Freitag, 23. März 2012

Bochum verdaddelt Sieg in Duisburg und verliert Azaouagh - Heute Dreier gegen Ingolstadt Pflicht

Der VfL Bochum hat es mal wieder geschafft, einen vor dem Spiel bereits toten, während des Spiels noch "toteren" Gegner so aufzubauen, dass dieser am Ende des Spiels den ersten Sieg seit einem Vierteljahr einfuhr und wieder auf bessere Tage hofft. Eine nette Geste der braven Bochumer, die so oft schon, auch direkte Konkurrenten um diverse Saisonziele, auf diese Weise aufgebaut haben.

Bei der 1:2 (1:1) Niederlage an der Wedau traf der VfL auf einen ausschließlich planlos über den Platz holzenden MSV Duisburg, dem man den Tabellenplatz ansah und es wenig überraschte, dass diese Truppe, die in anderer Zusammenstellung im Mai noch das Pokalfinale erreicht hat, im Jahr 2012 erst ein dürftiges Remis zustande brachte.

Und trotz der frühen Führung des VfL, Azaouagh setzte einem bereits verlorenem Ball gut nach und steckte auf Inui durch, der den Ball souverän am Torwart vorbeilegte, war abzusehen, dass sich dieses Spiel nur in zwei Richtungen wird entwickeln können. Entweder bricht Duisburg ein und wird in deren "Sturmlauf" durch zwei, drei Kontertore bestraft und 3-0 abgefiselt, oder der VfL bringt es mal wieder auf die Reihe, einem absolut verunsicherten und schwachen Gegner innerhalb kürzester Zeit auf die Beine zu helfen.
Letzteres trat ein.

Agierte einmal mehr unglücklich: N.Gelashvili
Nur sechs Minuten nach der Führung vollendete Nika Gelashvili eine erbärmlich getretene Gjasula-Ecke in ungewohnter Torjäger-Manier zum Ausgleich ins eigene Tor. Diese Bogenlampe, sicherlich in Arnd Zeiglers Fußballsendung "Kacktor-des-Monats"-würdig, passt nur zu gut ins derzeitige Bochumer Gesamtbild. Man haut sich seit Wochen die Dinger praktisch selbst rein. Nur zu sinnbildlich, dass das Eigentor des ansonsten absolut harmlos agierenden Georgiers schon das zweite spektakuläre Eigentor des VfLs innerhalb weniger Wochen war.

Und dennoch waren die Duisburger derart schwach, dass der VfL das Spiel vor der Halbzeit hätte locker zu seinen Gunsten entscheiden können. Zwischen Minute 30 und 45 spielte der VfL nämlich ansehnlichen Offensivfußball, und kam zu einigen Chancen - genutzt wurde freilich keine.

Gute Besserung Mimoun Azaouagh
Der letztliche Knackpunkt des Spiels war die Verletzung Mimoun Azaouaghs. Der Frankfurter, bis dahin bester Bochumer Feldspieler, verletzte sich nach einem Knochenbrecherpass von Freier höchst unglücklich und schwerst im Gesicht. Azaouagh blieb einige Minuten bewusstlos am Boden liegen, erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und einen Kieferbruch. Die Saison ist für den Mittelfeldspieler beendet.

Danach war der Schwung auf Bochumer Seite komplett raus, die Stellungsfehler indes häuften sich und das über das ganze Spiel bemängelte passive Zweikampfverhalten ermöglichte den Zebras sogar noch den Sieg, als ein längst zu klären gewesener Ball nochmal zum MSV gelangte, und der leicht im Abseits stehende Maurice Exslager trotz Bochumer Begleitschutz relativ freistehend aus 18m zum Siegtreffer einschießen konnte.



Der Blick geht nach unten


Durch die Niederlage in Duisburg bleibt der VfL bei mageren 31 Punkten stehen - man hat zehn Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16 und Ex-Trainer Friedhelm Funkel. Natürlich darf an der Castroper Straße deshalb noch keine Panik ausbrechen, aber die Tendez zeigt klar nach unten. Zudem bricht mit Mimoun Azaouagh der nächste wichtige Stammspieler aus der Mannschaft und wird in dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden können.
Leicht wird es daher nicht, mit einem positiven Gefühl aus der Saison zu gehen. Um die Spannung aber hochzuhalten wurde von den Verantwortlichen wieder vermehrt der Aspekt der TV-Gelder ins Spiel gebracht. Der VfL ist in der Rangliste der TV-Gelder, die sich aus den zurückliegenden vier Spielzeiten berechnet, bereits vom FC St.Pauli überholt wurden - nun heißt es mit etwas Glück und dem neunten Tabellenplatz am Saisonende zumindest die Spvgg Greuther Fürth noch hinter sich zu lassen - es geht um eine halbe Million Euro.

Zuerst aber kommt am heutigen Freitag der FC Ingolstadt ins rewirpowerSTADION. Die Oberbayern haben sich unter Trainer Oral stabilisiert und sich im Winter soweit verstärkt, dass sie wohl dem Abstiegssumpf entfliehen können. Trotz allem muss der VfL diese Partie gewinnen, um endgültig Planungssicherheit für die kommende Saison zu besitzen. Zudem haben die Duelle gegen Ingolstadt schon ein klein wenig "Kultcharakter", gab es doch in den ersten drei Aufeinandertreffen nach zwei bösen VfL-Schlappen im Oktober den kuriosen 5:3-Auswärtssieg. Wiederholung gerne erwünscht.


MSV Duisburg - VfL Bochum 1848   2:1 (1:1)

0-1 Inui 20.
1-1 Gelashvili ET 26.
2-1 Exslager 78.


Luthe - Freier, Maltritz, Acquistapace, Kopplin - Kramer - Azaouagh(61.Eyjolfsson), Dabrowski(83.Berger) - Federico - Gelashvili(76.Ginczek), Inui


Traf in Ingolstadt dreifach: Der jetzt-Kölner Chong Tese

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