Sonntag, 25. August 2013

VfL Bochum schlägt sich mal wieder selbst

Und wieder ist es nichts geworden mit dem zweiten Saisonsieg für den VfL Bochum. Am 5.Spieltag der 2.Fußball-Bundesliga setzte es in der Düsseldorfer-Song-Contest-Arena eine unnötige 0:1(0:1)-Niederlage gegen Bundesligaabsteiger Fortuna Düsseldorf.

Mal wieder jubelte die völlig falsche Mannschaft: 1-0 Fortuna
Dabei machten sich die Bochumer einmal mehr das Leben selbst schwer. Wie auch beim Auswärtsspiel in Frankfurt verschlief man die Anfangsphase, hatte vor allem auf den Außenbahnen große Probleme, technischer wie läuferischer Art, und musste nach einem nicht final geklärten Eckball einen Elfmeter gegen sich einstecken. Butscher soll Reisinger gefoult haben - eine fragwürdige Entscheidung. Den fälligen Elfmeter setzte Reisinger an den Pfosten, der Ball schien geklärt - doch dann ereignete sich mal wieder eine Fehlerkette nach Bochumer Art, die zu dem Verein gehört wie die blauen Trikots: Freier schien längst den Konter eingeleitet zu haben, als er einen leider schon zur Gewohnheit gewordenen "tödlichen Pass" in die Düsseldorfer Füße spielte, anstatt z.B. den einfachen Ball auf Onur Bulut zu suchen. Düsseldorf, eigentlich vom verschossenen Elfmeter geschockt, schaltete sofort um, agierte in dieser Situation wacher, der Ex-Schalker Levan Kenia setzte sich gegen Florian Jungwirth durch, der viel zu früh zur Grätsche ansetzte, und tunnelte dann auch noch gekonnt Patrick Fabian, der in dieser Situation einen amateurhaften Fehler beging und viel zu aggressiv als letzter Mann auf den ballführenden Kenia zustürmte. Kenias Querpass konnte von Heiko Butscher nicht mehr abgegrätscht werden, Reisinnger schob ein zur kuriosen Führung (8.).

Nicht zum ersten Mal in den letzten Spielen war es die mangelnde Souveränität in der Verteidigung, die das Spiel frühzeitig komplizierte. Besonders Patrick Fabian, trotz aller Freude über seine Rückkehr in den Profifußball, hat sich in den letzten Spielen als Sicherheitsrisiko herauskristallisiert, der schon in Franfkurt, gegen St.Pauli Dresden sowie im Pokalspiel gröbere Abwehrschnitzer in seinem Spiel hatte. Hier wird wohl zeitnah der Wechsel zu Jonas Acquistapace erfolgen, der den spritzigeren, technisch besseren Eindruck hinterlässt.


 Siegtorschütze Reisinger und der schmerzlich vermisste Felix Bastians
Aber auch wenn der VfL derzeit über ein von Neururer selbst propagiertes "Luxusproblem" verfügen mag - die Bochumer Bank setzte sich aus Mirkan Aydin, Christian Tiffert, Yusuke Tasaka, Adnan Zahirovic sowie Jonas Acquistapace und Holmar Eyjolfsson zusammen! - die Schwachstellen konnten bislang noch nicht vollends ausgemerzt werden. Und dabei ist die fehlende Konstanz in der Abwehrzentrale zuallererst zu nennen. Denn neben Patrick Fabian spielte auch Marcel Maltritz alles andere als vorzeigenswert, behäbig im Spielaufbau, der sowieso lediglich aus langen Bällen bestand. Fast hätte Maltritz abgefangener "Spielaufbau-Befreiungsschlag" kurz vor der Halbzeit das 2-0 von  Benschop begründet, doch Luthes linker Torpfosten rettete für den VfL.
Wie auch der Pfosten für Fortuna Düsseldorf einmal rettete, als Slawo Freier nach gekonntem Zuspiel von Ken Ilsö bereits sechs Minuten nach dem Führungstreffer nach feinem Sololauf den Pfosten traf (15.).
Düsseldorf stellte an diesem Sonntagmittag keineswegs die bessere Mannschaft, war, von der Führung bestärkt, aber im ersten Durchgang das aktivere Team. Dennoch hätte der VfL auch durch Sukuta-Pasu den Ausgleich erzielen können (23.), doch einmal mehr blieb der Bochumer A-Stürmer torlos.

In der zweiten Halbzeit drängte der VfL dann wie in Frankfurt mit viel Ballbesitz auf den Ausgleich, es mangelte gegen einen dann tiefer stehenden Gegner aber erneut an der finalen Durchschlagskraft. Die Bochumer agieren auswärts keineswegs hilflos, man hat etliche starke Fußballer in seinen Reihen, doch hapert es aus dem Spiel heraus an der finalen Aktion vor dem Tor. Funktionieren dann die Standards nicht so gut wie im heimischen Stadion - bleibt man erneut torlos.
Hart umkämpftes Derby
Positiv im Vergleich zum parallel verlaufenden Spiel beim FSV Frankfurt bleibt festzuhalten, dass man sich trotz offensiver Aufstellung in Halbzeit zwei schon kompakter präsentierte und keine so gefährlichen Konter wie in Bornheim zulies. Dennoch: Will mann auswärts punkten bzw. gewinnen, muss man die erste Halbzeit endlich einmal konzentriert ohne Gegentor überstehen, um sein Spiel dementsprechend aufziehen zu können.
Leistungstechnisch muss man sich nämlich in Liga 2 vor keinem Gegner verstecken.


Nach fünf Spielen lässt sich ein kleiner Rückblick auf den Saisonstart machen: Nach dem tollen Auftaktsieg in Berlin mangelte es in den darauffolgenden Partien definitiv an Punkten. In Frankfurt und heute in Düsseldorf, was beide klassische Remis-Partien waren, liess man jeweils einen Zähler, im dominanten Heimspiel gegen St.Pauli sogar zwei liegen. Folglich stehen statt den möglichen neun nur fünf Punkte auf dem Konto. Macht in toto Rang 13 - was keineswegs ein Grund zur Panik sein sollte, aber in Hinblick auf das kommende Heimspiel gegen den SC Paderborn in "positiven Druck" umgewandelt werden sollte.
Die Liga insgesamt ist wahnsinnig ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Bestes Beispiel dafür war das klare 4-0 vom VfR Aalen gegen Aufstiegskandidat 1.FC Kaiserslautern. Erzgebirge Aue, im Vorjahr fast abgestiegen, steht mit neun Punkten auf Tabellenplatz zwei.
Will der VfL Bochum oben dran bleiben muss die Partie gegen Paderborn gewonnen werden. Und um dann dem Potential der Mannschaft einen ansprechenden Tabellenplatz gerecht zu werden, der sicherlich unter den ersten neun Mannschaften einzuordnen ist, sollte mal ein kleiner Siegeslauf gestartet werden. Dann wird man nach zehn Spielen wieder ein kleines Zwischenfazit ziehen und bis dahin sicherlich mehr als zehn Punkte gesammelt haben.


Glück Auf!


Fortuna Düsseldorf - VfL Bochum 1848   1:0 (1:0)

1-0 Reisinger 8.


Luthe - Freier, Maltritz, Fabian, Butscher(59.Acquistapace) - Bulut(59.Aydin), Jungwirth, Latza - Ilsö(80.Tasaka), Sukuta-Pasu, Cwielong



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