Samstag, 18. August 2012

Nach dem Rückschlag von Paderborn - besteht der VfL in der Hitze Heidenheims?

Es war ein Rückschlag - die überraschend deutliche 0:4 (0:2)- Pleite in Ostwestfalen. Nach dem runden Saisonstart vor 14 Tagen gegen Dynamo Dresden hoffte man beim VfL auf neue, frische, stabilere Zeiten - ein Wunsch, den man vorerst zu den Akten legen muss.
In Paderborn sah man nämlich ein Spiel, wie man es nur allzuoft vom VfL in den letzten Jahren zu sehen bekam. Trotz definitv vorhandenem Potential griff in der Mannschaft kein Rädchen ins Andere, kein Mannschaftsteil harmonierte mit dem Anderen, zusätzlich folgten haarsträubende Individualfehler in der Defensive, dem Bereich, in dem Fehler am schwerwiegendsten sind.

So kam es, dass eine verdammt junge und spielstarke Paderborner Mannschaft, gegen die ebenfalls "junge"(O-Ton J.Todt, Altersschnitt 26,9 Jahre...) Bochumer Mannschaft kurzen Prozess machte und den VfL ähnlich klar wie vor knapp einem Jahr, im September 2011, dem ersten Punktspiel unter Trainer Bergmann, abschoss. Damals freilich stand man nach acht Spieltagen am Tabellenende, hoffnungs- und aussichtslos, in allen Belangen überfordert und ohne jegliche Wettkampfhärte.
Das war diesmal zumindest anders: Der VfL ergab sich trotz des hohen Ergebnisses nicht, hätte selbst ein, zwei Tore erzielen können (Dedic), konnte aber das Ergebnis nicht besser in Grenzen halten.

Ein zu starker Gegner: Der ehemalige Dortmunder Mario Vrancic
Der gemeine VfL-Fan kann ja derartige Niederlagen, sei es auch heute gegen Paderborn und nicht mehr Werder Bremen oder Borussia Dortmund, an sich relativ problemlos wegstecken. Es sind nur immer die Rahmenbedingungen die einen wahnsinnig machen:

Einerseits ist da der so gelungene Saisonstart gegen Dresden, der doch Mut und Selbstvertrauen geben sollte, endlich einmal wieder mit zwei Siegen in die Saison zu starten (letztmals 2002 der Fall gewesen), auf dem durchaus Ordentlichen Spielerischen Niveau aufzubauen und auch gegen einen etwas stärkeren Gegener wie Paderborn dagegen halten zu können.
Außerdem würde man eine derartige Klatsche einer "jungen" VfL-Mannschaft auch mal verzeihen - letztlich spielen aber noch immer die Senioren des Teams und - das ist das Problem - machen auch noch die entscheidenden schwerwiegenden Fehler. Maltritz, Dabrowski und auch Rothenbach, 3 der 4 Ü-30er des Teams, spielten unterirdisch, konnte zu keinem Zeitpunkt mit den handlungsschnellen und starken Einzelspielern Paderborns konkurrieren und trugen mit einfachen Fehlern wirkungsvoll zur Niederlage bei.
Wenn man dann im Anschluss der Partie hört, wie Jens Todt und Andreas Bergmann die Niderlage auch zum Teil auf die Unerfahrenheit der jungen Spieler schiebt, was einerseits falsch ist, da die "Alten" die entscheidenden Böcke geschossen haben und andererseits bei nur drei "jungen Dachsen" in der Startelf (Goretzka, Brügmann, Kramer) und fünf "alten Hasen" (Dabrowski, Maltritz, Rothenbach, Iashvili, auch Sinkiewicz) das Gleichgewicht doch arg gestört war. Todt und Bergmann müssen aufpassen, dass sie mit ihren falschen Aussagen nicht den Älteren, längst nicht mehr auf ihrem Leistungszenit befindlichen Ex-Bundesliga Haudegen, kein Alibi gewähren, während die durchaus vielversprechenden jungen Spieler zum Teil auf der Bank versauern oder sich sogar ungerecht behandelt fühlen. Denn wenn das der Fall sein wird, dann nützt dem VfL der größte Umbruch nichts, wenn die nächste Generation verschenkt ist.


Heute nun kommt es zum schwierigen Pokalspiel in Heidenheim. Glücklicherweise beginnt das Spiel erst abends, sodass man der ganz großen Hitze ausweicht. Kein Nachteil für den VfL.
Es wird das ersten Auftreten des VfLs beim 1.FC Heidenheim 1846 sein, einem aufstrebenen Fußballverein aus Baden-Württemberg, der zwar noch älter als der VfL ist, jedoch erst in den letzten Jahren nach oben strebt. Unter dem Sponsoring von Anlagenbauer Voith hat man nahe Aalen eine längst zweitligareife Mannschaft auf die Beine gestellt, zum Aufstieg reichte es bislang (noch) nicht. Im Vorjahr scheiterte man an einer eklatanten Auswärtsschwäche, gegen Ende musste man die Nachbarteams Aalen und Sandhausen, später auch Regensburg, ziehen lassen.
Marc Schnatterer, der Chef im Heidenheimer Mittefeld
Dieses Jahr soll der Aufstieg gelingen. Der bekannteste Spieler des FC ist mit Sicherheit Michael Thurk, Zweitliga-Legende und zuletzt Torschützenkönig der 2.Liga 2010.
Nach fünf Spieltagen in der 3.Liga steht Heidenheim auf dem 5.Tabellenplatz.


Glück Auf!


Aufstellung VfL:


Luthe - Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Brügmann(Chaftar) - Goretzka, Dabrowski(Rzatkowski), Kramer, Tasaka - Iashvili, Dedic

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