Dienstag, 13. März 2012

Verbesserter VfL punktet in Paderborn - Hohe Auswärtshürde vor der Brust

Sören Brandy, bald Zebra, und "Zeitarbeiter" Faton Toski
In einem wenig ansehnlichen Zweitligaspiel konnte der VfL Bochum 1848 am vergangenen Freitag durch ein 0-0 Unentschieden einen Punkt vom Aufstiegsanwärter SC Paderborn 07 entführen. Der VfL zeigt sich mannschaftlich geschlossener als zuletzt und liess keine Paderborner Torchancen zu. Für einen Sieg reichte es dennoch nicht, da man im Torabschluss zu fahrig agierte und der nichtmal drittligataugliche Rasen in der Paderborner Fischdose sein übriges dazu beitrug.

Für die Bochumer, bei denen der zuletzt gesperrte Faton Toski als Linksverteidiger ins Team zurückkehrte, dieser jedoch lediglich durch unzählige Befreiungsschläge auf die Paderborner Sitzplatztribünen und ein unmotiviertes Handspiel, was ihm die nächste Sperre einbrachte, auffiel, war die unansehnliche Partie in Paderborn zweifelsfrei ein Fortschritt, geriet man doch zuletzt arg unter die Räder. Die Mannschaft zeigte defensiv eine größtenteils geschlossene Mannschaftsleistung, Kapitalaussetzer wie im Heimspiel gegen Dresden gab es zum Glück nicht zu betrachten. So durfte man am Ende mit dem Punkt bei einem biederen, in dieser Form keinesfalls aufstiegsreifen Gegner aus Ostwestfalen, zufrieden sein - wenngleich man im zweiten Spiel in Folge ohne Torerfolg blieb, trotz nominell abermals sehr offensiver Aufstellung.


Vor Duisburg, vor den ersten Transfergerüchten

Noch nicht verlängert: Johann Friedrich aka Giovanni Federico
Das Spiel in Paderborn war das 18. unter Trainer Andreas Bergmann. Im Vergleich zu dessen Debut im Hinspiel gegen Paderborn, als der VfL sang- und klanglos mit 0-4 unterlag und jegliche Zweitligatauglichkeit vermissen liess, sind Verbesserungen in der Mannschaft natürlich nicht zu übersehen. Damals stand man auf dem letzten Tabellenplatz, es ging ausschließlich ums überleben. Bergmanns Bilanz mit 27 Punkten aus 18 Spielen ist keineswegs grandios, angesichts der Umstände zu Beginn seiner Anstellung aber anständig und lobenswert. Das Abstiegsgespenst konnte früh aus dem Ruhrstadion verbannt werden und sollte auch nicht mehr zurückkehren - erst Recht nicht nach dem Auswärtsspiel beim MSV Duisburg. Die Fast-Holländer starteten ebenfalls mit weit höheren Ambitionen in die Spielzeit, war man doch im Mai noch im DFB-Pokalfinale in Berlin gestanden. Nach einem Zwischenhoch vor Weihnachten murksten sich die Zebras durch teils desaströse Auftritte im Februrar wieder Richtung Abstiegszone. Im Jahr 2012 wurde gerade mal ein einziger mickriger Zähler ergattert, mit nur 21 Punkten, zehn weniger als der VfL auf dem Konto stehen hat, steckt man mitten drin im Existenzkampf. Für Trainer Oliver Reck ist ein Sieg gegen Bochum Pflicht - um nicht doch noch (endlich) von seinen Aufgaben entlassen zu werden.
Es erwartet den VfL an der Wedau ein heißer Kampf, denn mit einer Niederlage müsste man an der Castroper definitiv das Saisonziel wieder auf Klassenerhalt polen. Doch dass es nicht dazu kommen muss haben die Spieler des VfL selbst in der Hand. Ein Remis würde das gröbste verhindern, ein Auswärtssieg dem VfL zumindest in Sachen Abstiegskampf aller Sorgen ledig machen und den MSV vor einen ganz ganz harten Frühling stellen.
Die Bochumer könnten am Sonntag nachmittag den MSV Duisburg seit dem letzten Abstieg 2010 zum vierten Mal im vierten Duell besiegen (1-0, 3-1, 2-1), das ist bislang nur gegen den FSV Frankfurt gelungen (1-0, 1-0, 1-0, 2-0).


Werden an der Wedau die fest eingeplanten Punkte 32, 33 und 34 eingefahren sollte auch der Blick auf die dritte aufeinanderfolgende Zweitligasaison gerichtet werden. Während noch längst nicht absehbar ist, wer die Liga nach oben und unten hin verlassen wird, geschweige denn wer sich aus der Bundesliga nächstes Jahr in die Zweite Liga hinzugesellen wird müssen, ist die Aufgabe für die Verantwortlichen des VfL längst klar: Man hat für die kommende Spielzeit eine homogenere, ausgewogenere, schnellere Mannschaft auf die Beine zu stellen, die trotz Etatkürzung in der Lage sein sollte, um den Aufstieg mitzuspielen.
Trotz vieler auslaufender Verträge auf Seiten des VfL keine leichte Aufgabe, hat man das Hauptargument für Wechsel ins RewirpowerSTADION, das Prilvileg Bundesliga zu spielen, längst verloren.

Mit dem Gerücht des Interesses an dem ablösefreien Florian Klein/Austria Wien keimt aber zumindest etwas Hoffnung auf, dass man dieses Mal beim VfL ein etwas glücklicheres Händchen haben könnte als in den letzten Jahren.



SC Paderborn 07 - VfL Bochum 1848   0:0


Luthe - Kopplin, Maltritz, Acqusitapace(86.Eyjolfsson), Toski - Kramer - Azaouagh(70.Freier), Dabrowski(81.Ginczek) - Federico - Gelashvili, Inui


Torschüsse: 11 - 11
Ballbesitz(%): 51 - 49
Zweikämpfe(%): 48 - 52
Ecken: 6 - 4
Fouls: 19 - 22
Abseits: 1 - 6
Laufleistung(km): 102.92 - 105.65

Alter der Teams(Jahre): 26.7 - 26.5


Am Gründonnerstag 2011 verspielten Zlatko Dedic und Co. mit einem 0-0 in Paderborn wohl den direkten Aufstieg

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