im Anschluss das Weiterkommen klar machen konnten. Damit steht der Klub erstmals seit fünf Jahren wieder in der 3.Pokalrunde (1/8-Finale).

Interessant an dem Spiel in Unterhaching war die taktische Ausrichtung des VfL - erstmals unter Trainer Bergmann agierte man mit einer Mittelfeldraute - was aufging. Gezwungenermaßen, da ja mit Slawo Freier nun auch der letzte verbliebene echte Außenbahnspieler verletzt fehlt, agierten die Bochumer im dichten 4-4-2, Dabrowski und Federico auf den Halbpositionen, Kramer auf der 6 und Inui auf seiner Stammposition hinter der Doppelspitze. Zur Erinnerung: Kapitän Dabrowski spielte genau diese Position bereits im Jahr 2008 sehr erfolgreich, da er damals genau wie der damalige Spielführer Thomas Zdebel dem erstarkten Daniel Imhof (hatte die Position vor der Abwehr inne) und dem Spielsystem zu Gute auf den Halbpositionen eingesetzt wurde. Im Laufe dieser damals erfolgreichen Phase entwickelte sich Dabrowski immer mehr zum Linksaußen, war Hauptadressat der sehr genauen Lastuvka Abstöße und offensiv enorm präsent. Wieso sollte er diesen Job nicht wieder übernehmen? Alternativen für die Außenbahn gibt es nun mal nicht, die Raute mit Dabrowski auf links bietet sich an. Sein offensives und aktives Auftreten in Ingolstadt erinnerte zumindest sehr an frühere Zeiten.


Traf auch mal für den VfL: Benny Auer
Nicht auszuschließen, dass der VfL die Raute auch gegen Funkels Aachener ausprobiert. Klar, der Gegner wird stärker sein als Haching, muss aber in der selben Art und Weise besiegt werden. Die Aachener werden wohl mit nur einem Stürmer, dem Ex-Bochumer Benny Auer, auflaufen und dahinter auf den wiedererstarkten David Odonkor setzen. Die mit Abstand beiden stärksten Spieler der Alemannia aus der Vorsaison, Tolgay Arslan und Zsolatan Stieber, spielen freilich nicht mehr am Tivoli.



Spvgg Unterhaching - VfL Bochum   1:4 (0:2)

0-1 Dabrowski 7.
0-2 Ginczek 20.
1-2 Bigalke 65.
1-3 Federico 72.
1-4 Tese 75.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Richtungsweisende Spiele für den VfL Bochum

Wenn am Freitag Abend kurz vor 20 Uhr die Partie gegen Alemania Aachen abgepfiffen wird hat der VfL Bochum die vielleicht beiden wichtigsten Saisonspiele hoffentlich erfolgreich hinter sich gebracht und kann besseren Zeiten entgegensehen.

"Die Woche der Ex-Trainer" beginnt am Dienstag beim finanziell so eminent wichtigen Pokalspiel in Unterhaching(H.Herrlich) und endet mit dem Ligaduell gegen Friedhelm Funkel (A.Aachen) am Freitag Abend in Bochum. Zwei Spiele von höchster Bedeutung, einerseits finanziell, sportlich - aber vor allem mental. Der VfL muss beide Spiele gewinnen, ohne Zweifel.


Gute Ansätze - am Ende geschasst: Heiko Herrlich in BO
Mit dem Pokalspiel bei den unterklassigen Unterhachingern, die seit Juli von Kurzzeit-VfL-Coach Heiko Herrlich trainiert werden bietet sich für den VfL besonders die finanzielle Chance, nicht kalkulierte Zusatzeinnahmen aus dem TV-Topf zu generieren, und zugleich die Mindereinnahmen durch das letztjährige Erstrundenaus in Offenbach wieder auszugleichen. Desweiteren würde sich in der 3.Runde entweder mit etwas Glück ein tolles Los gegen einen Bundesligisten bieten, oder gar ein Heimspiel gegen einen Zweitligisten, was die Chancen auf ein Erreichen des Viertelfinals und dementsprechend weiterer Einnahmen ermöglichen würde.

Herrlich hin oder her - diese Chance dürfen sich Maltritz und Co. nicht nehmen lassen, diese Partie muss man gewinnen.

Fast aufgestiegen, jetzt im Abstiegskampf: F. Funkel
Und nur 3 Tage später kommt es dann zu einem richtungsweisenden Punktspiel gegen die noch schlechter stehenden Aachener. Die Alemannen, nach dem Sieg gegen Ingolstadt nicht mehr Tabellenletzter, befinden sich in den letzten Wochen mit Friedhelm Funkel etwas auf dem aufsteigenden Ast. Diesen Aufwärtstrend heißt es schnellstmöglich zu stoppen, will der VfL nicht mehr auf einen Abstiegsrang zurückfallen. Aachen, im Pokal nicht mehr aktiv, hat auch nur drei Punkte weniger als der VfL und ist somit der zweite Gegner in diesen Tagen, der unbedingt besiegt werden muss. Was ansonsten drohen könnte an der Castroper Straße will besser nicht ausgesprochen werden.


VfL in Haching:

Luthe - Johannson, Maltritz, Acquistapace, Ostrzolek - Vogt, Dabrowski - Federico, Inui - Tese, Ginczek

Samstag, 22. Oktober 2011

Bochum quält sich zu Punktgewinn in Karlsruhe

Der VfL Bochum hat sich am Freitagabend im Karlsruher Wildparksstadion einen Punkt hart erarbeitet und steckt weiter im Tabellenkeller der 2.Bundesliga fest. Das 0:0 hilft beiden Mannschaften wenig weiter und lässt einen harten Winter erahnen.

Verletzte sich schwer: Slawo Freier
Während an der Tabellenspitze die Teams nach Belieben punkten ist beim hoch gehandelten VfL Bochum nach wie vor der Wurm drin - und es darf bezweifelt werden, diese Sperre diese Saison noch aus dem Team scheuchen zu können. Das Spiel in Karlsruhe spiegelte den Saisonverlauf des VfL perfekt wieder. Das in gewisser Weise vorhandene Potential ist ansatzweise erkennbar, kann nicht in vollem Umfang ausgeschöpft werden und wird durch die eklatanten Schwächen innerhalb der Mannschaft wieder aufgehoben. Dazu gesellen sich noch Konzentrationsschwächen in der Offensvie wie Defensive, komplettiert von immer wieder auftretenden Verletzungen. Diesmal hat es Slawo Freier schwer erwischt, der von seinem langjährigen Teamkollegen Delron Buckley bereits nach wenigen Sekunden brutal umgetreten wurde und eine schwere Knöchelverletzung davon trug. Dem 32-jährigen Bochumer Urgestein droht bereits die zweite längere Verletzungspause in diesem Kalenderjahr. Im Vergleich zum Januar wiegt der Ausfall diesmal noch weitaus schwerer, war Freier in den letzten Wochen trotz allem wie auch die ebenfalls oft kritisierten Maltritz und Dabrowski auf seiner Position unantastbar und quasi alternativlos. Spieler wie Korkmaz, Saglik und Dedic, die durch Freiers Knieverletzung im Frühjahr an dessen Stelle rechts außen spielen durften sind allesamt weg aus Bochum und wurden nicht ersetzt...

War nicht immer auf der Höhe: 6er Kramer
Zum Spiel: Den Bochumern war zweifelsohne, auch nach der Verletzung Freiers, anzumerken, dass man das Spiel gewinnen wollte. Es klappte auch mit den Torchancen, doch für ein Auswärtsspiel gegen einen mittelmäßig verteidigenden Gegner wurden diese viel zu leicht vergeben. Die größten Chancen vergaben Tese, der anstatt querzulegen zentral auf KSC-Keeper Orlishausen drosch, und Kapitän Dabrowski, mit einem nicht exakt genug platzierten Volley-Schuss. In dieser Phase mitte der 1.Halbzeit hätte man aus Bochumer Sicht das Spiel entscheiden müssen, der KSC konnte sich nur schlecht befreien, der VfL fing die Bälle früh ab und hätte sich die Führung verdient gehabt.
Danach brachten die Bochumer den Gegner aber wieder durch unnötige Fouls, nicht ideal verteidgte Standards und Ungenauigkeiten im Aufbau zurück ins Spiel. Kurz vor der Pause wurde es dann gefährlich, nachdem sich die VfL-Defensive um Christoph Kramer, der wieder einmal zu viele Fehlentscheidungen in seinen Aktionen traf und noch enormes Steigerungspotential besitzt, kurz im Tiefschlaf befand und Alexander Iashvili, ein alter bekannter aus besseren Bundesligazeiten, im Strafraum frei zum Schuss kam, ehe der sehr umsichtige Marcel Maltritz mit einer Grätsche den Ball noch an die Querlatte lenken konnte (44.)

So ging die Partie, die der VfL früh auf die richtige Bahn hätte lenken müssen und dann beinahe komplett gekippt wäre, überraschend torlos in den zweiten Abschnitt.

Spielt eine enttäuschende Runde: Björn Kopplin
Dann waren es die Badener, die schneller zu Chancen kamen. Immer wieder versuchte es der Georgier und beste Karlsruher Iashvili, doch Andreas Luthe rettete in letzter Not per Fußabwehr (49.). Manche Bochumer Spieler brauchten nach eigenen Fehlern zu lange um wieder Sicherheit zu erlangen, Spieler wie Kopplin, der im Mai auch schon bewiesen hatte, Bundesliga spielen zu können, wirken immer noch aus unerklärlichen Gründen extrem gehemmt.

Aber auch in der zweiten Halbzeit hatte der VfL Möglichkeiten dieses Auswärtsspiel für sich zu entscheiden. Man versuchte es immer wieder durch die Mitte, da die Außen wie zuletzt kränkelten und nach Freiers Auswechslung mit Inui und Federico, zwei zentralen Spielern, unpassend, aber wiederum alternativlos besetzt waren. Versuchte der ehemalige Karlsruher Aufstiegsheld und Torschützenkönig (2007) Giovanni Federico noch seine Stelle Rechtsaußen zu halten, obwohl er dort läuferisch nicht mithalten kann, zog Takashi Inui doch immer stärker ins Zentrum, und hatte auch wieder bessere Aktionen. Doch seinen in guter Position heraus geholten Freistoß verarbeitete das in Karlsruhe erstmals in Erscheinung getretene "VfL-Freistoß-4er-Gremium " um Dabrowski, Ostrzolek, Tese und Federico, wie schon bei einer Situation in Halbzeit eins, unzureichend. Fraglich, ob sich diese Freistoßvarianten langfristig behaupten können.

War diese Chance noch dahin hätte Inui, der keine Standards treten durfte, nach Ballverlust KSC und schneller Weiterleitung Ginczeks (kam für Freier), selbst treffen können, doch der Japaner zeigte Nerven und zielte zu zental, der Nachschuss von Landsmann Tese war ebenfalls zu inkonsequent (69.). Und Inui wurde eine weitere gute Torchance verwehrt, da Federicos gut angesetzter Querpass Richtung Inui gerade noch von KSC-Verteidiger Aquaro abgefangen werden konnte.

Am Ende hatte der VfL sein Pulver verschossen, speziell nach der Auswechslung Dabrowskis, für den die Karlsruher Spieler gelb-rot forderten, wurde es hinten nochmal gefährlich. Die Karlsruher kamen noch zu guten Chancen, die beste Möglichkeit vergab Gaetan Krebs, der den von Luthe abgeprallten Ball aus vier Metern über das leere Tor hämmerte. Vorausgegangen war wieder mal ein Sekundenschlaf auf der rechten Seite, als plötzlich Kopplin nach Einwurf KSC falsch gegen Iashvili stand, dessen Flanke Lavric' Kopf fand und nur durch Luthes hervorragender Reaktion und Krebs' Unfähigkeit nicht in der Bochumer Niederlage endete.

Kurz vor Ende wechselten die Bochumer noch Lukas Sinkewicz ein, um Marcel Maltritz im Kopfballspiel zu entlasten, der eine tadellose Partie spielte aber körperlich im Luftkampf gegen Lavric chancenlos war und gegen Spielende dieses probate Mittel vom KSC vermehrt eingesetzt wurde.

Die Bochumer "retteten" somit zum Schluss hin den Punkt über die Zeit, hätten aber das Spiel frühzeitig für sich entscheiden können. Man ist defensiv nach wie vor wenig sicher aufgestellt, im Vergleich zu Ingolstadt hat sich nur die Anwesenheit Maltritz geändert, von einem soliden Defensivspiel  ist man derzeit genauso weit wie vom Aufstieg entfernt. Jahre.


Am Dienstag geht es schon wieder im Süden der Republik weiter, das für den VfL finanziell so bedeutsame Spiel gegen Ex-Coach Heiko Herrlich in Unterhaching steht an. Für den VfL geht es um viel: Können sich die Spieler einerseits gegen ihren ungeliebten Ex-Trainer beweisen, hat der Verein die Möglichkeit, mit nicht einkalkulierten Zusatzeinnahmen bei Erreichen der 3.Pokalrunde die drohenden Verluste für weitere Zweitliga-Jahre etwas zu mindern und sich mit einem dann vielleicht folgendem attraktiven Los wieder etwas ins Blickfeld des Deutschen Fußballs zu spielen.



Karlsruher SC - VfL Bochum 1848   0:0



Luthe - Kopplin, Maltritz, Acquistapace, Ostrzolek - Dabrowski(74.Toski), Kramer - Freier(13.Ginczek), Inui(88.Sinkewicz), Federico - Tese


Torschüsse: 12 - 14
Ballbesitz(%): 50 - 50
Zweikämpfe(%): 51 - 49
Ecken: 7 - 4
Fouls: 20 - 22
Abseits: 4 - 1
Laufleistung(km): 107.76 - 109.13

Meiste Torschüsse: Tese, 4
Meiste Ballkontakte: Kopplin, 73
Meiste Fehlpässe: Federico, 12!

Zuschauer: 12.327

Der VfL befindet sich weiterhin auf Tiefflug

Donnerstag, 20. Oktober 2011

In Baden punkten

Nach der doch klaren Niederlage am vergangenen Freitag gegen Bald-Aufsteiger Eintracht Frankfurt und der ruhig verlaufenden Jahreshauptversammlung am Dienstag reist die Bochumer Delegation am Freitag zum Auswärtsspiel nach Karlsruhe.

Lange beim VfL,  jetzt KSC, und 07 in Dortmund: D.Buckley
Dort trifft man auf einen ebenfalls tief in der Tabelle rangierenden Karlsruher Sportclub, der mit acht Punkten zwei weniger als der VfL auf dem Konto hat, und dem nach dem Fastabstieg in der Vorsaison wieder ein schweres Jahr erwarten wird. Mit dem Duell Karlsruhe - Bochum treffen wohl die beiden Vereine mit dem steilsten Absturz in den vergangenen Jahren aufeinander. Während man sich derzeit am unteren Ende der Zweitligatabelle trifft, beschlossen beide Vereine die Saison 07/08 noch gemeinsam vor dem derzeitigen Deutschen Meister Borussia Dortmund.

Bislang kamen die Badener ohne Trainerwechsel aus, und dass obwohl man seit dem dritten Spieltag nicht mehr dreifach punkten konnte. Ob Coach Luginger jedoch bei anhaltendem Misserfolg den kriselnden Klub weiterhin trainieren wird dürfen ist fraglich.


In Bochum will man dagegen wieder durchstarten. Der Dämpfer gegen Frankfurt war zu erwarten, man wird in dieser Saison nicht mehr oben angreifen können, man muss sich andere Ziele stecken. Ein Nahziel wird sein, sich bis zur Winterpause auf einem einstelligen Tabellenplatz wiederzufinden und die Mannschaft für die Zukunft so aufzubauen, dass man hoffentlich im dann schon dritten Zweitligajahr en suite wieder oben angreifen wird.
Die JHV unter der Woche hat noch einmal gezeigt, dass die zweite Liga auf Dauer nicht tragbar ist für den Verein, der sich selbst noch immer als Bundesligist sieht und auf die Einnahmen der höchsten deutschen Spielklasse nicht verzichten mag. Dennoch droht dem VfL kein Schreckenszenario wie Arminia Bielefeld oder wie es derzeit in Aachen droht - dafür ist der VfL trotz allen Nackenschlägen in der jüngeren Vereinshistorie zu solide aufgestellt. Der Verein wird überleben, der größte Ausgabentopf, die Bundesliga-Mannschaft, wird aber weiterhin schrumpfen müssen.

Mögliche Aufstellung
Umso schwieriger wird es für die Verantwortlichen sein im nächsten Jahr eine konkurrenzfähige Truppe zusammenzustellen - aber das Problem hat Trainer Bergmann mit Blick auf die Verletztenliste auch schon diesen Freitag. Es stehen viele Fragezeichen hinter den Einsätzen von Azaouagh (Knie), Ginczek (Grippe), Vogt (Rücken), Kramer (Fußprellung), neben den Langzeitverletzten fehlt fast eine ganze Mannschaft.
Daher könnte mal wieder die Stunde von Faton Toski schlagen. Der Frankfurter, zuletzt durch eine Schulterverletzung gehandicapt, wurde in dieser Saison erst zwei mal eingesetzt und schien wieder etwas in Vergessenheit zu geraten, nachdem er im Saisonfinale der letzten Saison so richtig aufblühte und eine hervorragende Relegation bestritt. Daraufhin wurde sein Vertrag verlängert, doch die Hoffnung, dass der technisch starke Linksfuß der Mannschaft dauerhaft weiterhelfen könnte, war schnell dahin. Jetzt in Karlsruhe könnte der Mann aus dem Kosovo wieder ins Team rücken - und hoffentlich wie im Vorjahr im Wildpark zwei Assists beisteuern.



Letzten 3 Spiele im Wildpark:


16.10.10   KSC - VfL 0:2 (Tore: Tese, Yahia)

16.08.08   KSC - VfL 1:0

10.05.08   KSC - VfL 1:3 (Azaouagh, Dabrowski, Sestak)

Im Vorjahr im Wildpark erfolgreich: v.l. Saglik, Maric, Yahia, Federico, Dabrowski, Tese

Samstag, 15. Oktober 2011

Tote Hose auf dem Flügel - Bochum unterliegt Frankfurt klar

Es sollte endlich eine richtige Standortbestimmung sein für den VfL, der nach desaströsem Saisonstart und einem zuletzt außergewöhnlichen Spiel in Ingolstadt auf der Suche nach seiner wahren Leistungsstärke war. Nach der 0:2 (0:2) Heimniederlage gegen den wohl kommenden Aufsteiger Eintracht Frankfurt weiß man zumindest, dass man mit der Vergabe der Aufstiegsplätze diese Saison wohl endgültig nichts mehr zu tun haben wird.
Musste schon die vierte Heimniederlage hinnehmen: Torwart Andreas Luthe

Das Spiel ist schnell zusammengefasst. Frankfurt diktierte das Geschehen, lies größtenteils Ball und Gegner laufen, der VfL fand nur allzu selten Zugriff auf das taktisch fein aufgestellte Frankfurter Mittelfeld und überließ dem Gegner durch individuelle Fehler das Toreschießen.
Nach knapp zehn Minuten übernahmen die Frankfurter das Kommando, erspielten sich erste Torchancen. Die Bochumer, die ein offensives 4-1-4-1 zu spielen versuchten, wurden in dieser Phase erstmals vor Probleme gestellt. Hatten in der Anfangsphase Federico und Dabrowski die Aufgabe, Frankfurts Aufbauspieler Schwegler durchgehend im Blick zu haben um den Schweizer aus dem Spiel zu halten, wurde diese Taktik nach dem Eigentor von Jonas Acquistapace bereits früh über den Haufen geworfen. Kramer, an diesem Abend wohl überfordert, spielte anstatt zu verlagern einen ungenauen Pass auf Freier, der - wieso weiß man nicht - den Ball, anstatt in Bedrängnis schnell weiterzuspielen, zu stoppen versuchte, was misslang, und den Frankfurter in Bochumer Hälfte eine Überzahl schuf. Die Gäste drangen mit Tempo in den Strafraum ein, Köhler spielte einen harten "Stanglpass" Richtigung Ösi-Waffe Jimmy Hoffer, den Jonas Acquistapace zwar abgrätschen konnte - jedoch landete der Ball im eigenen Tor (16.).

Schon kurz zuvor konnte Keeper Andi Luthe eine ähnliche Situation verhindern, die Führung ging in Ordnung. Der VfL spielte zwar auch bemüht nach vorne, jedoch versuchte man es immer wieder durch die Mitte, auf engstem Raum konnten Inui, Federico aber oftmals viel zu simpel vom eng gestaffelten Frankfurter Mittelfeld und der daran nahtlos angrenzenden Innenverteidigung gestellt werden.

Der kleinste trifft: Köhler(m.)
Die Vorentscheidung fiel noch im ersten Abschnitt, abermals war es Christoph Kramer mit einem groben taktischen Fehlverhalten, als er Sebastian Rode im Mittelfeld seine Kreise ziehen lies, nicht in den Zweikampf kam und auch das Foulspiel verpasste, und die spielstarken Frankfurter zum zweiten Treffer einlud. Rode, sekundenlang unbedrängt in Ballbesitz, genuss den exklusiven Begleitschutz, schob weiter zu Hoffer, der per feinem Lupfer den kleinen Benjamin Köhler zu einem seiner überraschend vielen Kopfballtore in seiner Karriere bediente.

In der zweiten Halbzeit versuchte der VfL nochmal ins Spiel zu kommen, der Anschlusstreffer war zweifelsohne möglich, aber immernoch war das VfL-Spiel zu Mittelastig, selbst die Bochumer Außenverteidiger drangen ins Zentrum, das Halten der Positionen auf den Außen war spätestens nach Freiers notwendiger Auswechslung (er stand kurz vor dem Auschluss) komplett dahin.

Deutlich stärker als in der Relegation: Mo Idrissou
So war es für die Frankfurter, die dank der individuellen Klasse eines Meiers, Idrissous oder auch Köhlers auch im zweiten Spielabschnitt zu hohen Ballbesitzanteilen in der gegnerischen Hälfte kamen, ein Leichtes das Spiel nach Hause zu schaukeln. Am Ende steht die vorübergehende Tabellenführung für die Hessen, der VfL Bochum wird bis Weihnachten weiterhin punkten müssen, um das Jahr einigermaßen zufriedenstellend abschließen zu könnnen.





Bochums Hauptproblem: Nix Los auf der Außenbahn

Ein schon seit längerem bekanntes Problem trat gestern mal wieder eklatant in Erscheinung. Die Mannschaft, die im Mai unglücklich und derart knapp am Aufstieg gehindert worden ist, wurde klipp und klar im Sommer falsch "verstärkt".
Die Meinung der Verantwortlichen, man verfüge über einen enorm ausgeglichen Kader, war ein folgenschwerer Trugschluss. Die Mannschaft ist einfach falsch aufgestellt worden. Verfügt der Kader auf gewissen Positionen über enorme Quantität (Zentrales Mittelfeld), z.T. auch über gehobene Qualität (Mittelstürmer) - so weißt er andererorts erschreckende Lücken auf.
Insbesondere die offensive Außenbahn ist schlicht und einfach unterbesetzt. Eine Flügelspiel ist so gut wie unmöglich. Man verfügt kritisch gesehen mit Slawo Freier nur über einen einzigen brauchbaren Flügelspieler - und dieser ist 32, schon lange nicht mehr so flink wie früher, und wird dann zudem noch ab und an als Rechter Verteidiger missbraucht.
Wenn auch im Vorjahr die Außenpositionen keineswegs von Überfußballern besetzt waren, war es unverantwortlich für Mahir Saglik, Zlatko Dedic und Ümit Korkmaz mit Drittligaspieler Denis Berger nur einen einzigen, zudem wie sich herausgestellt hat, überforderten Ersatz zu verpflichten.
Dass sich zudem die Jungen Außenverteidiger Matthias Ostrzolek und Björn Kopplin nicht in der Form des Vorjahres befinden tut dazu ihr Übriges, konkurrenzlos sind sie dennoch, da der Schwerverletzte Matias Concha wohl kein Spiel mehr für den VfL machen wird können und Philipp Bönig ebenfalls seit Wochen verletzt ist und in seinen wenigen Einsätzen sich nicht mehr als brauchbare Alternative aufdrängen konnte.

Die Änderung des Kaders wird sowieso Jens Todts Hauptaufgabe in den kommenden Transferperioden sein. Während man im Winter schon daran beginnen sollte, die Schwachstellen zu beheben wird sich das Gesicht der VfL-Truppe spätestens im Sommer 2012 grundlegend geändert haben. Es zeichnet sich ab, dass die älteren Spieler um Maltritz, Dabrowski und Freier aller Voraussicht nach nicht mehr die große Bühne Bundesliga betreten werden dürfen und über kurz oder lang den Weg für eine günstige, junge Mannschaft frei machen müssen.
Dass zudem im Sommer gleich 9 Verträge ablaufen kommt dabei gelegen.

Und man darf nur hoffen dass mit dieser notwendigen Entwicklung baldmöglichst, schon im Januar begonnen wird. Einen Spieler wie Daniel Royer (H96), der in der Bundesliga wohl noch nicht so oft eingesetzt werden wird, und zudem bei Ex-Coach Marcel Koller als ÖFB-Teamspieler auf dem Zettel stehen sollte, könnte so ein Mann sein, den man via Ausleihe zum VfL lotsen sollte.


Glück Auf!


VfL Bochum 1848 - SG Eintrachft Frankfurt   0:2 (0:2)

0-1 Acqusitapace ET 16.
0-2 Köhler 36.


Luthe - Kopplin, Maltritz, Acquistapace, Ostrzolek - Kramer - Freier(57.Ginczek), Federico, Dabrowski, Inui - C.Tese(81.Aydin)


Torschüsse: 18 - 15
Ballbesitz(%): 52 - 48
Zweikämpfe(%): 50 - 50
Ecken: 1 - 4
Fouls: 14 - 12
Abseits: 2 - 9
Laufleistung(km): 116.06 - 114.04

Meiste Torschüsse: Tese, 6
Meiste Ballkontakte: Ostrzolek, 84
Meiste Fehlpässe: Ostrzolek, Inui, jew. 12!

Zuschauer: 20.132

Es reicht einfach nicht (mehr): Maltritz und co. sind enttäuscht.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Gefühltes Bundesligaduell im Unterhaus: VfL empfängt die SGE

Eine weitere Länderspielpause unterbrach die Saison in der letzten Woche. Kein Problem für den VfL, dem die Pause ziemlich gelegen kam. Der VfL feierte in der vergangenen Woche sein 100 Jähriges Stadion-Jubiläum. Nach der Spvgg Greuther Fürth trägt kein deutscher Profiklub seine Heimspiele länger an der selben Spielstätte aus! Die Jubiläumswoche umfasste mehrere Events, Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Samstag, auf den Tag genau 100 Jahre nach dem Ersten Fußballspiel an "Dieckmann's Wiese", an dem auch etliche VfL-Legenden "Anne Castroper" kamen und den langen Tag am Abend mit dem "Ball der Legenden" ausklingen liesen. Sehr viele alte Bekannte waren gekommen, angeführt von Kultkeeper Rein van Duijnhoven, über Thomas Zdebel, Sesi Schindzielorz, den Herren von der Traditionsmannschaft um Peter Peschel, bis hin zu Trainergurus wie Hermann Gerland oder Peter Neururer.

Voraussichtliche Aufstellung
Doch damit man auch bald wieder sportliche Erfolge befeiern wird können beim VfL muss weiter gepunktet werden. Der Aufwärtstrend vor der kurzen Pause war unverkennbar. Doch heißt der Gegner am Freitag Abend Eintracht Frankfurt - DIE Übermannschaft der 2.Bundesliga. Eine anspruchsvolle Aufgabe für die gerade erst wieder auf Kurs gebrachte Bochumer Mannschaft, die auf den Frankfurter Mimoun Azaouagh verzichten muss. Der Junge vom Bornheimer Hang und ständiger Antreiber im VfL-Mittelfeld muss wegen einer Kniereizung passen. Auch Kevin Vogt, letzten Donnerstag noch erfolgreich über 90min bei der U-21 an der Seite von Sebastian Rudy im Einsatz, wird nicht spielen können. Der Rest des Teams ist bereit, wenn auch Matthias Ostrzolek und Daniel Ginczek noch unter der Woche mit dem Adler auf der Brust durch Europa flogen.
Eine viel weitere Reise hatte mal wieder Chong Tese zu bewältigen, sein Ausflug zum Nordkoreanischen Nationalteam nach Pjöngjang war aber wie zuletzt desöfteren nicht von Erfolg geprägt. Nordkorea verlor in der WM-Quali zuhause gegen Usbekistan mit 0:1. Glücklicherweise kam Tese, zwar leicht verspätet, am Donnerstag wieder gesund beim VfL an.

Gekas im VfL-Trikot: Eine Erfolgsgeschichte
Aber auch der Gegner, die Frankfurter Eintracht hatte den ein oder anderen Nationalspieler abzustellen, und ausgerechnet der Ex-Bochumer Fanis Gekas wird leicht angeschlagen auf ein Duell mit seinen noch wenig verbliebenen Ex-Kollegen verzichten müssen. Und ob Ümit Korkmaz, vom Februar bis Mai diesen Jahres Bochumer, auflaufen wird ist ebenfalls zu bezweifeln. Der Kader der Frankfurter ist derart außergewöhnlich besetzt, dass man einerseits Ausfälle problemlos auffangen kann um dann immernoch eine erfahrene, top besetzte Ersatzbank aufweisen zu können.

Es wird ein hartes Stück Arbeit für den VfL, der hofft, im elften Saisonspiel endlich sein echtes Leistungslevel einschätzen zu können. Dazu ist der Gegner perfekt geeignet.

Beim letzten Aufeinandertreffen mit der SGE traf Lewis Holtby zur führen Führung.

Montag, 3. Oktober 2011

Marcel Koller neuer ÖFB-Teamchef

Was für eine Nachricht!

Über Zwei Jahre nach der Trennung vom VfL Bochum hat Marcel Koller einen neuen Job! An Brisanz ist dieser kaum zu überbieten: Der Züricher soll als erster schweizerische Teamchef Österreichs das fußballerisch so gebeutelte Land zur WM 2014 führen!

Unglaublich - Marcel Koller. Der langjährige VfL-Coach, der nach dem notwendigen Rauswurf beim VfL bei so vielen Clubs im Gespräch war, aber nirgendwo den Zuschlag erhielt. Oder wartete er nur auf die ideale Lösung? Man weiß es nicht.

Mit dem ÖFB-Teamchefsessel wagt sich der Fußballfachmann jedoch auf gefährliches Terrain, ist Koller doch bereits der siebente Nationaltrainer des Alpenlandes in diesem Jahrtausend.

Wünschen wir beiden Parteien die bestmögliche Zusammenarbeit - und freuen uns auf die Duelle gegen Deutschland in der nächsten Qualifikationsrunde!


Neuer Teamchef in Österreich! Marcel Koller (hier noch mit Netto-Logo gegen Ende seiner langen VfL-Zeit)

Marcel Koller war vom 1.7.2005 bis zum 20.9.2009 Cheftrainer des VfL Bochum 1848. In seine Amtszeit fielen der Bundesligaaufstieg 2006 und der achte Tabellenplatz in der 1.Liga 2007. Nach der 2-3 Heimniederlage gegen Mainz 05 am 19.9.09 wurde Marcel Koller nach immer stärker werdenden Fan-Aufständen und nicht erkennbarer Weiterentwicklung des Teams entlassen. Ihm wird vorgeworfen, Talente wie z.B. Ilkay Gündogan oder Ivo Ilicevic nicht ausreichend gefördert und letztlich an andere Vereine verloren zu haben.
Mit dem ersten Einsatz Kevin Vogts 2009 feierte vier Jahre nach Dennis Grote erstmals wieder eine Bochumer Eigengewächs sein Bundesliga-Debut - ein Wahnsinn.



Zitat des Tages:

"Er sorgte für das Wunder von Bochum." L.Windtner, ÖFB-Präsident

Sonntag, 2. Oktober 2011

Immer wieder Ingolstadt - Bochum wie in besten Zeiten

Der VfL Bochum hat am frühen Samstagnachmittag ein schon verloren geglaubtes Spiel beim FC Ingolstadt in selten erlebter Art und Weise noch zu einem außergewöhnlichen Auswärtssieg gedreht.

Die Bochumer, die neben Abwehrchef Marcel Maltritz auch noch kurzfristig Kapitän Christoph Dabrowski, der trotz Erkältung auf der Bank saß, vorgeben mussten, setzten in Oberbayern voll auf Offensive. Die arg gebeutelte Defensive wurde im Zentrum durch Mittelfeldspieler Ante Johansson verstärkt, dagegen setzte Coach Andreas Bergmann auf nur einen klaren 6er in Christoph Kramer, ein lauffreudiger Giovanni Federico hängend daneben unterstützte den Kapitän der Deutschen U-20 Nationalmannschaft.

Und die an diesem Nachmittag voll besetzte Offensive hätte schon in Minute Vier die Führung erzielen müssen, Mimoun Azaouagh drosch das Leder nach nettem Zuspiel von Takashi Inui jedoch fast aus dem Audi-Park. Somit war der Auftakt gemacht für eine Partie, in der der VfL offensiv wie Jahre nicht mehr zu glänzen wusste.
Damit konnte aber nach dem frühen und billigem ersten Gegentor niemand rechnen. Kopplin lies die Ingolstädter flanken, Johansson in der Zentrale stoppte den Ball perfekt für US-Boy Buddle, der zu frühen Führung einschoss (9.). Schon kurz zuvor wusste Torwart Luthe einen Schuss aus ähnlicher Position hervorragend zu entschärfen.

Der VfL, dem sich schon früh im Spiel Räume zum kombinieren boten, war mal wieder durch ein gefühltes Eigentor in Rückstand geraten.
Als dann wenig später ein einfacher langer Konterball auf Buddle gedroschen wurde, der einzige 6er Kramer wieder mal leicht überspielt wurde und auch Luthe wider zum falschen Zeitpunkt einen Ausflug wagte, schien das Spiel seine gewohnten Bahnen zu nehmen. Wieder war es der Amerikaner, der Luthe elegant überlupfte und früh die Weichen auf eine weitere VfL-Blamage in Oberbayern stellte (20.).

Auch wenn sich die Bochumer hinten die Dinger selbst reinmurmelten, war doch immer die ein oder andere mutmachende Mittelfeldkombination unübersehbar. Doch weder Azaouagh und schon gar nicht Freier nutzten ihre Chancen. Erst als Chong Tese aus knapp 20 Meter mit links abzog und sehenswert sein erstes Tor seit März erzielte, keimte wieder Hoffnung unter den zu lobenden mitgereisten Bochumer Fans auf!

Jubelnde Ingolstädter - eine gewohntes Bild....zunächst
Diese Hoffnung, nur mit einem Tor Rückstand in die Pause zu gehen machte der im ersten Abschnitt wie Wild verteidigende Bochumer Defensivverbund postwendend zu Nichte. Abermals wurde der 6er Kramer von seiner zentralen Position nach Außen gezogen um am linken Flügel mit Ostrzolek zuzustellen, was misslang, und die indisponierte Innenverteidung liess Andreas Buchner mutterseelenallein im 16m-Raum das dritte Tor erzielen.

Die Zweite Halbzeit jedoch wurde vom VfL in selten zuvor gesehener Art und Weise dominiert und schien alle Gegner des alten Trainer Funkels zu bestätigen. Defensiv gefestigter legte die Mannschaft die beste Halbzeit seit Jahren hin, dieses mal hätte sie Jens Todts Bezeichnung "Furios" alle male verdient gehabt!

Die Bochumer erzielten in dieser Hälfte Vier! Treffer - es hätten genauso gut acht sein können.
Wollte die erste gute Chance nach einer Ecke noch nicht sitzen - der Ex-Hoffenheimer und Aufstiegstorwart der TSG Ramazan Özcan parierte glänzend - war nach Chong Teses zweitem Treffer in min.61 wieder was drin in diesem Spiel! Kramer spielte den tödlichen Pass in die Schnittstelle der Abwehr, der nordkoreanische Japaner schob sicher ein.
"Auferstehung" im großen Stil - Chong Tese


Zehn Minuten später wurde dann "Edeljoker" Daniel Ginczek gebracht, der für den Ausgleichstreffer nach Zuspiels Teses zuständig war. 3-3! Als VfL-Fan war dieser Ausgleich ja schon das Höchste der Gefühle - doch damit hatte man die Rechnung ohne die neugewonnene Offensivmentaliät dieser Truppe gemacht.
Wieder war es Tese, der in den Strafraum eindrang, Gegenspieler Pisot wie seinen Lehrjungen aussahen liess, und seinen dritten Treffer markierte! Der Nordkoreaner ist wieder da! Ende August noch auf dem Sprung nach England trifft er nun endlich wieder für den VfL.

Die sichtlich geschockten und im zweiten Abschnitt heillos überforderten Ingolstädter schenkten dank Ballverlust Biliskovs in der Vorwärtsbewegung den Bochumern auch noch Treffer Nummer 5. Ginczek erobertere das neue Lieblingsspielzeug der VfL-Offensive und legte ideal auf Inui quer, der ebenfalls mal wieder treffen durfte.

Traf drei Mal - Chong Tese (m.Ginczek und Kopplin)

5 Tore, 3 Punkte - was will man mehr? Natürlich eine soliderere Defensive, in der Marcel Maltritz zweifelsohne gefehlt hatte und die Gewissheit, in der nächsten Halbzeitpause nicht schon wieder mögliche Punkterückstände auf Mannschaften wie Ingolstadt hochrechnen zu müssen!

Glück Auf!


FC Ingolstadt 04 - VfL Bochum 1848   3:5 (3:1)

1-0 Buddle 9.
2-0 Buddle 20.
2-1 Tese 37.
3-1 Buchner 43.
3-2 Tese 62.
3-3 Ginczek 79.
3-4 Tese 87.
3-5 Inui 90.


Luthe - Kopplin, Johansson, Acquistapace, Ostrzolek - Kramer - Freier, Azaouagh(70.Ginczek) - Federico - Inui(90.Aydin), Tese(88.Dabrowski)


Torschüsse: 15 - 22
Ballbesitz(%): 44 - 56
Zweikämpfe(%): 51 - 49
Ecken: 3 - 6
Fouls: 13 - 16
Abseits: 2 - 8
Laufleistung(km): 113.26 - 113.69

Meiste Torschüsse: Tese, 6
Meiste Ballkontakte: Kramer, 82
Meiste Fehlpässe: Johansson, Kopplin, Inui, jew. 8!


Zuschauer: 6.008



+++Top-Facts+++


- 5 Tore erzielte der VfL zuletzt am 4.11.07 - beim 5-3 gegen den VfL Wolfsburg
- 4 Tore in einer Halbzeit gab's ebenfalls zuletzt beim 5-3 gegen Wolfsburg. Damals führte der VfL durch Tore von Sestak(2), Maltritz und Danny Fuchs zur Halbzeit mit 4-0!
- Chong Tese erzielte 4 der 6 Bochumer Tore in den mittlerweile 3 Spielen gegen "Kultgegner" Ingolstadt


+++Top-Facts+++


Machte den Jungs Mut: Coach Bergmann