Montag, 11. Juni 2012

Bochum verliert Vogt an Augsburg

Die Befürchtungen haben sich bestätigt: Der erste Transfer-Schock des Sommers hat Bochum erreicht. Kevin Vogt(20) verlässt sehr überraschend seinen Heimatklub und unterschreibt für drei Jahre beim Ex-Aufstiegskonkurrenten FC Augsburg. Die Ablösesumme, kein unentscheidendes Argument derzeit für den VfL, beträgt ca. 600.000€.

Vogt im Duell mit Sankoh beim 1-0 Sieg in Augsburg (Jan'11)
Kevin Vogt spielte seit 2004 für den VfL und erhielt Ende 2008 seinen ersten Profivertrag. Im April 2009 folgte sein Bundesligadebut beim 0:2 gegen Borussia Dortmund. Nach dem Ingolstadt-Desaster im Herbst 2010 zählte Vogt fortan zur Stammformation der Mannschaft. Wie so oft in seiner noch jungen Laufbahn wurde er im Mai 2011 wieder durch eine Knieverletzung zurückgeworfen, sodass er die Relegationsspiele gegen Borussia Mönchengladbach verpasste. Nach einer mehr als durchwachsenen und abermals nicht verletzungsfreien letzten Spielzeit hatte er dennoch aufgrund zweier wichtiger Tore an Spieltag 31 und 32 entscheidenden Anteil am Klassenerhalt. Trotz seiner erst 20 Jahre absolvierte Vogt bereits 38 Pflichtspiele für den VfL Bochum und erzielte dabei zwei Tore. Schon mit 19 war er fester Bestandteil der deutschen U-21 Nationalmannschaft und trug bislang fünf mal den Adler auf der Brust.

Vogts Abgang wirft Fragen auf: Die Bochumer lassen ein hoffnungsvolles Talent, das erst kürzlich von Leon Goretzka als Aushängeschild der eigenen Nachwuchsabteilung abgelöst wurde, an einen Klub, der erst sein zweites Jahr in der Fußball Bundesliga spielen wird, ziehen. Nach Matthias Ostrzolek bereits der zweite Bochumer Junge, der den Weg in die 1.Bundesliga über Augsburg sucht. Bei seiner letzten Vertragsverlängerung im März 2011, als man in Bochum stark auf die 1.Bundesliga schielte, spielte Vogt noch "eine wichtige Rolle in unseren Zukunftsplanungen"(T.Ernst) und für Vogt war die Vertragsverlängerung "eine Herzensangelegenheit".

Der VfL Bochum steckt in der Zwickmühle: Will man sein Jugendkonzept und den eingeschlagenen Weg verteidigen, dürfen fortan keine dieser mehr als fragwürdigen Wechsel Tagesordnung sein. Ob Jahreshauptversammlung, Mitgliederforum etc - überall ist das Thema eigener Nachwuchs + Einbindung von Spielern wie Vogt und Ostrzolek bewusst vom VfL angesprochen worden, um diese Aussagen einige Monate später mit Füßen zu treten.

Zwei gingen, einer kommt zurück: "Bochumer Zukunft" Ostrzolek, Vogt, Rzatkowski
Ein Konzept ist so jedenfalls nicht vertretbar, wenn nach Ostrzolek, Kopplin, Vogt und Kefkir vier junge Spieler, größtenteils über viele Jahre im Verein, genau zu dem Zeitpunkt, wenn sie für den Profibereich interessant werden, abgegeben, und zugleich um Dekaden ältere Fußballer wie Iashvili oder Rothenbach verpflichtet werden.

Nicht dass bei der nächsten Jahreshauptversammlung anstatt auf die Vielzahl der Bochumer U-21 Nationalspieler, sondern auf die Masse an Bundesligaspielen Dabrowski, Freiers, Maltritz' und Iashvilis hingewiesen wird...


Glück Auf!




Zitat des Tages:

"Langfristig ergibt sich natürlich eine Baustelle im zentralen Mittelfeld. Man hat da diese Saison eine ziemlich freakige Mischung aus einem Leihspieler in der letzten Saison, einem halbausgemusterten Opa, einem Halbinvaliden und einem Minderjährigen." (User "Bochum" aus dem VfL4u-Forum)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen