Mittwoch, 22. August 2012

Bochum kommt in Heidenheim nur kurz ins Schwitzen

Der VfL Bochum hat am Samstag Abend mit einem 2:0 (2:0)-Auswärtserfolg beim 1.FC Heidenheim 1846 die 2.Runde des DFB-Pokals erreicht. Dem Team von Andreas Bergmann genügte in der Abendhitze auf der Ostalb eine konzentrierte Leistung, der Sieg war aufgrund der idealen Torfolge kaum in Gefahr.

Einlauf der Mannschaften
Der VfL hatte eingeladen, auswärts nach Heidenheim. Der Verein verteilte 60 VIP-Karten für den Heidenheimer Sparkassen-Business-Club, ungewöhnlich für ein Auswärtsspiel, aber eine geniale Idee. So war neben dem schon lange nicht mehr so inspirierten Auswärtsblock neben vereinzelten Bochumern auf der Gegengeraden auch die gepolsterte VIP-Haupttribüne fest in Bochumer Hand. Auch die jetzigen Augsburger Kevin Vogt und Matthias Ostrzolek fanden sich im VfL-Bereich der Haupttribüne ein.

Heidenheim, eine wirtschaftlich starke Kleinstadt nahe Ulm, strebt durch die Unterstützung ihrer heimischen Unternehmen wie Voith oder Hartmann mit aller Macht Richtung Zweiter Bundesliga. Das Stadion, es erinnert im Ansatz an das Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim, wurde unlängst gründlich modernisiert und verfügt über alle modernen Standards - süß verpackt in Miniaturform. 7.500 Zuschauer fanden sich an diesem Sommerabend im "Waldstadion" ein, gut 1.000 davon aus Bochum oder für Bochum, und liesen sich vor dem Anpfiff von dem ein oder anderen netten Heidenheim Fanlied berieseln.

Nach dem Anpfiff übernahm der VfL aus Bochum dann die Regie: Schon nach wenigen Minuten gingen die Bochumer in Führung, nachdem Zinedine Kramer einen längst verloren geglaubten Ball noch in den Lauf Iashvilis passen konnte, der den etwas einsam am Fünfmeterraum wartenden Zlatko Dedic bediente, welcher sein erstes Tor in seiner zweiten Karriere beim VfL erzielte! Heidenheim, sichtlich geschockt, brauchte lange um den Ansatz eines konstruktiven Spielaufbaus hinzubekommen, der VfL, in orange gekleidet, bestimmte das Spiel deutlich. Der Zug nach vorne ging jedoch im Laufe der ersten Halbzeit etwas verloren. Heidenheim ackerte sich zu dem ein oder anderen Eckball und erarbeitete sich daraus zwei Halbchancen, der VfL konnte zweimal dank guter Kopfballverlängerung Tasakas den Weg in Heidenheims Strafraum finden, blieb jedoch ohne nennenswerten weiteren Abschluss den Eckball.
Erst in der 40.Minute setzten die Bochumer nach, der beste Konter seit langer Zeit über mehrere Stationen stellte die Weichen auf Sieg: Dedic vollendete den schnellen Konter, an dem unter anderem die Neuzugänge Iashvili, Rzatkowski und Rothenbach beteiligt waren.

In der Halbzeit herrschte gute Stimmung unter den VfL-Fans, spielte der VfL doch eine sehr ordentliche erste Halbzeit, lies defensiv wenig zu, die junge Linke Seite mit Brügmann und Goretzka, der aufgrund der Umstellung auf Raute und der Herausnahme Dabrowskis nach Links musste, war gegen den alles probierenden Rechtsaußen Dennis Malura defensiv zwar gefordert, aber keienswegs überfordert. Kramer räumte im Mittelfeld alles weg und Zentral standen Maltritz und Sinkiewicz stabil.

Die Zweite Hälfte sollte dann doch mehr Chancen für die Heimmannschaft mit sich bringen, Heidenheim, nun mit Thurk im Angriff aufgestellt, verstärkte den Druck, übernahm nun den Ball, und kam auch zu Chancen nach Ecken und Flanken. Doch der Qualitätsunterschied, den man ansonsten immer zwischen Erster und Zweiter Liga festzustellen hat, kann man auch zwischen Zweit- und Drittligisten erkennen: Trotz mitunter bester Einschussgelegenheiten der Hausherren gelang ihnen kein Treffer, ja man hatte das Gefühl, dass der FCH an diesem Abend wohl kein Tor mehr erzielen würde. Ein Lattenstreifer nach einer Ecke war letztlich die größte Chance, den Reste retteten Luthe, der einsatzfreudige Brügmann und Rothenbach auf der Linie.

Den Deckel auf das Spiel drauf machen müssen hätte Alexander Iashvili, der nach schönem Zuspiel von Leon Goretzka frei vor FCH-Keeper Lehmann stand, aber zu überhastet abschloss.

Das Spiel plätscherte die letzten Minuten vor sich hin, die VfL-Fans behielten mit ihren "Das Schaffst du nie"- Rufen bezüglich eines möglichen Heidenheimer Torerfolgs Recht, später noch wurde Heidenheims Spieler Florian Tausendpfund aufgrund seines Namens als übergewichtig abgestempelt ("Du bist zu schwer für diesen Sport").

Die 1.Pokalhauptrunde 2012/13 war für den VfL Bochum ein voller Erfolg. Das Spiel war keine spielerische Glanzleistung, aber das ist im Pokal keineswegs verlangt. Wenn der Gegner auch unterklassig einzustufen ist sollte man froh sein, wie relativ entspannt man die 2.Runde erreichen konnte und im Gegenzug sehen, wie böse es andere Erst- und Zweitligisten am Wochenende erwischt hat. Der VfL ist nach drei Saisonspielen auf Kurs - der Rückschlag von Paderborn, das übrigens an Nachbar Bielfeld gescheitert ist, kann durch die beiden wichtigeren Siege gegen Dresden (Heimspiel) und Heidenheim (Pokalgeld) kaschiert werden.

Glück Auf!


1.FC Heidenheim 1846 - VfL Bochum 1848   0:2 (0:2)

0-1 Dedic 5.
0-2 Dedic 41.


Luthe - Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Chaftar - Kramer - Tasaka(71.Freier), Goretzka - Rzatkowski(78.Eyjolfsson) - Iashvili, Dedic(84.Gelashvili)








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