Sonntag, 10. März 2013

VfL spielt sich in die 3.Liga

Nein, auch wenn es in den letzten Wochen so scheinen mag, dieser Blog soll nicht nur nach Niederlagen mit harter Kritik am VfL Bochum aufwarten, doch lässt die kritische und mehr als ernste Gesamtsituation um das Weiterbestehen des VfL Bochum 1848 kein mögliches Aufatmen zu, auch nach zuletzt diversen nett anzusehenden Punkteteilungen der Mannschaft.

Heute, beim bislang dritten Auftritt im oberbayerischen Ingolstadt, verspielte der VfL mal wieder eine größere Chance, sich endlich freizuschwimmen aus der Gefahrenzone, die sportlich ernst, und wirtschaftlich höchst akut ist.
Ein Spiel unter guten äußeren Bedingungen gegen einen harmlosen, wenig bis kaum auf Attacke eingestellten Gegner, der fußballerisch akzeptabel, aber sicherlich nicht stärker als man selbst aufgestellt ist und zudem mit der Chance in die Partie gestartet, diesen wenig überzeugenden Gegner mit in den Abstiegssumpf ziehen zu können. Was mal wieder nicht passiert ist.

Der VfL liess an diesem Sonntagmittag in Ingolstadt alle Tugenden vermissen, die es benötigt, im Tabellenkeller ein Spiel zu gewinnen. Es fehlte jene Entschlossenheit, vorne einmal ein Tor erzwingen zu wollen, zudem jene Konzentration, die in den letzten Auswärtsspielen zumindest in der Abwehr die Null ermöglichte: Der Siegtreffer Caiubys beispielsweise, war für die Mannschaft des VfL auch kein vollkommen neues Erlebnis: Dennoch wurde einer unserer derzeitigen Angst-Gegenspieler beim Torschuss allein gelassen.

In der Offensive waren halbherzige Bälle in die Spitze die Folge, unzählige gechipte Bälle auf die sich nicht durchsetzenden Angreifer das gewohnte Bild. Obwohl die Mannschaft das Potential besitzt, fußballerisch Akzente zu setzen und sich Tore zu erspielen, konnte man über 90 Minuten keine durchdachten Angriffsaktionen erkennen. Es blieb bei bloßem Stückwerk.

Stückwerk, das der VfL über die komplette Saison anbietet und den Verein an den Rande des Abgrunds befördert hat. Wie ein roter Faden zieht sich eine extreme Harmlosigkeit im Offensivspiel der ersten Halbzeiten, in der man meistens den Gegner "im Griff hat", wohl aber nicht entscheidend zupacken kann/will, um ein Zweitligaspiel auch bereits einmal zu Beginn für sich positiv zu beeinflussen.
Die Warnung, die Coach Karsten Neitzel, der die Mannschaft zwischen den 16ern zweifelsohne geformt hat, im Angriffs-und Abwehrdrittel aber weiterhin mit mangelnder Klasse bzw. gewohnten Aussetzer zu kämpfen hat, vor der Partie aussprach, spiegelt die Situation der Mannschaft wieder: Nach einer guten Trainingswoche folgten oft zu blutleere und durchschlagsarme Meisterschaftsspiele. Woran das liegen mag muss in den kommenden Wochen erörtert werden, will man zumindest Tabellenplatz 15 verteidigen.

Der VfL, der bereits die vorangegangenen Partien gegen Duisburg und Kaiserslautern trotz großem Chancenplus nicht für sich entscheiden konnte, trifft nun in den kommenden beiden Zweitligapartien auf die kommenden Bundesligisten Eintracht Braunschweig und Hertha BSC Berlin. So leicht, wie in Ingolstadt, liegen in diesen Partien die Punkte nicht auf der Straße. Und dennoch muss und wird sich der VfL von einer lebendigeren Seite zeigen, geht es wieder gegen große Namen bzw. in ein großes Stadion. Ob am Ende aus diesen Spielen überlebenswichtige Punkte herausspringen werden steht in den Sternen, ein Abrutschen auf den Relegationsplatz vor der Partie gegen den mittlerweile wieder über Bochum stendenen FC Erzgebirge Aue droht trotz der ach so "positiven Rückrunde" (Anmerkung: im Jahr 2013 erreichte der VfL lediglich einen einzigen Zittersieg gegen 1860 München).

Die Mannschaft, die, das ist klar, im nächsten Jahr ligenunabhängig ein völlig anderes Gesicht bekommen wird, scheint derzeit Gefahr zu laufen, sich in die dritte Liga zu spielen. Und das ist im Abstiegskampf, schon vielen Mannschaften zuvor "gelungen".


Glück Auf!


FC Ingolstadt 04 - VfL Bochum 1848   2:1 (0:0)

1-0 Groß
1-1 Goretzka
2-1 Caiuby


Luthe - Rothenbach(Iashvili), Maltritz, Eyjolfsson(46.Acquistapace), Lumb - Goretzka, Kramer - Rzatkowski, Tasaka - Toski(Dedic), Scheidhauer

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