Sonntag, 25. November 2012

Rückschlag in Köln - Schon Dienstag Nachmittag gegen den FSV Frankfurt

Nein, so ganz konnte das Schützenfest gegen Sandhausen den Schalter beim VfL noch nicht umlegen. In Köln verlor der VfL am Freitagabend vor hervorragender Kulisse aufgrund entscheidender individueller Fehler schlussendlich verdient mit 1:3 (0:2).

Wenngleich der VfL vor 40.000 Zuschauern in der Kölner WM-Arena mutig, dominant und zielstrebig begann, geriet man schon nach zehn Minuten auf die Verliererstraße. Die insgesamt doch recht hausbackenen, aber clevereren Kölner gingen nach einem haarsträubenden Patzer von Ersatzkeeper Philipp Heerwagen durch Mittelstürmer Ujah in Führung. Der Bochumer Torwart wollte einen langen Ball von FC-Kapitän Brecko abfangen, verschätzte sich bei der Entfernung zum Ball deutlich, es war ein Leichtes für den von Mainz 05 ausgeliehenen Ujah Heerwagen zu umkurven, und trotz leidenschaftlicher Gegenwehr von Marcel Maltritz den Ball im verwaisten Bochumer Tor unterzubringen.

Auch von Jonas und Sinke kaum zu bändigen: Prellbock Anthony Ujah
Danach entwickelte sich ein Spiel auf mäßigem Zweitliganiveau zwischen zwei gefühlten Erstligisten. Beim VfL wurden die seit langem Bekannten Schwächen auf den Außenverteidigerpositionen deutlich, sowohl Rothenbach als auch Chaftar verkörpern derzeit kein Zweitliganiveau. Die Kölner verfügen zwar über den ein oder anderen Einzelkönner (Ujah), sind jedoch spielerisch arg limitiert, agieren hauptsächlich mit langen Bällen und sind in dieser Form ähnlich wie die Bochumer von einem Wiederaufstieg so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Positiv anrechnen muss man dem VfL im Vergleich zum FC, trotz aller Rückschläge in dieser Saison, dass man es dennoch versucht eine spielerische Linie durchzuziehen und an einer Entwicklung interessiert ist, während Köln derzeit mit rustikalen Mitteln das Maximum aus ihren Möglichkeiten herauszuholen versucht. Die Hoffnung ist berechtigt, dass sich der Weg des VfL im Frühjahr auszahlen und zu einer besseren Abschlussplatzierung als die des FC Köln führen wird.


Köln erhöhte noch vor der Halbzeit auf 2-0, nach einem langen Ball aus der Kölner Defensive war die VfL-Abwehr wieder vor gröbste Probleme gestellt, Maltritz rettete noch zur Ecke, die dann, auch aufgrund gütiger Mithilfe/Teilnahmslosigkeit Heerwagens zum 0-2 führte. McKenna war der Schütze.

McKenna traf gegen nachlässige Bochumer
In der Zweiten Halbzeit kontrollierte der VfL zwar dann Ball und Gegner, ohne jedoch selbst gefährlich vor das Kölner Tor zu gelangen. Die bereits angesprochene mangelnde Kompetenz auf den Außenbahnen erschwerte das Bochumer Vorhaben, ein Tor zu schießen. Der eingewechselte Mirkan Aydin feierte nach neun Monaten endlich sein Comeback im Profifußball, belebte das Spiel aufgrund seiner technischen Fertigkeiten umgehend, und köpfelte nur knapp am Anschlusstreffer vorbei (71.). Später leistete sich der Kurde, der das VfL Spiel hoffentlich schon bald als zentraler Angreifer wieder anführen kann, noch einen folgenschweren Ballverlust, den er trotz intensiver Zweikampfführung gegen Ujah nicht mehr auszubessern wusste, und der Nigerianer markierte gegen den bereits resignierenden Heerwagen seinen zweiten Treffer (84.).

Kurz vor Schluss erzielte der eingewechselte Nika Gelashvili noch sein wertloses zweites Tor im VfL-Trikot. Vielleicht doch noch einmal ein kleiner Hoffnungsschimmer für den bislang völlig überforderten Georgier in blau-weiß.
Spielte am Freitag keinerlei Rolle: Ersatzmann Chong Tese

Am Ende war es also wie fast immer wenn der VfL in Köln spielte - hingefahren, mitgespielt, Punkte dort gelassen. Nur einmal konnten die Bochumer in Köln gewinnen, das war in der Rekordsaison 2004, als man mit 2-1 gewann. Auch Lukas Podolski und der spätere VfL-Trainer Koller konnten damals den Bochumer Sieg und den späteren Kölner Abstieg nicht verhindern.



Heimsieg gegen Frankfurt erwünscht


Da die Englischen Wochen auch in der Zweiten Liga Einzug halten kann der VfL bereits am Dienstag um 17.30h die Niederlage in Köln mit einem Heimsieg gegen den FSV Frankfurt ausgleichen. Gegen die Bornheimer konnte der VfL bislang alle vier Zweitligaduelle für sich entscheiden, zudem erzielten die Hessen noch kein Tor gegen Bochum.

Ganz ordentliche Voraussetzungen also um zu der unmöglichen Anstoßzeit am Dienstag den dritten Heimsieg einzufahren. Nicht mithelfen wird Marc Rzatkowski können, der sich beim Aufwärmen in Köln einen kleinen Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog und in Köln unmittelbar vor dem Anpfiff von Christoph Kramer ersetzt werden musste. Kramer, fünf Tage zuvor noch in der Regionalliga aktiv, machte ein ordentliches Spiel, ist derzeit aber aufgrund der Leistungsexplosion von Lukas Sinkiewicz keine Alternative für einen Stammplatz gegen Frankfurt. Schon eher könnte da Mirkan Aydin sein Startelfdebüt geben. Eine Doppelspitze Aydin-Dedic, die es in der Form bislang nur in seltenen Notfällen (u.a. im Relegationsrückspiel gegen Mönchengladbach) in einer Dreier-Angriffsreihe gab, wäre denkbar, sofern Alexander Iashvili auf die zentrale Mittelfeldpositon zurückrückt. Und ob Carsten Rothenbach nach seiner abenteuerlichen Vorstellung in Köln auch gegen Frankfurt aufgestellt wird ist mehr als fraglich. Florian Brügmann, zuletzt keine Alternative, könnte als Rechtsverteidiger auflaufen.


Glück Auf!



1.FC Köln - VfL Bochum 1848   3:1 (2:0)

1-0 Ujah 10.
2-0 McKenna 35.
3-0 Ujah 84.
3-1 Gelashvili 90.


Heerwagen - Rothenbach, Maltritz, Acquistapace(72.Ortega), Chaftar - Sinkiewicz - Tasaka(84.Gelashvili), Kramer(57.Aydin), Goretzka - Iashvili, Dedic




Torschüsse: 13 - 7
Ballbesitz(%): 43 - 57
Zweikämpfe(%): 55 - 45
Ecken: 4 - 2
Fouls: 13 - 16
Abseits: 0 - 2

Zuschauer: 40.000

Alter der eingesetzten Spieler(Jahre): 24.1 - 27.0

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