Donnerstag, 4. Oktober 2012

Sieglose englische Woche: Brügmann rettet zumindest Remis gegen Ingolstadt


Dem VfL Bochum gelang im Revier-Derby beim MSV Duisburg kein Tor. So mussten sich die nicht ganz so dominant wie gegen 1860 München, aber recht struktuiert auftretenden Bochumer mit einem Punkt begnügen. Das 0:0 hingegen war bis dahin der erste Punkt für den MSV im sechsten Saisonspiel.


Positiv ist die Tatsache, dass sich das allgemeine Abwehrverhalten in den letzten Wochen deutlich verbessert hat. Nach der 0-4 Klatsche in Paderborn, in der den Bochumern jegliches sinnvolle Defensivverhalten abzusprechen war, konnte sich die Defensive immens verbessern. Es folgten der zu Null Erfolg im Pokal, das unglückliche da sehr kuriose Gegentor kurz vor Schluss bei der Heimniederlage gegen Aalen, sowie zuletzt drei zu Null Spiele in Serie (Regensburg, München, Duisburg). Drei Spiele am Stück, bis zum Spiel gegen den FCK, ohne Gegentor gelang dem VfL seit sechs! Jahren nicht mehr.

Und es ist ja keineswegs so, dass man mit der derzeitigen Spielweise nur darauf aus ist, den eigenen Kasten sauber zu halten um halbwegs über die Runden zu kommen. Nein: Der VfL spielt durchaus gefällig nach vorne, auch in Duisburg hatten sich die Fans des VfL mehrfach zum Torjubel bereit gemacht. Doch weder Tasaka, noch Sorgenkind Dedic, als auch Iashvili und Rzatkowski brachten es fertig, teilweise freistehend aus besten Positionen den Ball ins Tor zu befördern. Auch die Standardsituationen, die im ersten Saisonspiel gegen Dresden noch für zwei Tore gut waren, funktionieren nicht.

So kann es für den VfL Bochum, der sich durchaus verbessert hat in den letzten Monaten, wohl noch ein teures Problem werden, dass man derzeit keinen Spieler im Team hat, der in der Lage ist, den Ball ins Tor zu schießen. War der VfL in der Vergangenheit immer ein Nest für Klasse Torjäger, war es Uwe Leifeld, Stefan Kuntz oder Uwe Wegmann, in jüngerer Vergangenheit noch Thomas Christiansen, Vahid Hashemian oder Theofanis Gekas, so fehlt dem VfL schon seit ein paar Jahren ein echter "Knipser". Zlatko Dedic war so jemand, aber wohl nur in Dresden. In Bochum schließt er leider an die mageren Trefferquoten seiner ersten beiden Jahre VfL an - obwohl er dieses mal die volle Wertschätzung des Trainers erfährt. Auch Alexander Iashvili, dessen fußballerischen Fähigkeiten oft genug hervorgehoben worden sind, ist kein Torjäger - doch auch er hat in Karlsruhe noch im Vorjahr acht Tore erzielt.

Umkämpft - aber Torlos: Das Duell bei den Zebras
Somit heißt es beim VfL weiter warten auf die Genesung Mirkan Aydins, der zweifelsohne ein Top-Stürmer ist, aber eben noch längst nicht einsatzfähig. Aydin, der auch im Mittelfeld schon bewiesen hat, welche fußballerische Klasse er mitbringt, besitzt auf jeden Fall die Fähigkeit, als Zielspieler neben Iashvili für jede Menge VfL-Tore zu sorgen - nur wann?


Bis dahin wird man es weiter mit Zlatko Dedic versuchen müssen - ja auch Nika Gelashvili ist plötzlich wieder in der Verlosung, konnte er zumindest in Duisburg eine halbe Stunde lang seine Springstärke unter Beweis stellen. Fußballerisch jedoch beißt es bei dem glücklosen Georgier aber dann auch schon wieder aus.


Den tick reifer: Der FCK um Mimoun Azaouagh
Wie sich auch im Spiel gegen den Klassenprimus, beziehungsweise Aufstiegsfavoriten Nr.1, den FCK aus der Westpfalz zeigte. Dedic erhielt auch hier den Vorzug vor seinen Konkurrenten, konnte aber bei der knappen aber verdienten 1:2 (0:1) Niederlage wieder wenig Akzente setzen. Lediglich kurz nach der Pause setzte er sich geschickt durch und wurde von FCK-Eigengewächs Dominique Heintz im Strafraum Elfmeterreif gefoult. Ein Elfmeterpfiff mit anschließendem Ausgleich hätte den an diesem Abend motiviert, aber zum Teil nicht zielstrebend genug auftretenden VfL gut getan, für die Niederlage war aber nicht die Fehlentscheidung des Schiedsrichters, sondern das Defensivverhalten bei den beiden zu Gegentoren führenden Flanken verantwortlich, bei denen auch Stammkeeper Luthe nicht die beste Figur machte.


Dritte Chance gegen Ingolstadt


Allein, Allein: Torschütze Caiuby (Ex-VW, jetzt Audi)
So sollte am Ende der englischen Woche, dem dritten Spiel innerhalb von acht Tagen, der erste Sieg herausspringen. Angstgegner Ingolstadt kam mit all seinen acht Fans* ins Ruhrstadion und ging wie gewohnt durch Caiuby früh in Führung (8.). Florian Brügmann, erstmals als Rechtsverteidiger eingesetzt, machte einen groben Stellungsfehler und liess Caiuby unbedrängt im Rücken ziehen. Es sollte zum Glück der einzige haarsträubende Abwehrfehler des VfL sein, der gegen einen unglaublich schwachen und passiven Gegner die Partie klar hätte gewinnen müssen, aber erneut an seiner mangelnden Chanenauswertung scheiterte. Trainer Bergmann gab erstmals Kevin Scheidhauer die Chance von Beginn an, doch auch der gebürtige Niederbayer konnte die Stürmerposition nicht entsprechend ausfüllen. Dafür hatte Sturmpartner Alexander Iashvili, dessen fußballerische Fähigkeiten das Nonplusultra der Zweiten Liga darstellen, in beiden Halbzeiten Chancen zu Toren, doch stark Iashvili am Ball ist, so schwach ist er (bislang) vorm Tor. Noch immer wartet der Instinktfußballer aus Georgien auf seinen ersten Pflichtspieltreffer in blau-weiß.
So dauerte es viel zu lange, bis der VfL, in der zweiten Halbzeit verbessert, zum verdienten Ausgleich kam. Leon Goretzka war Mitte zweiter Halbzeit nahe dran, sein Freistoß traf nur den Pfosten. Auch der einwechselte Zlatko Dedic verfehlte das Tor nach einem schönen Fernschuss nur knapp, ehe Florian Brügmann, der dem VfL früh in der Partie das Leben durch seinen Aussetzer schwer machte, nach Flanke von dem wieder fitten Michael Delura und glücklicher Weiterleitung von Nika Gelashvili technisch elegant zum verdienten Ausgleich einschob.
In der 95. Minute hatten die Bochumer noch einen Freistoß zu überleben, der Ex-VfLer Matip traf glücklicherweise nur den Pfosten.



Ab nach Braunschweig

Schon am Samstagmittag tritt der VfL zu seinem nächsten schweren Spiel an, diesmal geht's zum Tabellenführer nach Braunschweig. Braunschweig sammelte bereits 20! Punkte, und gewann all seine vier Heimspiele. Dennoch wird der VfL die Chance bekommen, die Partie für sich zu entscheiden - vorausgesetzt die Chancenverwertung wird verbessert und die zuletzt solide Abwehr vermeidet Aussetzer wie zuletzt gegen Ingolstadt.


Glück Auf!







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Geburtstagsparty beim VfL:

Am Dienstag wurde Marcel Maltritz 34 Jahre alt (Unser Ex-Kapitän ist damit genau einen Tag älter als Claudio Pizarro). Giovanni Federico feierte am 4.10. seinen 32.Geburstag und Zlatko Dedic wird am Freitag, 5.10., 28 Jahre alt.

Happy Birthday!

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Torschütze Florian Brügmann

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