Der VfL begann ident zum Poakspiel in Unterhaching, die Mittelfeldraute konnte unverändert aufgeboten werden, in der Innenverteidigung hat sich der beste Zweikämpfer der Liga Jonas Acquistapace festgespielt und im Angriff erhielten erneut Chong Tese und Daniel Ginczek den Vorzug vor Mirkan Aydin.
Die Bochumer übernahmen auch das Kommando, hatten schon in der ersten Minute eine gute Kopfballchance durch Federico, und versuchten durchgängig flach und konzentriert nach vorne zu spielen. Die Raute ermöglichte hin und wieder ein flüssiges Kombinationspiel, erfodert aber auch offensiv starke Außenverteidiger, was weder Ostrzolek noch Kopplin derzeit erfüllen können, letzterer konnte nach stärkerer Leistung im Pokal gegen Aachen mit den sich bietenenden Räumen wenig anfangen und fiel nur bei weiten Einwürfen positiv auf.
Trotz optischer VfL-Überlegenheit hatte die Alemannia nach einer direkt auf's Tor gezogenenen Achenbach-Ecke durch Olajengbesi die Großchance zur Führung, doch der Innenverteidiger stocherte den Ball über das Tor (14.). Die Bochumer versuchten es meistens durch die Mitte, daraus resultierte nur eine gute Torchance, als Tese technisch stark auf Federico weiterleitete, welcher im Strafraum ungewohnt statt den Ball aufs Tor zu schießen, auf Dabrowski querlegen versuchte. Das misslang, die Aachener-Abwehr konnte dem läuferisch überragenden Bochumer Kapitän gerade noch am Torerfolg hindern (17.).
Die Partie verflachte in der Folge etwas, die Bochumer wussten die vorhandenen Räume auf den Außen nicht zu nutzen,und liefen sich an der Aachener Innenverteidigung fest.
Der kleinste war mal wieder der Größte: Takashi Inui |
Im Anschluss vergab der VfL über Federico noch eine ordentliche Konterchance, man führte aber keineswegs unverdient zur Halbzeit.
Die Zweite Halbzeit fiel dann aus Sicht der Bochumer leider gewaltig von der Ersten ab, Aachen übernahm von Beginn an das Kommando und es entwickelte sich mehr oder weniger ein Spiel auf ein Tor. Ex-Nationalspieler David Odonkor war da auf Seiten der Aachener nicht mehr dabei, da er gelb-rot gefährdet ausgewechselt wurde. Sein Foul zu Beginn des Spiels an Ostrzolek erinnerte in abgeschwächter Form an die Körperverletzung an Peter Madsen vor gut sieben Jahren im Derby gegen Dortmund.
Die Hoffnung des VfL, früh den entscheidenden Konter zu setzen, trat nicht ein, da es einfach kaum welche gab. Lediglich Dabrowski und der später eingewechselte Aydin kamen zu Halbchancen.
Die Alemannia hingegen, von Funkel wie allgemein immer vermutet, keineswegs nur defensiv eingesetellt, war insbesondere am Linken Flügel besser aufgestellt, Aachenbachs Flanken brachten immer Gefahr, doch konnte Andreas Luthe alle heiklen Situationen verhindern. Die Aachener hatten trotz großem Aufwand kein Glück im Abschluss, Sibum, Junglas und immer wieder Achenbach brachten den Ball nicht im Tor unter. Beim VfL stimmte Ende zweiter Halbzeit nicht mehr viel, z.T. wurde auch zu offensiv gewechselt, es mussten zuweilen Inui und Azaouagh an der eigenen Grundlinie ausputzen - die Ordnung war dahin.
Und dann kam Luthe
Die Nachspielzeit im rewirpowerSTADION war bereits angebrochen, als Takashi Inui am Boden liegen blieb, die Bochumer Jungen aber vergeblich darauf vertrauten, Aachen würde den Ball ins Aus spielen, Maltritz verlor einen wichtigen Kopfball, riss dabei ein Loch in der Abwehr auf, die VfL-Defensive musste den Ball ein zweites Mal springen lassen, sodass Aachen Innenverteidiger Feisthammel freispielte, der auf Luthe zuging und vom angehenden Bochumer-Kult-Keeper abgegerätscht wurde. Elfmeter in der 91.Minute und Gelb für Luthe - schon wieder Elfmeter. Wie bereits am Dienstag zweimal. Eine neue Bochumer Krankheit.
Als dann kurz vor 20h Ortszeit der ehemalige Kaiserslautern-Akteur Demai zum Strafstoß anlief sah man die schönen Punkte schon wieder dahingleiten, doch Teufelskerl Luthe rettete einmal mehr in einer entscheidenden Situation unseren VfL. Der Elfmeter war flach geschossen, aus Torwartsicht nach rechts, Luthe antizipierte das und rettete somit den eminent wichtigen Sieg gegen Abstiegskonkurrent Aachen. Beim letzten Aufeinandertreffen wurden Aachen sogar zwei Elfmeter zugesprochen - getroffen haben sie keinen. Andreas Luthe ist wieder auf dem Weg zur Form, mit der er unsere Mannschaft bereits letzte Saison mehrfach in entscheidenden Situationen im Spiel gehalten hatte und auch eine überragende Relegation spielte.
Elfmeterkiller Andi Luthe |
Glück auf!
VfL Bochum 1848 - Alemannia Aachen 1:0 (1:0)
1-0 Inui 39.
Luthe - Kopplin, Maltritz, Acquistapace, Ostrzolek - Kramer - Federico(64.Aydin), Dabrowski - Inui - Ginczek(77.Azaouagh), Tese(84.Sinkiewicz)
Torschüsse: 13 - 12
Ballbesitz(%): 51 - 49
Zweikämpfe(%): 46 - 54
Ecken: 5 - 6
Fouls: 11 - 15
Abseits: 2 - 4
Laufleistung(km): 113.74 - 111.51
Meiste Torschüsse: Dabrowski, 4
Meiste Ballkontakte: Kopplin, 84
Meiste Fehlpässe: Kopplin, 19!
Zuschauer: 14.286
Luthe kann die lange Tradition großer Bochumer Torhüter fortstetzen |
Zitat des Tages: "Er will nur seinen Marktwert steigern." (M.Voss über Luthes Elfmeter, die er bisweilen selbst verschuldet, aber auch selbstständig wieder entschärft.)
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