Sonntag, 19. Mai 2013

Saison beendet - Klasse gehalten - Nach der Erleichterung folgt der Blick nach vorne

Aus.

Endlich.

Endlich hat diese Horror-Saison ein Ende gefunden. Die Klasse wurde ja bereits am letzten Wochenende in Frankfurt gehalten. Oder eigentlich schon bem Saisonhighlight, dem 2:1-Sieg gegen Köln acht Tage zuvor.


Ja, das Spiel gegen Köln, mittlerweile auch schon wieder 15 Tage alt, das war so ein Spiel, nachdem man sich in Bochum seit Jahren gesehnt hatte: Ein vollkommen ausverkauftes Bochumer Stadion, Stimmung wie in besten Zeiten, dazu noch ein Sieg gegen den in der Vergangenheit fast immer übermächtigen FC Köln. Dieser Tag war vielleicht der Lohn für monatelanges Leiden und etlichen Heimniederlagen. Nach diesem ersten Mai-Samstag erlebte die Euphorie, die Peter Neururer nach Bochum gebracht und dem Verein letztlich das Überleben gesichert hat, seinen absoluten Höhepunkt. Neururer hat den Verein mit einer Vier-Sieges-Serie vor dem Abgrund bewahrt, hat eine mit vielen Schwächen belegte Mannschaft endlich in die Spur gebracht, auch dazu, einmal am Stück zu punkten. Dass die beiden abschließenden Saisonspiele unglücklich verloren wurden ist natürlich ärgerlich, fiel aber durch das intensive Punkten nach Neururers Amtsantritt nicht mehr ins Gewicht. Auch die finale Pleite gegen Union Berlin änderte z.B. nichts mehr an einem besseren Abschneiden in der TV-Tabelle.

Es war zweifellos ein verrücktes Saisonfinish. Anfang April schien in Bochum alles zusammenbrechen. Innerhalb kürzester Zeit hat der Bochumer Aufsichtsrat mit der Installation Peter Neururers voll ins Schwarze getroffen. All das ist noch keine sechs Wochen her, doch die Intensivität dieser Zeit, auch verbunden mit der viel stärkeren Präsenz, die der VfL Bochum wieder in der bundesweiten Medienlandschaft einnimmt, lässt diese Saisonphase viel länger wirken. Was auch daran liegen mag, dass Peter Neururer ja keine neue Person in Bochum war, sondern allen bestens bekannt. Man fühlte sich wieder ein bisschen in die Vergangenheit, in bessere Zeiten zurückversetzt.

Erweckte den VfL wieder zum Leben: Peter Neuruer

Das Jahr in Bochum hat viele Opfer gefunden: Während Neururer in guter Laune und mit größtem Optimismus den Verein aus der Versenkung holte, waren seine Vorgänge Karsten Neitzel, Jens Todt und Andreas Bergmann allzuoft aufgrund von etlichen Misserfolgen deprimiert vom Platz gestrichen. Fazit nach Saisonende: Es hat einfach nicht gepasst. Die Verantwortlichen, allen voran Jens Todt, gerieten immer mehr in eine Negativspirale, aus der der Aufsichtsrat sie befreien musste. Auch die Trainer, Karsten Neitzel zeigte gewiss positive Ansätze, konnten der Mannschaft und dem Verein aber nie die Perspektiven aufzeigen, die es benötigt hätte, um gemeinsam eine erfolgreiche Saison spielen zu können. Deshalb musste der Aufstichtsrat Anfang April alles auf die Karte Neururer setzen, der auf diese Gelegenheit seit Jahren gewartet hatte und mit enormer Energie und Akribie das versuchte gut zu machen, was über Jahre hinweg versäumt bzw. kaputt gemacht worden ist. Peter Neururer war schon während seiner ersten Amtszeit ein Glücksfall für den Verein, doch war/kann er diesmal noch ein größerer sein/werden.

Kann werden? Wird! Auch wenn bis dato noch kein Vertrag unterzeichnet wurde: Peter Neururer wird auch in den kommenden beiden Spielzeiten Trainer des VfL Bochum sein. Neururer sprüht vor Angriffslust und Ideen, will dem VfL wieder ein Gesicht und Perspektiven geben. Und: Wer kann das besser als Peter Neururer? Wohl niemand.
Zudem gibt es auch niemand anderen. Die Position des Sportvorstands ist nach wie vor vakant, doch hinter den Kulissen hat Neururer bereits die Planung für die kommende Saison vorangetrieben. Wie in Bochum zumeist der Fall liegt dabei auch in diesem Sommer das Hauptaugenmerk auf der Kaderplanung, da den VfL wieder etliche Spieler verlassen werden/müssen.


Emotionaler Abschied Kramers


Damit wurde nach dem Abpfiff gegen Union Berlin begonnen: Die Spieler Zlatko Dedic, Philipp Heerwagen, Manuel Ortega, Alexander Iashvili, Marc Rzatkowski und leider auch Christoph Kramer wurden mit einem Bochumer Spezialtäten-Korb verabschiedet. Besonders der Abschied Kramers schmerzt: Der Leihspieler von Bayer Leverkusen hat bis zuletzt seine Verbundenheit mit dem VfL bekundet, sich letzten Endes aber der großen Karriereaussichten und des Vetos Bayer Leverkusens beugen müssen. Kramer wird entweder zum SC Freiburg weiterverliehen oder Kramer darf sogar den großen Schritt zu einem internationalen Top-Klub wagen: Benfica Lissabon und Inter Mailand wollen Kramer verpflichten. Gut möglich, dass ein Teamplayer wie Kramer, der gegen Union Berlin nochmal mit Einsatz und fußballerischer Leidenschaft brillierte, in einer Top-Mannschaft seine Stärken noch viel besser zur Geltung bringen kann. Und nach Bochum darf er auch gerne wieder heimkommen! Wenngleich das wohl erst in gut zehn Jahren passieren könnte...

Emotionaler Abschied - aber er konnte nicht bleiben: Christoph "Zinedine" Kramer

Viele offene Fragen also beim VfL Bochum und keine Zeit sich nach der Anspannung der vergangenen Monate entspannt zurückzulehnen. Sehr viele Entscheidungen müssen in den kommenden Tagen/Wochen an der Castroper Straße getroffen werden, die Hoffnung, dass man dabei glücklicher agiert als in den vergangenen Jahren ist auch durch Neururer gegeben. Die Fans jedenfalls, hat der Verein wieder auf seine Seite gezogen. Und wie schön wäre es denn, wenn ein neuer VfL mit Trainer Peter Neururer ab Juli vor ähnlich großem Publikum wie zuletzt wieder genau so erfrischend aufspielt wie bei diesem so umjubelten Sieg gegen den 1.FC Köln........?

Alles ist möglich!


Glück Auf!


Zitat der Woche:

"Was ist der Unterschied zwischen Gott und Peter Neururer? Gott schickt seinen Stellvertreter, Pedda kommt selbst."
          F.Goosen, Aufsichtsratsmitglied des VfL Bochum
                                        


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