Der VfL agierte wieder etwas verändert - die Stammformation ist immer noch in der Findungsphase - diesmal mit einer Mittelfeldraute, an deren Spitze erstmals Leon Goretzka den "Spielmacher" gab. Links hinten feierte der technisch beschlagene Mounir Chaftar sein Startelfdebut.
Die Bochumer kontrollierten in der Anfangsphase den Ball, ohne jedoch überraschende Spielzüge nach vorne zustande zu bringen. Das doch recht behäbige Spiel in die Breite verhinderte ein schnelles Spiel in die Tiefe. So sahen die gut 5.000 Zuschauer ein chancenarmes Spiel zwischen ideenlosen Bochumern und arg limitierten Regensburgern. Einzig Marcel Maltritz brachte mit unsauberen Abspielen das eigene Tor in Gefahr, der Regensburger Angriff in Person von Sembolo vergab aber die einzige Chance kurz vor der Halbzeit kläglich (42.).
Wenngleich unverändert aus der Kabine gekommen, zeigte der VfL in der zweiten Halbzeit gegen etwas offensiver agierende Oberpfälzer ein besseres Spiel, gewann mehr Zweikämpfe im Mittelfeld und spielte zielstrebiger nach vorne. Besonders Christoph Kramer, der heimliche Chef des Teams, konnte seine enorme Zweikampfpräsenz besser ins Spiel bringen und gewann etliche Bälle im Zentrum. So kam der VfL vermehrt zu Halbchancen, Stoßstürmer Zlatko Dedic blieb aber weiter harm- und glücklos. Es dauerte bis zur 60.Minute, ehe der VfL eine kleine Drangphase starten konnte, Rzatkowski (62.) per Kopf und Goretzka (63.) vergaben beste Einschussgelegenheiten.
Doch kurze Zeit später setzte Jahn-Kapitän Laurito einen Kopfball nach einer Ecke knapp neben den Bochumer Kasten. Die Bochumer Abwehr, bis dahin besonders in Form von Lukas Sinkiewicz abgeklärt, offenbarte abermals Schwächen beim Defensivkopfball.
Erlöste die VfL-Fans: Kevin Scheidhauer |
Die Erleichterung bei den knapp 300 Bochumer Fans war spürbar, Torwart Luthe musste zwar noch einmal eingreifen, doch der Sieg war gesichert. In der Nachspielzeit holte sich Jahn-Verteidiger Ziereis noch eine Rote Karte ab. Das Nachtreten gegen Rzatkowski bedeutet für Ziereis vier Spiele Sperre.
Nach Länderspielpause kommen die Löwen
Der VfL hält nun in der Länderspielpause nach fünf Pflichtspielen bei sechs Punkten und dem Erreichen der Zweiten Pokalrunde. Auf der Habenseite stehen ein starkes Spiel gegen Dresden, ein Pflichtsieg in Regensburg sowie ein finanziell wichtiger Sieg beim starken Pokalgegner Heidenheim (Tabellenführer 3.Liga). Leider verlor man aufgrund schwacher Leistungen die Spiele in Paderborn und völlig unnötig zu Hause gegen Aalen. Es deutet sich wieder einmal an, dass in der Zweiten Liga einzig und allein die eigene Leistung über das Ergebnis entscheidet.
Mit Alexander Iashvili war ein Neuzugang die prägende Figur der Ersten Wochen. Iashvili zählte in allen Partien zu den besten Spielern der Mannschaft, erzielte jedoch noch kein Tor. Zlatko Dedic traf zwar in Heidenheim, blieb aber ansonsten blass. Im Angriff wartet man immer noch sehnlichst auf Mirkan Aydin. Doch auch Kevin Scheidhauer zeigt mit seinem Tor in Regensburg auf. Sorgenkind bleibt nach wie vor Flopeinkauf Nika Gelashvili.
Im Mittelfeld haben sich Christoph Kramer und Leon Goretzka längst einen Stammplatz erspielt. Der 17-jährige Goretzka wurde bereits auf vielen verschiedenen Positionen eingesetzt, was mit Sicherheit nicht ideal für den jüngsten Spieler der Liga sein kann. Dennoch überzeugt Goretzka durch Spielverständnis, Zweikampfstärke und Schnelligkeit.
Yusukue Tasaka konnte noch nicht ganz an Takashi Inuis Leistungen anknüpfen, spielt mittlerweile auf der rechten Seite im Mittelfeld, wird jedoch von Spiel zu Spiel stärker im Pass- und Kombinationsspiel.
M.Ortega |
Die dünn besetzte Abwehr, vielleicht das Sorgenkind, in der Marcel Maltritz und Lukas Sinkiewicz die Nase vor Holmar Eyjolfsson haben, bringt sich durch Eigenfehler immer wieder in Gefahr, konnte aber auch immerhin bereits zwei Spiele zu Null absolvieren. Carsten Rothenbach, der Rechtsverteidiger, bereitete bereits zwei Tore mustergültig vor, besticht aber nicht durch technische Fähigkeiten und kann in Sachen Einwürfen nicht mit seinem Vorgänger Kopplin konkurrieren.
Es bleibt abzuwarten, wie der VfL am 14.9. gegen die Löwen aus München auflaufen wird.
Hans-Peter Villis wohl neuer Aufsichtsratschef
H.-P. Villis |
Glück Auf.
SSV Jahn Regensburg - VfL Bochum 1848 0:1 (0:0)
0-1 Scheidhauer 82.
Luthe (C) - Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Chaftar - Kramer - Tasaka(77.Freier), Rzatkowski - Goretzka(86.Eyjolfsson) - Iashvili, Dedic(74.Scheidhauer)
Torschüsse: 10 - 11
Ballbesitz(%): 46 - 54
Zweikämpfe(%): 53 - 47
Ecken: 5 - 3
Fouls: 17 - 15
Abseits: 0 - 4
Laufleistung(km): ? - ?
Zuschauer: 5.912
Alter der Teams(Jahre): 25.3 - 26.6
Alter der Startelf VfL: 26.3
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