Dienstag, 11. September 2012

Marcel Koller: "Der Feinschliff ist erledigt"

Es ist in den letzten Jahren fast zur Gewohnheit geworden - ein Duell mit dem Lieblingsnachbarn Österreich. Seit 2008 spielte man bereits drei mal gegen einander, freilich gewann jedes mal Deutschland. Dass es heute, am 11.September 2012, dem Geburstag des Fußball-Kaisers Franz Beckenbauer, anders aussehen könnte, daran könnte auch ein ehemaliger Bochumer Trainer seinen Anteil haben.

Marcel Koller wurde vor einem knappen Jahr überraschend zum Österreichischen Teamchef berufen und hat dem lange Zeit vor sich hin vegetieren Verband Ruhe und Professionalität vermittelt. Trotz starkem Gegendwind aus den heimischen Lagern hat Marcel Koller in weniger als einem Jahr das Nationalteam soweit gebracht, dass es optimistisch in die Partie gegen Deutschland geht. Die Österreicher wollen dieses Spiel gewinnen!

Zunächst im Abseits, mittlerweile akzeptiert: Marcel Koller
Marcel Koller, in Bochum nach über vier Jahren nach schleichendem Abwärtstrend vom Hof gejagt, ist der erste Schweizer Nationaltrainer Österreichs. Er bracht zweifelsohne fachliche Kompetenzen in das Skifahrer-Land, das sich noch immer ihren 78er (Krankl, Prohaska, etc.)- und 98er (Vastic, Polster, Konsel)-Helden hingibt, seit Jahren schon kein Bein mehr auf internationalen Fußball-Boden gebracht hat und in der heimischen Liga nach den Launen eines Energy-Drink-Moguls dominiert wird.

Dass der österreichische Nachwuchs seit Jahren auf höchstem Niveau agiert wird dabei oft unter den Tisch gekehrt. Zu oft verschleuderten österrerichische Talente ihr Talent, weil sie in der heimischen Liga in Spielen gegen Mattersburg, Ried oder Kapfenberg nicht ausreichend gefordert wurden, oder viel zu früh den beliebten Weg nach Deutschland, Holland oder England suchten. Dass heutzutage die Deutsche Bundesliga voll von starken österreichischen Kickern ist, ist deshalb nur die logische Folge.

Duell auf Augenhöhe?
Marcel Kollers Aufgabe wird es nun sein, das definitiv vorhandene Potential zu bündeln. In den Testspielen gegen die Türkei oder Ukraine konnte man bereits eine neue Kompaktheit und Sicherheit im Offensivspiel erkennen. Katastrophale Aussetzer, die das österreichische Team in entscheidenden Qualifikationsspielen immer wieder böse zurück warfen (1-1 Farör '08, 0-2 Litauen '08, 0-2 Belgien '11, 0-2 Türkei '11) müssen der Vergangenheit angehören. Dann wird Österreich zumindest um den zweiten Tabellenplatz in dieser Qualifikationsrunde mitspielen.


Vorgestellt:

ÖFB-Team:

Christian Fuchs (unten links) holte Koller 2008 zum VfL
Herz des Teams ist der Münchener David Alaba. Alaba fehlt jedoch heute in der Partie gegen Deutschland. Neben Martin Harnik und Kapitän Christian Fuchs ist sicherlich Marko Arnautovic der auffälligste Spieler. Das Team, das sich heute gegen Deutschland versuchen wird, besteht ausschließlich aus Legionären. Nicht einmal ein Spieler des Dauermeisters Red Bull Salzburg schafft den Sprung in die A-Mannschaft. Als Einwechselspieler gelten Guido Burgstaller (Rapid) und Patrick Bürger (Mattersburg) als erste Kandidaten aus der heimischen Liga.


Aufstellung AUT:

Almer (Düsseldorf) - Garics (Bologna), Prödl (Werder), Pogatetz (Wolfsburg), Fuchs (Schalke) - Baumgartlinger (Mainz), Kavlak (Besiktas) - Arnautovic (Werder), Junuzovic (Werder), Ivanschitz (Mainz) - Harnik (Stuttgart)






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