Montag, 2. April 2012

Nach Pleiten gegen Ingolstadt und Frankfurt droht dem VfL das große Zittern

Die seit Monaten wenn nicht Jahren leidgeprüften VfL-Fans sehnen sich seit Wochen dem nicht näher kommen wollenden Saisonende entgegen. Ähnlich wird es Trainer Andreas Bergmann ergehen, der seit Wochen kein Rezept mehr hat, den etlichen Nackenschlägen entgegenzuwirken, und den steilen Absturz nach dem Spiel in Fürth bislang nicht abfangen kann.
So schlittert man in Bochum immer mehr Richtung Gefahrenzone, ohne die noch wenigen, aber dringend notwendigen Punkten für den Klassenverbleib einzuspielen. Der schon länger trügerische 10.Tabellenplatz spiegelt das derzeitige Leistungsvermögen der Mannschaft (leider) nicht wieder, der Blick hat sich längst auf den Abstand zum Tabellen-16. gerichtet, dem kommenden Gegner, den KSC, der nur noch acht Punkte Rückstand auf den VfL aufweist.

Die Situation erinnert böse an den letzten Abstieg von vor zwei Jahren, als man ebenfalls zu einem gewissen Zeitpunkt relativ grundlos das Punktesammeln einstellte, aus den letzten zehn Saisonspielen lediglich einen einzigen! Punkt erspielte und einen komfortablen Vorsprung in selten zuvor dagewesener Art und Weise verspielte und am Ende abstieg. Wohlgemerkt aus Liga 1. Ein ähnliches Saisonende 2012 würde wohl das Ende des Vereins in seiner jetzigen Form darstellen.

Man dürfte gewarnt sein an der Castroper Straße - Chancen, die noch notwendigen drei bis vier Punkte einzufahren, um wenigstens die Klasse zu erhalten, bieten sich noch genügend. Doch stellen die Partien gegen den KSC und Alemannia Aachen, beide mit neuem Trainergespann ausgestattet, schon kleine Endspiele dar. Verloren werden dürfen diese Spiele nicht - sonst droht das große Zittern.


Überlegenheit gegen Ingolstadt wertlos

Caiuby nahm dem VfL die Aussicht auf Punkte
In diese jetzt mehr oder minder akute Lage gebracht hat den VfL auch die Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt. Das 0:1 kurz vor Schluss von Caiuby stellte das Spiel auf den Kopf, war aber an Naivität des VfL nicht zu überbieten. Slawo Freier vertändelte leichtfertig einen Konter, leitete dabei einen Ingolstädter Gegenzug ein, Maltritz leistete dem Torschützen Caiuby weit vom Strafraum entfernt Geleitschutz, verpasste das Foulspiel, Acquistapace rückte zu spät aus der Verteidigung  heraus, verzichtete ebenfalls auf die Gelbe Karte und liess so den lange mit dem Ball am Fuß laufenden Caiuby gar in den 16m-Raum einbiegen. Ergebnis bekannt.



Leichtes Spiel für Frankfurt

Am Freitag Abend in der Commerzbank-Arena zu Frankfurt lieferte der VfL wie erwartet brav die Punkte ab, die der einfallslos, aber effizient agierenden Frankfurter Eintracht das Tor zur Fußball-Bundesliga weit aufstoßen. Nachdem die Chancen zur eigenen Führung (z.B. Maltritz, 1.) nicht genutzt wurden, schenkte man in der Defensive wieder relativ einfach die Tore ab. Alle drei Gegentreffer waren Gastgeschenke und fielen nach dem selben Schema. Drei mal Flanke - Drei mal Tor. Einfacher hat es in dieser Saison den Frankfurtern, die trotz aller Dominanz in Liga 2 im nächsten Jahr wohl auch wieder ganz tief im Abstiegssumpf der Fußball Bundesliga stecken werden, wohl noch kein Gegner gemacht.
Beim ersten Gegentreffer hatte die Eintracht zunächst Pech, als Idrissou, der zur Halbzeit ausgewechselt werden musste, bis dahin aber der VfL-Defensive deren Schwächen gnadenlos aufgezeigt hatte, zunächste den Pfosten traf, VfL-Verteidiger Kopplin, der im Sommer wohl zurück in seine Heimat Berlin wechseln wird, den Ball aber nicht weit genug aus der Gefahrenzone gedroschen bekam, sodass Linksverteidiger Djaka mit maßgenauer Flanke den freistehenden Kittel bediente, der technisch fein auf des Torschützens' Kopf Idrissous weiterleitete.
Überragend: Erwin "Jimmy" Hoffer
Idrissou spielte vornehmlich Acquistapace schwindelig und konnte vom VfL zu keinem Zeitpunkt kontrolliert werden. Anders noch in der Relegation, als der Kameruner noch für Mönchengladbach stürmte, und gegen Maltritz und Yahia keinen Stich machte. Erst als Trainer Favre in diesen Partien jeweils mitte Zweiter Halbzeit Igor de Camargo für den bulligen Idrissou brachte bekam der VfL in der Defensive Probleme und verpasste letztlich den Aufstieg.
Die weiteren Gegentore in Frankfurt waren mehr oder weniger Kopien des Ersten, Alex Meier erzielte sehenswert per Seitfallzieher das 2-0 nach Flanke des Ex-Rapidlers Jimmy Hoffer, mit 3-0 machte der Österreicher wieder nach Flanke Djakpas und wohlwollendem Abwehrverhaltens des VfL dann alles klar.

Eine Nummer zu groß für den VfL: Alex Meier und seine SGE
Der VfL hätte die Partie mit eigenen Torerfolgen durchaus spannender gestalten können, doch Inui (40.,Pfosten) und Ginczek Mitte der Zweiten Halbzeit vergaben beste Einschussmöglichkeiten. Die Eintracht schaltete im weiteren Verlauf des Spiels zurück, sodass es letztlich bei dem 3-0 Sieg der SGE blieb.



Dem VfL Bochum stehen nun unangenehme Wochen an. Der 9.Platz, der eventuell höhere Fernseheinnahmen ermöglichen würde, ist längst außer Reichweite. Der Überlebenskampf, dem man im Herbst enteilen konnte, hat wieder eingesetzt. Mindestens eine Partie müssen die Bochumer noch gewinnen - je früher desto besser für alle Beteiligte.
Auch für Sportvorstand Jens Todt, der hinter den Kulissen seit Wochen an einer "spannenden" neuen Mannschaft bastelt. Dass es auch ihm nicht möglich sein wird alle eklatanten Versäumnisse seine Vorgänger auszubessern ist abzusehen, dass er aber zumindest optimistisch an die Aufgabe herangeht zeigen die ersten Transfergerüchte. Nachdem der österreichische Nationalspieler Florian Klein seit längerem im Gespräch ist (Ihm liegt aber wohl eine lukrative Offerte aus Salzburg vor) betonte Todt nun, dass man vermehrt nach frischen Führungsspielern für die Mannschaft Ausschau hält. Der Siegburger Axel Bellinghausen soll wohl auch auf Todts Liste gestanden haben. Der Linksaußen entschied sich aber für Fortuna Düsseldorf, und wie schon Olivier Occean GEGEN den VfL. In diesen Tagen keine allzu überraschende Entscheidung...


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