Samstag, 21. September 2013

So ist Fußball

Wo wird die Reise hingehen für den VfL Bochum in der noch so ausgeglichenen, aber gar nicht mehr so jungen Zweitligasaison 2013/14? Nach zwei aufeinanderfolgenden Siegen gegen Paderborn und Fürth mit dem damit verbundenen Sprung auf Rang 4 in der Tabelle - was dem ein oder anderen Printmedium schon wieder zu Aufstiegs-Träumereien ermutigte - setzte es nun in einem aus Bochumer Sicht gut geführten Spiel gegen Underdog VfR Aalen eine Niederlage.

Auch aufgrund der Gefahr hin, nach zwei Siegen am Stück, was aus Bochumer Sicht in den vergangenen Jahren schon zur absoluten Seltenheit mutierte, gedanklich vom harten Zweitligaboden abzuheben, setzte dieser Blog mit Nachberichterstattungen der beiden vorangegangenen Partien aus - um rechtzeitig nach dieser höchst ungerechten und unglücklichen Niederlage gegen Aalen wieder mit einem Situationsbericht einzusteigen.

Jungs können kicken

Zugegeben, dies ist kein ganz neue Erkenntnis, verfügt der VfL Bochum in dieser Saison über eine Mannschaft, die für die zweite Liga außergewöhnlich viele gute Fußballer in ihren Reihen hat. Fußballerisch befinden sich die meisten Spieler auf einem hohen Niveau, von den Verletzten potentiellen Stammkräften um Bastians oder Tiffert ganz zu Schweigen. Das ist sicherlich der größte Unterschied zur Vorsaison, als man nur in ganz wenigen Spielen eine schlagkräftige Truppe aufbieten konnte, da es zu wenige Spieler im Kader gab, die verletzungsbedingte Ausfälle von Stammkräften der Spielklasse entsprechend hätten kompensieren können. Aus dem Spiel heraus, kann die Mannschaft jederzeit ihre Konkurrenten unter Druck setzen. Genau wie aus dem ruhenden Ball, sicherlich einer neuen Stärke des VfL unter Peter Neururer.


Mangelnde Reife Grund für verlorene Punkte?

In Fürth spielte der VfL eine grundsolide, hochkonzentrierte, praktisch fehlerfreie Partie. Natürlich wurde man vom Gegner Fürth nicht sonderlich gefordert, doch das wurde die Mannschaft auch gegen Paderborn und Aalen nicht, praktisch gegen bislang keinen Gegner. Doch sowohl gegen Paderborn als auch gegen Aalen schafften es die Bochumer nicht, ihren "Matchplan" durchzuziehen, brachten sich selbst in Schwierigkeiten, die gegen Paderborn noch korrigiert, gegen Aalen aber für die erste Heimniederlage verantwortlich waren. Paderborn, spielerisch arg limitiert, kam die ersten 44 Minuten kein einziges Mal vors Bochumer Tor, um dann zur Halbzeit mit 2:0 zu führen. Ein unnötiger Elfmeter und eine nicht verteidigte Ecke waren die Auslöser. Gegen Aalen war es Startelfdebütant Zahirovic, der in der zweiten Minute einen Rückpass schlampig in den Lauf der Aalener spielte, den dann Lechleiter locker verwandelte. Diese Aussetzer, in diese Reihe sind auch das Gegentor in Düsseldorf und die beiden Kontertore gegen St.Pauli zu setzen, komplizieren die an sich gute Spielanlage des VfL und kosteten jetzt gegen Aalen wertvolle Punkte. Das Spiel gegen Paderborn konnte ja in der zweiten Halbzeit nach atemberaubender Aufholjagd noch mit 4:2 gewonnen werden. Doch woran liegt es, dass, obwohl die Mannschaft um einiges besser auftritt als in der Vergangenheit, immer noch altbekannte krasse, in dieser Form in der Liga selten vergleichbare, Fehler in ihr Spiel einbaut?
Andreas Luthe hinter der Abwehr spielt bislang eine tadellose Saison, war bei jedem Gegentor schuld- und machtlos, er musste gegen Aalen nicht zum ersten Mal in dieser Saison den Ball aus dem Tor holen, um diesen erstmals zu berühren. Der Innenverteidigung um den soliden Marcel Maltritz und Patrick Fabian ist neben Fabians oftmals etwas hüftsteifer Bewegungen höchstens vorzuwerfen, hin und wieder kalt aus dem Nichts heraus geprüft zu werden - was wieder an einem etwas zu löchrigen Mittelfeld liegen könnte, in dem aber der derzeit verletzte Florian Jungwirth und Danny Latza ein enormes Arbeitspensum abspulen.


Der Blick nach Vorne muss optimistisch sein

Blüht unter Neururer auf: Slawo Freier
Leider hat es der VfL mit dem 1:2 gegen Aalen verpasst, auf einen Aufstiegsplatz zu springen. Die Entwicklung der Mannschaft muss aber im Vordergrund stehen, schließlich ist der Aufstieg erst für 2015 das Ziel. Andererseits ist Spielern wie z.B. Slawo Freier der Wille anzumerken, der wohl seine letzte Saison spielt, unbedingt noch einmal Erfolg zu haben - Freier spielte zuletzt überragend, dribbelstark, aktiv wie in früheren Jahren, vielleicht erlebt Freier derzeit seine besten Spiele in seiner zweiten VfL-Karriere. Auch Mirkan Aydin scheint jetzt wieder auf dem Niveau anzukommen, aus dem ihn damals Gerald Asamaoah gegrätscht hat.
Die folgenden Zweitligapartien gegen Sandhausen, Ingolstadt und Aue könnten den VfL Punktgewinne ermöglichen - wenn man denn aus den eigenen Versäumnissen lernt und seine herausragenden Offensivmöglichkeiten wieder besser nutzt.


Glück Auf!






VfL Bochum - SC Paderborn   4:2  (0:2)
Siegtorschützen vs Paderborn: Malte und Patty

0-1 ten Vorde 44.

0-2 Bertels 45.+1
1-2 Aydin 46.
2-2 Fabian 71.
3-2 Ilsö 78.
4-2 Maltritz 84.

Ciwelongs 1-0 in Fürth

Greuther Fürth - VfL Bochum   0:2 (0:2)

0-1 Cwielong 3.
0-2 Tasaka 25.






Aydin's letztlich ungekrönter Ausgleich gegen Aalen
VfL Bochum - VfR Aalen   1:2 (1:1)

0-1 Lechleiter 3.
1-1 Aydin 13.
1-2 Valentini 70.



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